Computer mit Gedanken steuernDas ist der erste Mensch mit Elon Musks Gehirnchip
Von Dirk Jacquemien
21.3.2024
Elon Musks Biotech-Start-up Neuralink hat den ersten Patienten gezeigt, dem ein Gehirnchip implantiert wurde. Der nutzte diesen gleich für Videospiele.
Von Dirk Jacquemien
21.03.2024, 14:55
Dirk Jacquemien
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der erste Patient mit Elon Musks Gehirnchip hat die Implantation gut überstanden.
Nun ist der fast vollständige gelähmte 29-Jährige in der Lage, einen Mauscursor mit seinen Gedanken zu kontrollieren.
Es ist der erste grössere Erfolg für Neuralink, das bisher vor allem mit Berichten über fehlgeschlagene Tierversuche Schlagzeilen machte.
Neuralink, das von Tech-Mogul Elon Musk gegründete Biotech-Start-up, hat in einem Video auf X den ersten Patienten gezeigt, dem der Gehirnchip des Unternehmens eingepflanzt wurde. Der 29-jährige Noland Arbaugh ist seit einem Tauchunfall von der Schulter abwärts gelähmt, kann also weder Arme noch Beine bewegen.
Mit dem Neuralink-Chip kann Arbaugh nun aber einen Mauscursor einzig mit seinen Gedanken kontrollieren. In dem Video demonstrierte er das gleich mit einer Partie Online-Schach. Er stelle sich vor, dass der Cursor sich bewegt und dann tut er das auch, so Arbaugh.
Die Operation sei problemlos verlaufen, schon am nächsten Tag habe er das Spital verlassen können, so Arbaugh. Dennoch, so räumt er ein, sei noch nicht alles perfekt. «Ich möchte nicht, dass die Leute denken, das Ziel ist schon erreicht. Es gibt noch eine Menge Arbeit, aber es hat bereits mein Leben verändert.»
So sei es ihm dank des Implantats wieder möglich geworden, sein Lieblingsspiel «Civilization VI» zu spielen. Das habe er dann gleich 8 Stunden am Stück bis 6 Uhr morgens getan.
Kritik an Neuralink wegen Tierversuchen
Neuralink ist nicht das einzige und auch nicht das erste Unternehmen, dass an Gehirnchips zur Steuerung von Computern arbeitet. Auch andere Biotech-Unternehmen haben bereits Chips in Menschen demonstriert, die ähnliche Fähigkeiten wie das Neuralink-Implantat aufweisen.
In den vergangenen Jahren geriet Neuralink zudem scharf in die Kritik, weil wiederholt Versuchstiere, darunter Schweine, Schafe und Affen, bei Experimenten ums Leben kamen, die nicht immer mit der gebotenen Sorgfalt durchgeführt wurden.