Folgenreicher Fehler Apples Diebstahl-App stellt einen Anwohner unter Generalverdacht

Von Dirk Jacquemien

11.4.2023

Die «Wo ist?»-App kann verlorene Apple-Geräte verfolgen.
Die «Wo ist?»-App kann verlorene Apple-Geräte verfolgen.
Apple

Wegen eines Fehlers in Apple Maps werden Diebstahl-Opfer zum Haus eines Unschuldigen geschickt. Der Betroffene hat selber einen Verdacht, wie es zu dem für ihn äusserst lästigen Umstand gekommen ist.

Von Dirk Jacquemien

11.4.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die «Wo ist?»-App kann verlorene und gestohlene Apple-Geräte lokalisieren.
  • Ein Fehler in Apple Maps führt aufgebrachte Menschen aber nun fälschlicherweise zum Haus eines Unschuldigen.
  • Der hat nun Angst um seine Familie und fordert Hilfe von Apple ein.

Zu jeder Tages- und Nachtzeit stehen aufgebrachte Menschen vor dem Haus von Scott Schuster in Richmond, Texas. Sie denken, er habe ihr iPhone oder ihre AirPods gestohlen, weil die «Wo ist?»-App anzeigt, dass sich das abhandengekommene Gerät in diesem Haus befindet.

Mit der auf iPhones vorinstallierten Wo-ist-App lassen sich registrierte Apple-Geräte dank der eingebauten Tracking-Funktion durch deren rechtmässige Eigentümer*innen verfolgen. Dadurch wurden schon unzählige iPhone-Diebe dingfest gemacht. Doch warum schickt die App nun so oft Menschen zu Schusters Einfamilienhaus in der Agglomeration von Houston? Er hat da eine Theorie.

Eine Adresse für viele Häuser

Schuster wohnt in einem Neubaugebiet. Er bezog 2018 das Vorführhaus, das von den Immobilienentwicklern als Vorlage für die in den USA oftmals sehr eintönigen Vorstadtsiedlungen genutzt wurde. Bei Apple Maps jedoch wurden fälschlicherweise alle neu gebauten Häuser in der Siedlung mit seiner Adresse verbunden.

Menschen, deren iPhones oder AirPods abhandengekommen sind, wurden daher in der «Wo ist?»-App Schusters Adresse angezeigt, auch wenn ihr Gerät sich in einem der hunderten anderen Gebäude der Siedlung befand.

Sorge um Familie

Bisher war das vor allem eine Belästigung für Schuster, da er vielfach wütende Menschen beschwichtigen musste, die oft auch direkt die Polizei mitbrachten. Direkt bedroht wurde er noch nicht, aber er befürchtet, dass irgendwann jemand bewaffnet vor seiner Haustür auftaucht.

Schuster hat sich bereits bei Apple beschwert, und vorgetragen, dass die Situation zum Risiko für seine kleinen Kinder werde. Auch der zuständige Sherrif, Eric Fagan, hat Apple aufgefordert, das Problem zu beheben, wie «ABC13» berichtet.