Ukraine-Übersicht Russland greift nach Attacke auf Krim-Brücke Hafenstädte an +++ Ukrainische Drohnen zerstören T-90-Kampfpanzer

Agenturen/red

18.7.2023

Maschine kostet drei Millionen: Ukrainische Drohnen-Piloten zerstören russischen T-90-Kampfpanzer

Maschine kostet drei Millionen: Ukrainische Drohnen-Piloten zerstören russischen T-90-Kampfpanzer

18.07.2023

Für den Nachschub russischer Truppen ist die 19 Kilometer lange Krim-Brücke wichtig — nun ist sie nach einer Attacke beschädigt und gesperrt. Moskau reagiert mit Luftangriffen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

Nach einer Attacke auf die strategisch wichtige Brücke zur Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Russland zum Gegenschlag ausgeholt: Im Süden der Ukraine griff die russische Armee am Dienstag in mehreren Wellen die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw an. Nach ukrainischen Angaben wurden annähernd 30 Marschflugkörper und Drohnen abgewehrt. Aus Moskau hiess es, Ziel sei unter anderem eine Werft für ferngesteuerte Kampfboote gewesen. Russland beschuldigt die Ukraine, mit solchen Booten am Montag die Brücke zur Krim angriffen und beschädigt zu haben. Russland hält die ukrainische Halbinsel seit fast zehn Jahren völkerrechtswidrig besetzt.

Nach der Aufkündigung durch Moskau ist nun auch das internationale Abkommen zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine nicht mehr in Kraft. Mit der Regelung hatte Kiew seit Sommer vergangenen Jahres trotz des russischen Angriffskriegs viele Millionen Tonnen Getreide übers Schwarze Meer ausführen können. Der Kreml warnte, weitere Exporte ohne russische Zustimmung seien riskant. Die russische Führung reagierte damit auf einen Vorschlag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Warnung vor «Hunger als Waffe»

Nach EU-Angaben wurden durch das Abkommen, den die UN und die Türkei mit ausgehandelt hatten, fast 33 Millionen Tonnen Getreide und andere Lebensmittel ausgeschifft - auch über den jetzt angegriffenen Schwarzmeer-Hafen Odessa. Nach dem Aus für den Vertrag könnten global etliche Lebensmittelpreise steigen - mit fatalen Folgen vor allem für arme Länder. Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock appellierte abermals an den Kreml: «Hören Sie auf, Hunger als Waffe zu benutzen.»

Abhilfe schaffen zum Teil von der EU und der Ukraine ausgebaute Handelswege über Flüsse, Schienen und Strassen. Über die sogenannten Solidaritätskorridore sind nach EU-Angaben seit Kriegsbeginn bis Ende Juni 41 Millionen Tonnen Getreide, Ölsaaten und andere Agrarprodukte exportiert worden. Russland führt seit rund 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Inzwischen läuft eine ukrainische Gegenoffensive.

Experten erwarten logistische Probleme für russische Truppen

Wegen der Schäden an der 19 Kilometer langen Krim-Brücke könnte die russische Armee nach Einschätzung westlicher Experten beachtliche logistische Probleme im Süden der Ukraine bekommen. Nun sei die Versorgung vieler Truppen vorerst von einer Nachschubroute abhängig, hiess es in der Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien ISW. Diese Route führe aber durch die umkämpften Gebiete Donezk, Saporischschja und Cherson und werde wohl zusätzlich durch die Flucht russischer Touristen von der Krim belastet.

London: Russen müssen Artilleriemunition rationieren

Schon jetzt müssen die russischen Besatzungstruppen nach Analyse britischer Militärexperten ihre Artilleriemunition rationieren, um einsatzbereit zu bleiben. Dennoch sei es den Ukrainern trotz Angriffen auf mindestens zwei Achsen wohl nicht gelungen, die vordersten Verteidigungslinien dort zu durchbrechen, hiess es in einem Bericht des Verteidigungsministeriums in London.

Russland: Erneute Attacke abgewehrt

Russlands Militär meldete am Dienstag, man habe nahe der Krim einen weiteren grösseren Drohnenangriff abgewehrt. Insgesamt 28 ukrainische Flugkörper seien in der Nacht abgeschossen oder von ihrer geplanten Flugbahn abgebracht worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Unabhängig überprüfen liess sich das nicht.

