Die «Poschti»-Liste reichtSchluss mit Wocheneinkäufen? Das übernimmt jetzt die KI
Martin Abgottspon
27.1.2025
Kürzlich hat OpenAI seinen ersten KI-Agenten «Operator» vorgestellt. Dieser übernimmt auch ganz alltägliche Aufgaben wie Einkäufe oder Restaurantreservierungen. Doch wieviel Erleichterung steckt tatsächlich hinter dem Tool?
Martin Abgottspon
27.01.2025, 09:48
Martin Abgottspon
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
OpenAI Operator kann eigenständig Aufgaben wie Restaurantreservierungen, Online-Einkäufe oder das Verarbeiten von Fotos erledigen.
Dafür surft das Modell selber im Internet, stösst bei sensiblen Aufgaben wie Zahlungen oder Logins aber an Grenzen.
Aktuell steht Operator nur Pro-Usern in den USA zur Verfügung. Der Dienst kostet 200 Dollar im Monat.
In einem beeindruckenden Demo-Video präsentierten OpenAI-CEO Sam Altman und sein Team kürzlich die Fähigkeiten von Operator. Der KI-Agent soll vor allem durch Benutzerfreundlichkeit und Automatisierung glänzen und Usern bei alltäglichen Aufgaben unter die Arme greifen. Die Oberfläche erinnert dabei stark an ChatGPT – mit einem entscheidenden Unterschied: Unter der Texteingabe befinden sich integrierte Dienste wie Uber, OpenTable oder eBay, die direkt angesteuert werden.
Ein Beispiel aus der Praxis: Wer einen Tisch in einem Restaurant reservieren möchte, gibt einfach die gewünschten Details ein – Operator übernimmt den Rest. Dabei öffnet der Agent eigenständig die Webseite von OpenTable, sucht nach verfügbaren Tischen und korrigiert Fehler automatisch. Im gezeigten Demo-Clip änderte Operator etwa selbstständig den Standort, als der KI zunächst ein Restaurant in der falschen Stadt angeboten wurde. Auch Alternativen schlägt der Agent vor, falls die gewünschte Zeit nicht verfügbar ist.
Shopping-Erlebnis mit Einschränkungen
Das ist nur ein Beispiel. Operator kann noch sehr viel mehr. In einem weiteren Beispiel laden die Tester etwa Fotos von Einkaufslisten hoch, die der KI-Agent eigenständig abarbeitet. Er navigiert dabei durch Online-Shops, legt Produkte in den Warenkorb und orientiert sich an Screenshots, die er analysiert. Nutzer:innen können jeden Schritt live verfolgen und bei Bedarf eingreifen.
Doch die Technologie hat klare Grenzen: Beim Bezahlen etwa bleibt menschliches Zutun nötig. Operator gibt keine sensiblen Daten preis und scheitert an Logins oder Captchas. Auch andere Aufgaben, die tiefere Eingriffe erfordern, können nicht vollständig automatisiert werden.
Dieser Assistent hat seinen Preis
Die technische Grundlage für Operator bildet ein neues KI-Modell, das OpenAI als «Computer-Using Agent» (CUA) bezeichnet. Dieses kombiniert GPT-4-ähnliche Fähigkeiten mit spezifischem Training auf Benutzeroberflächen. Dadurch erkennt Operator Menüs, Textfelder und Buttons und kann sie wie ein Mensch bedienen.
Aktuell bleibt der Zugang zu Operator noch stark eingeschränkt. In einer ersten Testphase dürfen ausschliesslich Pro-User in den USA den Agenten ausprobieren. Das Pro-Abo schlägt dabei mit stolzen 200 US-Dollar pro Monat zu Buche. Perspektivisch plant OpenAI jedoch, auch andere Nutzergruppen wie Plus- oder Enterprise-Kund:innen mit Operator auszustatten.
Ein vollständiger Rollout scheint jedoch noch in weiter Ferne. OpenAI betont, dass Operator sich noch in der Preview-Phase befindet und deshalb mit Problemen zu rechnen ist. Erste Funktionen sollen in Zukunft auch in ChatGPT integriert werden – wann das soweit ist, bleibt allerdings offen.