Ukraine-Ticker Russland setzt für Angriffe Sträflinge ein +++ Soldatinnen werden von Russland offenbar für Krieg angeworben

Agenturen/red

24.10.2023

Biden bittet US-Bevölkerung um Unterstützung für Ukraine und Israel

Biden bittet US-Bevölkerung um Unterstützung für Ukraine und Israel

STORY: US-Präsident Joe Biden hat die amerikanische Bevölkerung am Donnerstag aufgefordert, sich hinter Israel und die Ukraine zu stellen. Dutzende Milliarden US-Dollar an Steuergeldern seien nötig, um den beiden Nationen zu helfen. Dabei betonte er, die Vereinigten Staaten seien «ein Leuchtfeuer für die Welt». «Unsere Werte machen uns zu einem Partner, mit dem andere Nationen zusammenarbeiten wollen. Das alles aufs Spiel zu setzen, wenn wir die Ukraine fallen liessen, in dem wir Israel den Rücken kehrten, wäre es einfach nicht wert.» Biden sprach rund 20 Stunden nach seiner Rückkehr von einem Solidaritätsbesuch in Israel. Der US-Präsident wird den Kongress um neue Ausgaben in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar bitten, darunter 60 Milliarden US-Dollar für die Ukraine und 14 Milliarden US-Dollar für Israel, sagte eine mit seinem Plan vertraute Quelle. Der Antrag werde ausserdem zehn Milliarden US-Dollar für humanitäre Hilfe, 14 Milliarden US-Dollar für die Grenzsicherung und 7 Milliarden US-Dollar für die indopazifische Region umfassen, so die Auskunft.

23.10.2023

Bislang wurden Frauen im russischen Militär nur als Sanitäterinnen und in der Küche eingesetzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit internationalen Konferenzen weiter für die Unterstützung seines Landes im Abwehrkampf gegen Russland werben. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Russland verstärkt seit Tagen Angriffe auf Awdijiwka
  • Der russische Aussenminister Sergej Lawrow fordert einen Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas.
  • In Prag beginnt heute ein parlamentarischer Gipfel der Krim-Plattform, mit der die Ukraine die Aufmerksamkeit für die seit 2014 von Russland annektierte Krim wachhalten will.
  • Bei einem Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin werden heute Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal erwartet. Vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj kommt ein Grusswort per Video. Im Mittelpunkt der Konferenz sollen Investitionsvorhaben deutscher Unternehmen in der Ukraine stehen.
  • Die Entwicklungen von Montag findest du hier.
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  • 13.38 Uhr

    Olaf Scholz sagt Ukraine langfristige Unterstützung zu

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine die langfristige Unterstützung Deutschlands auch beim Wiederaufbau zugesagt. «Die Ukraine kann sich auf Deutschland verlassen», sagte der SPD-Politiker am Dienstag beim 6. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin. 

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einem per Video übertragenen Grusswort, Deutschland sei ein verlässlicher Partner der Ukraine. Er wies auf grosse Potenziale bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit hin. Oberste Priorität habe es, den Verteidigungssektor auszubauen.

  • 12.09 Uhr

    Mehr als 50 Länder nehmen an Krim-Konferenz teil

    Abgeordnete aus mehr als 50 Staaten haben in Prag am zweiten parlamentarischen Gipfeltreffen der internationalen Krim-Plattform teilgenommen. Ziel der Konferenz ist es, die Solidarität mit der Ukraine zu bekräftigen und die Aufmerksamkeit auf die Lage auf der Krim zu lenken. Russland hatte die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel 2014 völkerrechtswidrig annektiert.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte in einer Videoansprache an die Delegierten eine «vollständige Deokkupation» des Territoriums seines Landes. Je mehr Länder an der Seite der Ukraine stünden, desto eher könne die russische Aggression beendet werden. Er rief die Parlamentarier auf, zusätzliche Massnahmen gegen die Umgehung der westlichen Sanktionen gegen Russland zu ergreifen und gegen russische Propaganda vorzugehen.