EU und lateinamerikanische Staaten uneins über Ukraine-Erklärung

Debatten über die russische Invasion überschatteten auch ein Gipfeltreffen der EU mit der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten in Brüssel. Sie rangen am Dienstag um eine geplante Erklärung zum Angriffskrieg. Nach Angaben von Diplomaten gelang es bis mittags nicht, sich auf einen Text zu verständigen. Grund war demnach der Widerstand von Ländern wie Nicaragua und Venezuela, die als Verbündete Russlands zählen.

Scholz: Russische Entscheidung «schlechte Botschaft»

Scholz: Russische Entscheidung «schlechte Botschaft»

Am Rande des EU-Lateinamerika-Karibik-Gipfels in Brüssel kritisierte der Bundeskanzler Russlands Entscheidung, das Getreideabkommen mit der Ukraine auf unabsehbare Zeit auszusetzen.

18.07.2023

Ukrainische Drohnen zerstören T-90-Kampfpanzer

Die 24. mechanisierte Infanteriebrigade der Ukrainischen Armee hat auf Facebook ein Video gepostet, das die Zerstörung eines sündhaft teuren russischen T-90-Kampfpanzer zeigen soll. Der Panzer der dritten Generation kostet nach Angaben von Experten rund drei Millionen US-Dollar (rund 2,6 Millionen Franken).

Wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet, fand der erfolgreiche Angriff in der Region Donezk nahe Bachmut statt.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die 24. mechanisierte Infanteriebrigade der Ukrainischen Armee hat auf Facebook ein Video gepostet, das die Zerstörung eines sündhaft teuren russischen T-90-Kampfpanzer zeigen soll.
  • Wegen der Schäden an der Krim-Brücke könnte die russische Armee nach Einschätzung westlicher Experten bald signifikante logistische Probleme in der Südukraine bekommen.
  • Nach dem Auslaufen des Getreideabkommens ist die Zukunft von Agrarexporten der Ukraine auf dem Seeweg über das Schwarze Meer unklar. Die von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelte Vereinbarung endete nach knapp einem Jahr am späten Montagabend offiziell, weil Moskau eine Verlängerung ablehnte.
  • Grossbritannien weist Anschuldigungen Russlands zurück, wonach britische Geheimdienste in einen Angriff auf die Krim-Brücke verwickelt gewesen sein könnten.
  • Die EU macht Russland wegen des Stopps des Getreideabkommens schwere Vorwürfe.
  • Gut drei Dutzend Unterstützerländer der Ukraine wollen heute im sogenannten Ramstein-Format über Militärhilfen beraten.
  • US-Präsident Joe Biden empfängt heute in Washington den Friedensbotschafter des Vatikans für die Ukraine.
  • Die Entwicklungen von Montag findest du hier.
  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 21.49 Uhr

    Wir beenden dene Live-Ticker am Dienstag

  • 20.30 Uhr

    Russlands Verbündete sorgen für Eklat bei Gipfel in Brüssel

    Das erste grosse Gipfeltreffen der EU mit lateinamerikanischen und karibischen Staaten seit acht Jahren ist von Streit über eine Erklärung zum Ukraine-Krieg überschattet worden.

    Mit Russland verbündete Länder wie Nicaragua, Venezuela und Kuba setzten bei der zweitägigen Zusammenkunft in Brüssel durch, dass der Text keine explizite Verurteilung des Krieges enthält und Russland nicht einmal erwähnt wird. Nicaragua wollte am Ende nicht einmal einen Minimalkompromiss mittragen. Grund war nach Angaben von Diplomaten, dass dort von einem «Krieg gegen die Ukraine» und der «Notwendigkeit eines gerechten und nachhaltigen Friedens» die Rede ist.

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht während einer Pressekonferenz. (Archivbild)
    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht während einer Pressekonferenz. (Archivbild)
    Francois Walschaerts/AP/dpa

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach trotzdem von einem Erfolg und einem «grossen Fortschritt», weil anerkannt worden sei, dass es sich um einen Angriffskrieg handele. Nur ein Land habe beim Gipfel eine andere Position eingenommen. «Deshalb ist es umso bemerkenswerter, dass insgesamt eine solche Verständigung hier gelungen ist.»

