Fragen und Antworten zum KahlschlagWird deine Post-Filiale jetzt auch geschlossen?
Dominik Müller
29.5.2024
Die Post dünnt ihr Filialnetz weiter aus. Künftig werden nur noch gut 600 Poststellen selbst betrieben. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Kahlschlag.
Dominik Müller
29.05.2024, 11:24
29.05.2024, 14:56
Dominik Müller
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Am Mittwoch hat die Schweizerische Post bekannt gegeben, rund 170 Filialen zu schliessen.
Was bedeutet das für die Kund*innen? Die Übersicht zu den Abbau-Plänen der Post.
Die Post verschlankt ihr Filialnetz auf gut 600 eigenbetriebene Poststellen und 2000 bediente Standorte. Das bedeutet, dass rund 170 eigenbetriebene Poststellen geschlossen werden. Die Massnahme erfolgt in Zusammenhang mit der Strategie, die in den kommenden vier Jahren umgesetzt wird. Zudem hat der Konzern Investitionen von insgesamt 100 Millionen Franken in das Personal, die Modernisierung von Filialen und neue Formate angekündigt. Auch die Fahrzeugflotte soll auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden.
Welche Standorte sind von den Schliessungen betroffen?
Wo es künftig keine eigene Postfiliale mehr geben wird, ist noch nicht bekannt. «Das wird in den nächsten Monaten zusammen mit Kantonen und Gemeinden geprüft», sagt die Medienstelle der Post. Klar sei hingegen, dass dies nicht von heute auf morgen entschieden, sondern zuerst gründlich analysiert werde.
Kommt es zu Kündigungen?
«Aus heutiger Sicht sind keine Kündigungen nötig», lässt die Medienstelle verlauten. Die abgebauten Stellen können mit der natürlichen Fluktuation wie beispielsweise Pensionierungen abgefangen werden. «Wir werden sogar eher zu wenige als zu viele Angestellte haben», so ein Sprecher. Einige Mitarbeitende müssen sich aber wohl auf Veränderungen gefasst machen: «Es kann sein, dass jemand nicht mehr in derselben Filiale arbeiten wird wie heute», so die Medienstelle.
Was bedeuten die Filialschliessungen für mich?
Die Zahl der Kundinnen und Kunden, die den Weg in eine Poststelle finden, nimmt gemäss dem Konzern stetig ab. Alle, die auch künftig ihre Anliegen direkt am Schalter erledigen wollen, müssen in den betroffenen Gemeinden wohl weitere Wege in Kauf nehmen. Die rund 2000 bedienten Standorte – zum Beispiel in Dorfläden – sollen gemäss der Post aber auch weiterhin ein flächendeckendes Filialnetz sicherstellen.
Werden langfristig alle Schalter abgebaut?
«Das glaube ich nicht», sagt Post-CEO Roberto Cirillo in einem Interview mit «20 Minuten». Er verweist dabei auf die angekündigten Investitionen in das Filialnetz.
Werden künftig überhaupt noch Briefe verschickt?
Die landesweite Zustellung von adressierten Briefen und Paketen an mindestens fünf Wochentagen gehört zum Grundversorgungsauftrag der Post. Solange das gesetzlich festgeschrieben ist, muss die Post das auch tun. CEO Cirillo hat allerdings schon mehrfach eine Anpassung dieses Gesetzes gefordert.
Kommt es zu weiteren Schliessungen?
Derzeit sind zumindest keine weiteren Abbaupläne bekannt. Konzernchef Roberto Cirillo beteuerte allerdings auch in der Vergangenheit mehrfach öffentlich, die Zahl der Poststellen bei 800 stabil zu halten. Diese Aussagen erweisen sich nach der Mitteilung vom Mittwoch als überholt. Es ist davon auszugehen, dass sich das Filialnetz der Post aufgrund der sinkenden Nachfrage nach Schaltergeschäften auch künftig weiter verändern wird.