    Selenskyj hob erfolgreiche ukrainische Drohnen- und Raketenangriffe auf russische Stützpunkte auf der Halbinsel Krim hervor, wodurch die russische Flotte «schrittweise von der Krim flieht». Dabei erwähnte der Ukrainer russische Pläne für eine neue Flottenbasis in der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien an der Ostküste des Schwarzen Meeres. «Wir werden sie auch dort erreichen», drohte er.

    Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk betonte, ohne die Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine einschließlich der Krim könne es weder einen Waffenstillstand noch einen gerechten und nachhaltigen Frieden geben. Die internationale Krim-Plattform wurde im Sommer 2021 auf Initiative Selenskyjs gegründet.

    Zeitgleich zur Konferenz meldeten das tschechische Innenministerium und die Polizei mutmassliche Hackerangriffe auf ihre Internetseiten, die vorübergehend nicht erreichbar waren. Ob es einen Zusammenhang mit der Rolle Tschechiens als Gastgeber gab, war zunächst unklar.

  • 9.53 Uhr

    Russland setzt für Angriffe Sträflinge ein

    Russland lässt seine Angriffe gegen ukrainische Stellungen nach britischen Informationen in erster Linie von ehemaligen Gefangenen und in Ungnade gefallenen Soldaten durchführen.

    Die «Sturm-Z» genannten Einheiten seien wohl zunächst als Elite-Truppen geplant gewesen, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienstkreise mit. Spätestens seit Frühjahr 2023 seien aus den «Sturm-Z» jedoch Strafbataillone geworden, besetzt mit Sträflingen sowie regulären Soldaten, die Disziplinarverstösse begangen haben.

  • 5.18 Uhr

    Russland verstärkt seit Tagen Angriffe auf Awdijiwka

    Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte erklärte, seine Truppen hätten erneut russische Angriffe auf die Stadt Awdijiwka zurückgeschlagen. Das Stadtzentrum und die einzige Versorgungsroute in das zerstörte Awdijiwka stünden rund um die Uhr unter Beschuss, sagte der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Witali Barabasch, dem US-finanzierten Sender Radio Liberty. «Die Versorgungslage ist sehr schwierig, weil die 22 Kilometer lange Strasse Tag und Nacht unter Dauerbeschuss steht.» Das erschwere Evakuierungen und Hilfslieferungen. «Jede Bewegung ist ein Signal, das Feuer zu eröffnen.» Etwa 1600 Menschen lebten noch in der Stadt, vor dem Krieg waren es an die 30’000. Awdijiwka ist nach den monatelangen Angriffen zu einem Symbol des ukrainischen Widerstands geworden.

    Ukrainische Soldaten von der Marineinfanterie auf dem Dnjepr an der Front nahe Cherson. (14. Oktober 2023)
    Ukrainische Soldaten von der Marineinfanterie auf dem Dnjepr an der Front nahe Cherson. (14. Oktober 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Alex Babenko
  • 5 Uhr

    Medien: Moskau wirbt Soldatinnen für Krieg in Ukraine

    Russland hat Medienangaben zufolge mit der Rekrutierung von Frauen für Kampfeinsätze in seinem Krieg gegen die Ukraine begonnen. In der dem russischen Verteidigungsministerium unterstehenden Söldnereinheit «Redut» würden Scharfschützinnen und Bedienerinnen von Drohnen angeworben, schrieb das unabhängige Internetportal istories am Montag. Bislang wurden Frauen im russischen Militär nur als Sanitäterinnen und in der Küche eingesetzt.