    Ziel der EU war es, mit der Gipfelerklärung eine klare Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu senden. Diesem soll deutlich gemacht werden, dass er in der Weltgemeinschaft zunehmend isoliert ist und bei einer Fortsetzung des Angriffskriegs weitere wirtschaftliche Nachteile fürchten muss. Die Hoffnung war, dass mächtige lateinamerikanische Länder wie Brasilien bei dem Spitzentreffen auf kleinere Staaten einwirken, um diese zu einer Verurteilung des russischen Angriffskrieges zu bewegen.

    Am Ende brachten die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union und die 33 Länder der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (Celac) lediglich ihre «tiefe Besorgnis über den anhaltenden Krieg gegen die Ukraine» zum Ausdruck, der immenses menschliches Leid verursache und bestehende Verwundbarkeiten der Weltwirtschaft verstärke. Russland als Aggressor ist in dem Dokument aber nicht genannt.

    Dass ein Grossteil der Gipfelteilnehmer Russland für den Angriffskrieg verurteilt, wird nur indirekt mit einem Verweis auf das Abstimmungsverhalten bei entsprechenden Resolutionen der Generalversammlung der Vereinten Nationen deutlich gemacht. In ihnen war Russland zuletzt im Februar zu einem Rückzug aus der Ukraine aufgefordert worden. 141 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen stimmten im Februar dafür.

  • 19.47 Uhr

    US-General: Ukrainische Offensive «alles andere als ein Misserfolg»

    Die USA haben der Ukraine Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Angreifer bescheinigt. «Die Ukrainer rücken stetig und zielstrebig vor», sagte Generalstabschef Mark Milley am Dienstag im US-Verteidigungsministerium nach einem Online-Treffen der internationalen Ukraine-Kontaktgruppe zur Koordinierung der Militärhilfe. «Das ist alles andere als ein Misserfolg», ergänzte er nach einer entsprechenden Frage. Es sei viel zu früh, um zu solch einem Schluss zu kommen. «Ich denke, es gibt noch viel zu kämpfen, und ich bleibe bei dem, was wir zuvor gesagt haben: Es wird lang, es wird hart, es wird blutig.»

    Als Grund für das langsame Vorrücken nannte Milley vermintes Gebiet. Die ukrainischen Streitkräfte arbeiteten sich «langsam» und «bedächtig» durch die Minenfelder, die derzeit eine besonders grosse Gefahr darstellten. «Die Verluste, die die Ukrainer bei dieser Offensive erleiden, gehen nicht so sehr auf die Stärke der russischen Luftwaffe zurück, sondern auf Minenfelder», sagte er.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versicherte, dass die Verbündeten des von Russland angegriffenen Landes nicht nachlassen würden bei ihrer Unterstützung für die Ukraine. «Unsere Arbeit geht weiter, und wir werden alles tun, was wir können, um sicherzustellen, dass die Ukrainer erfolgreich sein können.»

  • 16.57 Uhr

    London kündigt zusätzliche Militärausgaben in Höhe von 2,8 Milliarden Franken an

    Das britische Verteidigungsministerium will angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zusätzliche 2,5 Milliarden Pfund (rund 2,8 Milliarden Franken) in eigene Militärbestände und Munition investieren. Grossbritannien wolle mit den Ausgaben seine «Kampfbereitschaft verbessern» und ziehe so «Lehren aus dem Krieg in der Ukraine», hiess es in einem sogenannten Verteidigungskommando-Dokument.

    Darüber hinaus kündigte das Ministerium in London die Schaffung einer «globalen Eingreiftruppe» an. In dieser sollen bereits im Einsatz befindliche Truppen mit solchen mit sehr hoher Einsatzbereitschaft zusammengebracht und so «Fähigkeiten aus allen Bereichen» gebündelt werden.

    Die in dem Dokument dargelegten Pläne zielten darauf ab, «eine glaubwürdige Kampftruppe zu schaffen, die uns auf dem richtigen Weg hält, um sowohl jetzt als auch in Zukunft als globales Schwergewicht zu agieren», erklärte das Ministerium.

    «Wir müssen uns anpassen und modernisieren, um den Bedrohungen zu begegnen, mit denen wir konfrontiert sind», erklärte der scheidende Verteidigungsminister Ben Wallace. Dabei müsse London «die Lehren aus dem unprovozierten Einmarsch des russischen Präsidenten (Wladimir) Putin in der Ukraine» ziehen. Das aktuelle Dokument werde den «strategischen Ansatz schärfen und sicherstellen, dass das Vereinigte Königreich an der Spitze der militärischen Fähigkeiten und eine führende Macht in der Nato» bleibe.

