Vorbild Apple Auch Microsoft will eigene Chips herstellen

Von Dirk Jacquemien

3.5.2023

Microsoft werkelt fleissig an Chips.
Microsoft werkelt fleissig an Chips.
Imago

Nach Apple und Google will jetzt auch Microsoft eigene Prozessoren entwerfen. Diese sollen für Windows 12 und künstliche Intelligenz gemacht sein.

Von Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Microsoft arbeitet offenbar an eigenen Prozessoren.
  • Diese sollen zusammen mit Windows 12 Ende 2024 auf den Markt kommen.
  • Microsoft nimmt sich hier Apple zum Vorbild, das mit seinen M-Chips für Laptops und PCs grossen Erfolg hat.

Microsoft arbeitet nach Informationen von «Windows Latest» an eigenen Prozessoren. Dafür habe der Tech-Gigant ein «Microsoft Silicon»-Team aufgebaut, das die Chips auf ARM-Basis zusammen mit externen Herstellern entwickeln soll. Entsprechende Mitarbeiter*innen werden gerade gesucht.

ARM ist eine Prozessorarchitektur, die ursprünglich hauptsächlich in Smartphones zum Einsatz kam. Apple brachte sie mit seiner M-Reihe ab 2020 aber auch in Laptops und Desktop-Computer, und das mit grossem Erfolg. Denn die Chips der Apple-Silicon-Reihe sind üblicherweise leistungsfähiger und energieeffizienter als vergleichbare Prozessoren der x64-Architektur, wie sie etwa von Intel oder AMD gebaut werden.

An diesen Erfolg will Microsoft nun offenbar anknüpfen, mit Chips, die genau an die Bedürfnisse von Windows 12, das für Ende 2024 erwartet wird, angepasst sind. In dem Betriebssystem will Microsoft wohl vor allem auf KI-Anwendungen setzen, die von einem spezialisierten Chip besonders profitieren würden.

Weiteres Problem für Intel

Mutmasslich werden die Microsoft-Chips zuerst in der eigenen Surface-Reihe von Laptops zum Einsatz kommen. Diese konkurrieren direkt vor allem mit dem MacBook Air. Besonders treffen könnte dies das Chip-Urgestein Intel, das bereits Apple als Grosskunden verloren hat und nun auch bei Windows-PCs Gefahr läuft, ins Abseits manövriert zu werden.

Doch der Trend, Hardware und Software so weit wie möglich aus einer Hand kommen zu lassen, ist wohl unaufhaltbar. Der dritte im Bunde, Google, stellt mit der Tensor-Reihe ebenfalls eigene Chips für die eigenen Produkte her. Seine Laptop-Ambitionen hat Google allerdings jüngst aufgegeben und konzentriert sich auf Smartphones und Tablets.