    Den Soldatinnen wird ein Halbjahresvertrag mit einem Monatsgehalt von umgerechnet etwa 2200 Euro angeboten. Bei einer Verletzung gibt es 30’000 Euro Prämie, bei Tod sollen den Hinterbliebenen rund 50’000 Euro ausgezahlt werden. Entsprechende Anzeigen tauchten demnach im russischen sozialen Netzwerk «Wkontakte» auf. Gesucht würden vor allem Frauen, die im Umgang mit Waffen schon geübt seien, teilte eine Rekruterin istories mit. Anfängerinnen würden innerhalb eines Monats an der Waffe ausgebildet.

    Russland führt seit 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Die Verluste auf beiden Seiten gelten als hoch. Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums hat Russland bislang rund 150’000 Gefallene oder Schwerverwundete zu beklagen. Offiziell gibt es aus Moskau seit Monaten keine Angaben dazu. Wegen der unerwartet hohen Ausfälle seiner Armee hat Russlands Präsident Wladimir Putin im vergangenen Herbst die Mobilmachung von offiziell 300’000 Reservisten verkündet. Experten gehen davon aus, dass der Kreml angesichts der im Frühjahr 2024 geplanten Präsidentenwahl eine weitere Mobilmachung bis dahin vermeiden will und daher verstärkt Freiwillige anwirbt.

  • 4 Uhr

    Selenskyj wirbt um anhaltende Unterstützung für Ukraine

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit internationalen Konferenzen weiter für die Unterstützung seines Landes im Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg werben. «Die Aufmerksamkeit der Welt für die Ukraine, für den Schutz der Freiheit und des Völkerrechts muss gewahrt bleiben – dafür tun wir alles», sagte Selenskyj am Montag in seiner täglichen Videoansprache. Bereits am Dienstag werde ein parlamentarischer Gipfel der «Krim-Plattform» stattfinden, kündigte er an. Die «Krim-Plattform», eine diplomatische Initiative Kiews, sie soll international Aufmerksamkeit für Missstände auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel erzeugen.

    Daneben ging Selenskyj in seiner Ansprache vor allem auf die Lage an der Front ein und lobte unter anderem die Standfestigkeit der ukrainischen Soldaten im Frontabschnitt Awdijiwka. Um die Kleinstadt in unmittelbarer Nähe der bereits seit 2014 von russischen Kräften kontrollierten Stadt Donezk wird seit Monaten gekämpft. In den vergangenen zwei Wochen hat das russische Militär den Druck in der Gegend noch einmal deutlich verschärft. Mit einer Offensive versucht Moskau, die dort stationierten ukrainischen Truppen einzuschliessen. Bisher ist dies den Russen aber nicht gelungen.

  • 0.30 Uhr

    Lawrow fordert Feuerpause zwischen Israel und Hamas

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat die Einstellung der Kämpfe und die Lösung humanitärer Fragen als vordringlich für eine Entspannung im Gaza-Krieg bezeichnet. «Anschliessend ist natürlich ein Mechanismus nötig, der die Situation im grossen Kontext betrachtet», sagte Lawrow am Montag in Teheran der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Dieser Kontext sehe eine Zweistaatenlösung vor. Washington warf er vor, jahrelang die Arbeit des internationalen Vermittlerquartetts - UN, USA, EU und Russland - blockiert zu haben.

    Darüber hinaus kritisierte Lawrow bei dem Treffen im Iran die Entsendung von US-Kriegsschiffen in das östliche Mittelmeer als gefährliche Einmischung in den Konflikt. Je mehr solcher Schritte unternommen würden, «umso grösser ist die Gefahr, dass der Konflikt sich ausweitet», sagte der russische Chefdiplomat.

    Die russische Führung, die selbst einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, fordert seit Tagen, Zivilisten und zivile Infrastruktur zu schonen. Durch Russlands Krieg gegen die Ukraine sind bisher Tausende Zivilisten getötet und ganze Städte und Ortschaften zerstört worden. Russland verlangte neben einer Feuerpause die Öffnung humanitärer Korridore, um den Menschen im Gazastreifen unter anderem mit Nahrung und Medikamenten zu helfen.