  • 16.20 Uhr

    Moskau: Beschuss von Odessa war Vergeltungsschlag für Angriff auf Krim-Brücke

    Bei dem Angriff auf den Hafen der ukrainischen Stadt Odessa handelt es sich nach Angaben aus Moskau um einen «Vergeltungsschlag» für den ukrainischen Angriff auf die Krim-Brücke über die Strasse von Kertsch. Die russische Armee habe in der Nacht einen Gegenschlag gestartet «auf Einrichtungen, in denen Terror-Akte gegen Russland unter Verwendung von Marinedrohnen vorbereitet wurden», erklärte das russische Verteidigungsministerium.

    Dabei sei auch der Herstellungsort der Drohnen in einer Werft nahe Odessa getroffen worden, hiess es weiter. Die strategisch wichtige Brücke über die Strasse von Kertsch war in der Nacht zum Montag angegriffen worden.

  • 15.51 Uhr

    Russland-Unterstützer bremsen bei EU-Lateinamerika-Gipfel in Brüssel

    Die EU und die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten ringen bei ihrem grossen Gipfeltreffen in Brüssel um eine geplante Erklärung zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nach Angaben von Diplomaten gelang es bis zum Dienstagvormittag nicht, sich auf einen Text zu verständigen. Grund war demnach der Widerstand von Ländern wie Nicaragua und Venezuela, die als Verbündete Russland zählen. Ein Scheitern der Verhandlungen wurde nicht ausgeschlossen. Der Gipfel sollte eigentlich bereits am frühen Nachmittag enden.

    Ziel der EU ist es, mit der Erklärung eine klare Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu senden. Diesem soll deutlich gemacht werden, dass er in der Weltgemeinschaft zunehmend isoliert ist und bei einer Fortsetzung des Kriegs weitere wirtschaftliche Nachteile fürchten muss. Die Hoffnung war, dass mächtige lateinamerikanische Länder wie Brasilien auf kleinere Staaten einwirken, um diese zu einer Verurteilung des russischen Angriffskrieges zu bewegen.

    In der Generalversammlung der Vereinten Nationen hatten im Februar nur 141 der 193 Mitgliedstaaten für die Annahme einer Resolution für einen umfassenden, gerechten und nachhaltigen Frieden in der Ukraine gestimmt, die Russland auch zum Rückzug aus dem Land auffordert. Zu den Staaten, die dagegen stimmten, zählte zum Beispiel Nicaragua. Weitere lateinamerikanische Länder wie Bolivien und Kuba enthielten sich oder nahmen nicht an der Abstimmung teil.

    Der chilenische Aussenminister Alberto van Klaveren sagte am Dienstag am Rande der Beratungen, dass ihm die Situation sehr leidtue. Man sei sehr überrascht, dass es Mitglieder der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (Celac) gebe, die jegliche Resolution zum Krieg in der Ukraine ablehnten.

    Irlands Premierminister Leo Varadkar sagte, eine grosse Mehrheit der Gipfelteilnehmer unterstütze zwar eine Erklärung, nach der die Ukraine ein Recht auf territoriale Integrität und Selbstbestimmung habe. Bei einem Gipfel wie dem in Brüssel werde der Wortlaut von Erklärungen aber im Konsens festgelegt und nicht per Mehrheitsbeschluss. Dies bedeutet, dass eine Erklärung nur dann verabschiedet werden kann, wenn niemand widerspricht.

  • 15.20 Uhr

    Moskau: Russische Truppen rücken auf ukrainische Stadt Kupjansk vor

    Russische Truppen rücken nach Angaben Moskaus auf die Stadt Kupjansk im Nordosten der Ukraine vor. Die russischen Einheiten seien bei «erfolgreichen Offensiveinsätzen» in der Nähe von Kupjansk an einem zwei Kilometer langen Frontabschnitt anderthalb Kilometer vorgerückt, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau.

    Das Ministerium machte keine Angaben dazu, in welchem Zeitraum die Geländegewinne erzielt wurden. Kupjansk liegt in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine.

  • 15.07 Uhr

    «Be Pride Like Ukraine» — Ukrainischer Truck beim Berliner CSD

    Die CSD-Parade der Berliner LGBTIQ+-Szene wird in diesem Jahr mit einem ukrainischen Truck verstärkt. Unter dem Motto «Be Pride Like Ukraine» will sich eine ukrainische Kolonne als «Zeichen der Einheit und Stärke» beteiligen.

