KolumneSchweizer Gastfreundschaft – so einfach ist sie
Caroline Fink
14.1.2019
Wer über Weihnacht-Neujahr in die Berge will, hat die Wahl: Monate im Voraus ein Hotel oder eine Hütte fix zu buchen oder aber im letzten Moment zu entscheiden, wo Schnee und Wetter passen – und auf ein freies Bett zu hoffen. Früher gehörte ich zu Ersteren, doch seit Frau Holle öfter bis im Januar schläft, bin auch ich spontan geworden.
Dieses Jahr aber kam der Schnee, und wie! So fand ich mich am 23. Dezember wieder, die Swiss Map vor mir, das Telefon in der Hand, ein klares Ziel vor Augen: drei Tage Skitouren trotz angespannter Lawinensituation.
In meinem Kopf ratterte es, während meine Synapsen die Faktoren «Lawinenbulletin», «Wetterprognose», «schöne Touren», «öffentlicher Verkehr» und «Übernachtungsmöglichkeit» zu einem sinnvollen Resultat zu kombinieren versuchten. Was mit einem Mal als Idee ins Bewusstsein purzelte: das Bündner Safiental.
Doch die Sache hatte einen Haken: Beide Berggasthäuser zuhinterst im Safiental waren über Weihnachten geschlossen. Dennoch nahm ein Gastwirt beim zweiten Versuch meinen Anruf entgegen. Er zögerte einen Augenblick. «Wann wollen Sie kommen?» Ich nutzte die Gunst der Stunde. «Am 25. Dezember, zwei Personen.» Und siehe – er war einverstanden. Unter einer Bedingung: Wir müssten selber kochen.
Pulverschnee wie Puderzucker
So kam es, dass wir am Weihnachtsabend zuhinterst im Safiental aus dem Postauto stiegen. Über uns ein Sternenhimmel, glitzernd wie Kristallglas, rund um uns eine Stille, dass ich meinte, die Flocken fallen zu hören. Nur die Fenster des nahen Turrahus glimmten in der Nacht. Jenes Gasthauses, in dem wir eine halbe Stunde später in der Hotelküche unsere Weihnachtsspaghetti kochten, während der Gastwirt und sein Team Schränke einräumten und Geschirr sortierten, um zwei Tage später offiziell die Wintersaison zu eröffnen.
Was folgte, bleibt unvergessen: drei Tage einsame Bergwelt, Pulverschnee wie Puderzucker, Gipfelglück. Irgendwann dazwischen kam abends der Wirt zu uns an den Tisch. Seit 19 Jahren sei er Gastwirt, sagte er. Aber zu so einer Ausnahme wie mit uns beiden habe er sich in all den Jahren noch nie hinreissen lassen. Wir bedankten uns mit einer Packung Pralinés.
Ich weiss bis heute nicht, wie wir dieses Privileg verdient hatten. Aber ich weiss jetzt noch besser als zuvor, was Gastfreundschaft wirklich heisst: jemandem die Tür zu öffnen. Und damit ein Erlebnis zu ermöglichen, das als Erinnerung bis ans Lebensende währen wird.
Zur Autorin: Caroline Fink ist Fotografin, Autorin und Filmemacherin. Selbst Bergsteigerin mit einem Flair für Reisen abseits üblicher Pfade, greift sie in ihren Arbeiten Themen auf, die ihr während Streifzügen in den Alpen, den Bergen der Welt und auf Reisen begegnen. Denn von einem ist sie überzeugt: Nur was einen selbst bewegt, hat die Kraft, andere zu inspirieren.
«Kolumne»: Ihre Meinung ist gefragt
In der Rubrik «Kolumne» schreiben Redaktorinnen und Redaktoren von «Bluewin» regelmässig über Themen, die sie bewegen. Leserinnen und Leser, die Inputs haben oder Themenvorschläge einreichen möchten, schreiben bitte eine Mail an: redaktion2@swisscom.com
Swiss will im Sommer pünktlicher werden und Kunden besser begleiten
Für die Swiss dürfte es am Flughafen Zürich im Sommer wieder hoch hergehen. Die Fluggesellschaft erwartet in den kommenden Monaten nochmals rund 10 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr.
01.07.2024
Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse macht mehr Umsatz und Gewinn
Insgesamt hat DER Touristik Suisse im vergangenen Jahr den Umsatz auf 590 Millionen Franken gesteigert. Das sei ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2022, teilte die Kuoni-Besitzerin am Dienstag mit. Die Reiselust nach der Pandemie sei auch für das Jahr 2024 ungebrochen.
09.04.2024
Freitag und Donnerstag: Streikwelle bremst Flugverkehr aus
Berlin/Frankfurt, 13.03.24: Zehntausende Passagiere müssen sich in den kommenden Tagen erneut auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen aufgerufen.
Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
14.03.2024
Swiss will im Sommer pünktlicher werden und Kunden besser begleiten
Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse macht mehr Umsatz und Gewinn
Freitag und Donnerstag: Streikwelle bremst Flugverkehr aus