WWDCApple-Entwicklerkonferenz startet coronabedingt online
SDA
22.6.2020 - 06:53
Google und Facebook liessen in diesem Jahr ihre Entwicklerkonferenzen ausfallen, Apples WWDC-Event findet von Montag an digital statt. Neben den üblichen Vorstellungen neuer Funktionen könnte auch eine grosse Erneuerung bei den Mac-Computern angekündigt werden.
Apple hält seine Entwicklerkonferenz WWDC (World Wide Developers Conference) wegen der Coronakrise von Montag an erstmals online ab. Bei der jährlichen Veranstaltung, die in der Regel in San Francisco stattfindet, gibt es traditionell erste Informationen zur künftigen Software der iPhones, iPad-Tablets und Mac-Computer.
Eine grosse Neuigkeit könnte in diesem Jahr der Übergang von Intel-Prozessoren zu Chips aus eigener Entwicklung bei den Mac-Computern werden. Es wird schon seit Jahren spekuliert, dass Apple die Macs auf dieselbe Chip-Architektur umstellen wolle, mit der die hauseigenen Prozessoren in den iPhones und iPads arbeiten. Nun wolle der Konzern aus dem Silicon Valley mit einer frühzeitigen Ankündigung den Software-Entwicklern Zeit für die Anpassung ihrer Programme geben, bevor im kommenden Jahr die ersten Macs mit den neuen Chips auf den Markt kommen, schrieb der Finanzdienst Bloomberg.
Ausserdem dürften wie immer neue Funktionen und Apps für das iOS-Betriebssystem der iPhones vorgestellt werden. Laut Berichten in Tech-Blogs könnte dazu die Funktion «CarKey» gehören, mit der man das iPhone als Autoschlüssel nutzen kann. Dabei soll demnach der NFC-Funkchip der Geräte zum Einsatz kommen, der auch beim kontaktlosen Bezahlen genutzt wird. Medienberichten zufolge will Apple mit iOS 14 auch erlauben, dass Nutzer Apps anderer Anbieter als Standard-Programme einrichten – also zum Beispiel, dass sich Weblinks in Chrome oder Firefox statt des hauseigenen Safari-Browsers öffnen.
Von Apple erwartet wird auch eine neue Fitness-App sowie eine frische Anwendung für sogenannte erweiterte Realität. Bei «Augmented Reality» (AR) werden virtuelle Inhalte auf dem Bildschirm in die analoge Wirklichkeit eingeblendet. Diese Funktion soll ausgebaut werden, so dass man beispielsweise in Geschäften die iPhone-Kamera auf ein Produkt richtet und dazu passende Informationen angezeigt bekommt.
Schon vor einem Jahr wurde ausserdem spekuliert, dass Apple ein kleines Bluetooth-Gerät herausbringen könnte, das man beispielsweise an einem Schlüsselbund befestigt. Damit kann man den Gegenstand orten, wenn man ihn verlegt hat. Der bereits in diesem Geschäft aktive Anbieter Tile warf Apple schon nach den ersten Berichten über die Pläne unfairen Wettbewerb vor.
Während Apple die WWDC als Innovationsfest zelebriert, spitzte sich in diesem Jahr just vor dem Event die Kontroverse um die Regeln im App Store des Konzerns zu. Die EU-Kommission leitete nach einer Beschwerde des Musikdienstes Spotify ein Wettbewerbsverfahren gegen Apple ein. Dabei geht es um die Gebühren, die der Konzern beim Verkauf digitaler Dienste und Inhalte einbehält. Spotify kritisiert, die Abgabe von 15 bis 30 Prozent auf die Abo-Erlöse benachteilige ihn, weil Apple als Plattform-Betreiber bei seinem konkurrierenden Dienst Apple Music die gesamten Einnahmen bekomme. Zusätzlich entzündete sich ein Streit um die E-Mail-App «Hey», die Apple aus dem Download-Store verbannte, weil sie ihr Bezahl-Abo nicht auch in der Anwendung selbst verkauft.
Üblicherweise ist die Teilnehmerzahl bei der WWDC auf einige Tausend begrenzt – und Apple muss die rund 1600 US-Dollar teuren Tickets unter den vielen Interessenten verlosen. In diesem Jahr können alle App-Entwickler kostenlos daran teilnehmen. Die Eröffnungs-Keynote mit einem Überblick über die Neuigkeiten (ab 19.00 Uhr) wird im Livestream öffentlich übertragen. Facebook und Google liessen ihre Entwicklerkonferenzen in diesem Jahr ganz ausfallen.
Die SwissCovid-App ist nun verfügbar. Wir zeigen, wie man sie einrichtet und nutzt.
Bild: Keystone
Beim ersten Start führt die SwissCovid-App ihre Nutzer durch einen sogenannten Onboarding-Prozess. Hier wird die Funktion der App erklärt und die nötigen Berechtigungen werden abgefragt.
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Die SwissCovid-App ist vollkommen anonym, die Privatsphäre wird jederzeit gewährt.
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Begegnungen zwischen zwei App-Nutzer werden ausschliesslich per Bluetooth registriert und nicht etwa per GPS. Damit ist für die App und ihre Betreiber technisch unmöglich, festzustellen, wo ein Nutzer war und wo es allfällige Kontakte gab.
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Für dieses Tracing haben Google und Apple eine eigene Schnittstelle entwickelt, die die Schweiz als erstes Land überhaupt in ihre App einbaute.
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Der SwissCovid-App muss man dann explizit den Zugriff auf diese Schnittstelle gestatten.
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Hauptzweck der App ist, Nutzer bei einem Kontakt mit infizierten Personen zu benachrichtigen.
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Damit das möglich ist, müssen natürlich Mitteilungen erlaubt werden.
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Dann ist man mit der Einrichtung der App auch schon fertig.
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Und so sieht dann der sehr nüchterne, sehr aufgeräumte Homescreen der App aus.
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Unter «Begegnungen» kann man das Tracing jederzeit pausieren.
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Hat man versehentlich oder aus Gewohnheit Bluetooth abgeschaltet, kann das Tracing nicht funktionieren und man bekommt eine Warnmeldung.
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Unter «Meldungen» sieht man, ob von der App bereits ein Kontakt mit einem Infizierten erkannt wurde. Beim Verfasser dieser Zeilen ist das glücklicherweise nicht der Fall.
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Unter «Was tun bei Krankheitssymptomen» gibt es allgemeine Hinweise und einen Link auf den Corona-Check des BAG.
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Zu «Was tun bei einem positiven Testresultat» muss man hoffentlich nie gehen. Falls man positiv auf Covid-19 getestet werden würde, würde man vom kantonsärtzlichen Dienst einen «Covidcode» bekommen.
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Diesen würde man dann hier eingeben und den Prozess zur Benachrichtigung der Kontaktpersonen einleiten. Dies erfolgt wieder völlig anonym. Die Behörden wissen nicht, ob der Code eingegeben wurde und eine Kontaktperson weiss nicht, welcher ihrer Kontakte in den letzten Wochen nun der Covid-19-Positive ist.
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In den iOS-Einstellungen unter «Datenschutz» -> «Health» -> «Covid-19-Kontaktprotokoll» kann man die Kontaktverfolgung auf Wunsch auch systemseitig beenden. Mit «Kontaktprotokoll löschen» entfernt man alle lokal gespeicherten IDs von Kontaktpersonen.
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Bei «Kontaktüberprüfungen» kann man sehen, wann das Smartphone gecheckt hat, ob eine Person, mit der man in Kontakt war, positiv getestet wurde.