    Bei der Pride-Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) werden an diesem Samstag in der deutschen Hauptstadt rund 500'000 Menschen erwartet.

    «Inmitten des andauernden Krieges, in dem Menschen täglich auf tragische Weise sterben, laden wir unsere europäischen Partner und alle Verbündeten, die in Solidarität mit dem Freiheitskampf der Ukraine stehen, ein, sich mit dem tiefen Gefühl des Überlebens, der Freiheit und der Gleichheit, die wir in Echtzeit erleben, zu verbinden», hiess es.

    Zum ersten Mal werde der ukrainische Truck auch von der Botschaft der Ukraine offiziell unterstützt. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev werde zu Beginn des Umzugs eine kurze Rede am Truck halten als Zeichen der Unterstützung für die ukrainische LGBTQ+-Community.

    Die Abkürzung LGBTIQ+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Intersexuelle, Queere und andere. Sie soll die Gemeinschaft zwischen all den Menschen ausdrücken, die die Erfahrung einer oft als andersartig markierten Identität machen.

    Der an vielen Orten gefeierte CSD geht zurück auf Ereignisse im Jahr 1969 in New York: Polizisten stürmten damals die Bar «Stonewall Inn» in der Christopher Street und lösten einen mehrtägigen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen aus.

  • 14.38 Uhr

    Ukrainische Drohnen-Piloten zerstören teuren T-90-Kampfpanzer

    Die 24. mechanisierte Infanteriebrigade der Ukrainischen Armee hat auf Facebook ein Video gepostet, das die Zerstörung eines sündhaft teuren russischen T-90-Kampfpanzer zeigen soll. Der Panzer der dritten Generation kostet nach Angaben von Experten rund drei Millionen US-Dollar (rund 2,6 Millionen Franken). 

    Wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet, fand der erfolgreiche Angriff in der Region Donezk nahe Bachmut statt.

    Demnach planten die Russen den verfügbaren Daten zufolge, den beschädigten Panzer nachts nach hinten zu schleppen, um seine Kampfkraft wiederherzustellen. Jedoch hatten die Drohnen-Piloten den Panzer «mit zwei präzisen Treffern zu Schrott geschossen».

  • 14.07 Uhr

    US-Institut erwartet grosse Logistikprobleme für Russen in Südukraine

    Wegen der Schäden an der Krim-Brücke könnte die russische Armee nach Einschätzung westlicher Experten bald signifikante logistische Probleme in der Südukraine bekommen. Der Angriff auf die Brücke vom Montag mache die Versorgung vieler russischer Truppen von einer verbleibenden Nachschubroute abhängig, hiess es in der Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien ISW in Washington. Die Route führe durch die umkämpften Gebiete Donezk, Saporischschja und Cherson. Sie werde jetzt wohl zusätzlich durch die Flucht russischer Touristen von der Krim belastet. So könnten sich die Probleme der russischen Armee in der Südukraine den ISW-Experten zufolge kurz- und mittelfristig noch weiter verschärfen.

    Trotz des Krieges habe Russland die 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel bis zuletzt als Touristenziel beworben, heisst es ferner in dem ISW-Bericht. Schon vor dem Angriff auf die Brücke am Montag sei es zu kilometerlangen Staus auf beiden Seiten der Krim-Brücke gekommen. Präsident Wladimir Putin habe den Einsatz militärischer Transportmittel angeordnet, um Touristen zu befördern. Feriengäste wurden nicht davon abgehalten, in ein Kriegsgebiet zu fahren, «wie es eine vernünftige Regierung tun würde.»

    Russland, das seit rund 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hat die Krim bereits im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektiert und später durch die Krim-Brücke mit dem eigenen Festland verbunden. Am frühen Montagmorgen wurde das 19 Kilometer lange Bauwerk Moskauer Angaben zufolge von ukrainischen Drohnen angegriffen, woraufhin ein Teil der Fahrbahn absackte. Kiew, das alle besetzten Gebiete befreien will, hat bislang keine Beteiligung an dem Angriff bestätigt.

    Nach russischen Angaben fahren die Züge auf der Eisenbahnbrücke nach Fahrplan. Für Pkws sei die Brücke eingeschränkt in der Nacht auf Dienstag wieder freigegeben worden.

  • 13.24 Uhr

    Kreml wirft Kiew Nutzung von Getreide-Seekorridor für militärische Zwecke vor

    Nach dem Auslaufen des Abkommens zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide hat der Kreml schwere Vorwürfe gegen Kiew erhoben und zugleich vor «Sicherheitsrisiken» bei einem neuen Getreideabkommen unter Ausschluss Russlands gewarnt. Es sei «kein Geheimnis mehr für irgendwen» und «eine offensichtliche Tatsache», dass die Ukraine den Seekorridor für den Getreideexport «für militärische Zwecke» nutze, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau.

    Das ukrainische Getreide wird mit Schiffen in die ganze Welt transportiert. 
    Das ukrainische Getreide wird mit Schiffen in die ganze Welt transportiert. 
    Francisco Seco/AP/dpa

    Der Sprecher des russischen Staatschefs Wladimir Putin warnte die Ukraine davor, nach dem Auslaufen des Getreideabkommens ihren Export über das Schwarze Meer fortzusetzen. «Ohne angemessene Sicherheitsgarantien entstehen hier bestimmte Risiken», sagte Peskow. Wenn in der Zukunft eine Vereinbarung «ohne Russland formalisiert» werde, «dann sollten diese Risiken berücksichtigt werden».

    Russland hatte das seit vergangenem Sommer bestehende Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine am Montag für beendet erklärt und auslaufen lassen.

  • 13.13 Uhr

    Russische Propaganda warnt vor türkischem Angriff

    Getreideabkommen, schwedischer Nato-Beitritt: Die Konfliktpunkte zwischen Moskau und Ankara mehren sich. Die russische Propaganda warnt jetzt sogar vor einem türkischen Angriff auf russisches Gebiet.

    Mehr zum Thema erfährst du hier.

  • 13.07 Uhr

    Schweiz hofft auf Erneuerung von Getreide-Deal durch Russland

    Die Schweiz hat den Stopp des internationalen Getreideabkommens durch Russland bedauert. Man hoffe auf eine Erneuerung in naher Zukunft, um die globale Ernährungssicherheit gewährleisten zu können, hiess es in einer Stellungnahme des Schweizer Aussendepartements.

    Der Kreml hatte das vor einem Jahr geschlossene Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide übers Schwarze Meer am Montag ausgesetzt. Offiziell lief es wenig später am Montagabend aus. Die Vereinbarung hatte es der Ukraine seit Sommer vergangenen Jahres ermöglicht, trotz des russischen Angriffskriegs mehr als 30 Millionen Tonnen Getreide über den Seeweg in andere Länder zu verkaufen.

    Vertreterinnen und Vertreter der Schweiz hatten an einem Treffen am Montag in New York zur weltweiten Ernährungssicherheit aufgerufen, namentlich im Hinblick auf die Verlängerung der Schwarzmeer-Initiative. Die Schweiz unterstütze die Bestrebungen des Uno-Generalsekretärs und der Türkei, eine Einigung zwischen den Parteien zu erzielen und die Initiative zu verlängern, hiess es.

    Bei dem hochrangigen Treffen unter dem Vorsitz des britischen Aussenministers James Cleverly und in Anwesenheit seines ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba bekräftigte die Schweiz zudem ihre Unterstützung für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine. Sie erinnerte auch an die Verpflichtung aller Parteien zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts.

  • 11.30 Uhr

    London: Russland muss Artilleriemunition in der Südukraine einteilen

    Gemäss dem britischen Geheimdniest müssen die russischen Besatzungstruppen in der Südukraine ihre Artilleriemunition einteilen, um einsatzbereit zu bleiben.

    Dennoch sei es der Ukraine bisher wohl nicht gelungen, die primären russischen Verteidigungslinien dort zu durchbrechen, hiess es im täglichen Kriegs-Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London.

  • 10.50 Uhr

    Rückzug aus Getreidehandel soll 400 Millionen Menschenleben bedrohen

    Russlands Rückzug aus dem Getreidehandel gefährdet 400 Millionen Menschenleben, sagt ein ukrainischer Beamter. Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes behauptete am Dienstag, dass der Rückzug Russlands aus dem Schwarzmeergetreideabkommen Moskaus Ziel offenbare, «das Leben von 400 Millionen Menschen zu gefährden, die von ukrainischen Lebensmittelexporten abhängen».

    Moskau hatte sich am Montag aus dem Abkommen zurückgezogen, was von Kiew und seinen Verbündeten scharf verurteilt wurde, die davor warnten, dass der Schritt die Ernährungsunsicherheit verschlimmern und die Preise erhöhen könnte. «Die Welt muss erkennen, dass das Ziel Russlands Hunger und das Töten von Menschen ist», erklärte der ukrainische Präsidentenberater Andriy Yermak in einem Telegrammpost. «Sie brauchen Wellen von Flüchtlingen. Auf diese Weise wollen sie den Westen schwächen».

    Getreideabkommen ausgelaufen – Russland will es nicht verlängern

    Getreideabkommen ausgelaufen – Russland will es nicht verlängern

    Nach fast einem Jahr ist das Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer fristgemäss ausgelaufen. Russland hatte die Vereinbarung für vorläufig beendet erklärt – und löste damit empörte Reaktionen aus.

    18.07.2023

    Das im vergangenen Jahr von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Abkommen ermöglichte es Kiew, Getreide aus seinen Häfen zu exportieren und eine sichere Durchfahrt durch das Schwarze Meer zu gewährleisten, nachdem Moskau die Häfen in der Region blockiert hatte. Das Abkommen wurde dreimal erneuert, aber Russland hat argumentiert, dass es beim Export seiner eigenen Produkte behindert wurde. Am Wochenende deutete der russische Präsident Wladimir Putin an, dass er den Pakt nicht verlängern werde, da sein Hauptzweck - die Lieferung von Getreide an bedürftige Länder - «nicht erreicht worden» sei.

  • 9.00 Uhr

    Russland soll Grossoffensive in Charkiw planen

    Ukrainische Beamte sowie die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maliar berichten, eine «grossen Aufstockung der russischen Streitkräfte in der Region Charkiw in der Nähe der Stadt Kupjansk» zu beobachten.

    Die soll etwa aus 100'000 Soldaten sowie 900 Panzern, 555 Artilleriegeschützen und 370 Mehrfachraketen bestehen. Demnach sollen auch russische Unterstützungseinheiten, darunter Starrflügler und Hubschrauber an der Frontlinie in der Region stationiert worden sein.

    Gemäss den ukrainischen Beamten könnte es sich um die Vorbereitung einer Grossoffensive auf die Stadt Charkiw handeln, mit der versucht werden solle, die ukrainischen Streitkräfte von ihrer Gegenoffensive im Süden «abzulenken».

  • 6 Uhr

    Getreideabkommen ausgelaufen

    Als letztes Schiff aus der Ukraine wurde der türkische Frachter «TQ Samsun» am Montag in den Gewässern vor Istanbul kontrolliert und machte sich auf die Fahrt in die Niederlande. Dann lief abends das Abkommen über den Seeexport des ukrainischen Getreides nach knapp einem Jahr aus; von einer Verlängerung wurde nichts bekannt. Die Vereinbarung hatte es der Ukraine seit Sommer 2022 ermöglicht, trotz des russischen Angriffskriegs mehr als 30 Millionen Tonnen Getreide über den Seeweg in andere Länder zu verkaufen.

    International wurde das russische Nein zu einer Verlängerung scharf kritisiert. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz sprach von einer «schlechten Botschaft». UN-Generalsekretär Antonio Guterres reagierte enttäuscht. Die Europäische Union verurteilte die Aufkündigung: «Mit dieser Entscheidung verschärft Russland die weltweite Krise der Ernährungssicherheit weiter, die es durch seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Blockade der ukrainischen Seehäfen verursacht hat», erklärte der Aussenbeauftragte Josep Borrell. US-Aussenminister Antony Blinken nannte die Aufkündigung skrupellos. Damit würden Lebensmittel als Waffe eingesetzt.

    Während die ukrainischen Exporte damit zunächst in der Schwebe sind, schloss Kremlsprecher Dmitri Peskow eine Rückkehr Russlands zu der Vereinbarung nicht aus. Erst müssten aber Probleme mit der Zulassung von russischem Getreide und Dünger auf den Weltmarkt gelöst werden.

    Ohne Getreide des wichtigen Produzenten Ukraine wächst die Furcht vor einem erneuten Anstieg der Lebensmittelpreise gerade für arme Länder. Die Weizenpreise seien «immer noch auf einem Zehnjahreshoch», sagte Martin Frick, Direktor des UN-Welternährungsprogramms in Deutschland, im «heute journal» des ZDF. «Aber wenn dieses Abkommen nicht verlängert wird, erwartet uns eine Preisentwicklung, die für die Ärmsten der Welt grosse Probleme verursachen wird.»

  • 5.50 Uhr

    Moskau sieht Brücke nur leicht beschädigt

    Das Fundament der Brücke auf die Krim sei durch die Explosionen vom Montagmorgen nicht beschädigt worden, berichtete der Vize-Regierungschef Marat Chusnullin. Nach russischen Angaben hatten unbemannte ferngesteuerte Boote am Montagmorgen Sprengstoff an dem Bauwerk gezündet. Dabei sackte ein Teil der Fahrbahn ab, wie Fotos zeigen. Dieses Betonstück müsse ersetzt werden, sagte Chusnullin. Er stellte eine vollständige Wiederherstellung der Autobahnbrücke bis November in Aussicht.

    Die nach Angriffen beschädigte Krim-Brücke am Montag.
    Die nach Angriffen beschädigte Krim-Brücke am Montag.
    Bild: IMAGO/SNA/Konstantin Mihalchevskiy

    Die parallel laufende Eisenbahnbrücke wurde den Angaben nach nicht beschädigt. Der Zugverkehr laufe nach Fahrplan, hiess es. In der Nacht zu Dienstag wurde auch der Autoverkehr – mit Einschränkungen – wiederaufgenommen. Nach einer Sperre am Montagmorgen fuhren nach offiziellen Angaben auch die Fähren zwischen der 2014 annektierten Halbinsel und dem russischen Festland wieder.

    «Das ist der nächste Terrorakt des Kiewer Regimes», sagte Putin. «Natürlich wird es von Seiten Russlands eine Antwort geben.» Das Verteidigungsministerium bereite Vorschläge vor. Russland hatte früher damit gedroht, bei einer Zerstörung der Krim-Brücke wichtige ukrainische Kommandozentralen zu beschiessen. Die Ukraine sieht das Bauwerk als legitimes militärisches Ziel. Aus Kiew gab es zunächst keine Bestätigung für eine Beteiligung an dem Vorfall.

  • 2.35 Uhr

    Süden und Osten der Ukraine unter Beschuss

    Der Süden und Osten der Ukraine sind in der Nacht nach ukrainischen Angaben Ziel russischer Angriffe aus der Luft. Die Hafenstadt Odessa sowie die Regionen Mykolajiw, Donezk, Cherson, Saporischschja und Dnipro seien von russischen Drohnenangriffen bedroht, teilt die ukrainische Luftwaffe über die Nachrichten-App Telegram mit.

    Russland setze möglicherweise auch ballistische Waffen ein, um die Regionen Poltawa, Tscherkassy, Dnipro, Charkiw und Kirowohradska anzugreifen. Der Leiter der Militärverwaltung der Region Odessa, Oleh Kiper, rechnet mit mehreren Angriffswellen. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

  • 2.10 Uhr

    Russland attackiert Odessa wenige Stunden nach Ende von Getreideabkommen

    Russland greift ukrainischen Angaben zufolge nur wenige Stunden nach Auslaufen des Getreideabkommens die Hafenstadt Odessa aus der Luft an. «Odessa: Luftabwehrkampf ist im Gange», teilt der Sprecher der ukrainischen Militärverwaltung von Odessa, Serhij Bratschuk, über Telegram mit. Odessa ist ein wichtiger Schwarzmeerhafen für die Ausfuhr von Getreide. Das Abkommen zum Getreideexport aus der Ukraine ist vonseiten Russlands nicht verlängert worden. Die von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelte Vereinbarung endete nach knapp einem Jahr am späten Montagabend offiziell, weil Moskau eine Verlängerung ablehnte

    Die Ukraine will auch ohne Zusagen aus Moskau die Ausfuhren über das Schwarze Meer fortsetzen.

  • 2 Uhr

    Grossbritannien bestreitet Verwicklung in Anschlag auf Krim-Brücke

    Ein Sprecher des britischen Aussenministeriums weist Anschuldigungen Russlands zurück, wonach britische Geheimdienste in einen Angriff auf die Krim-Brücke verwickelt gewesen sein könnten. «Dies ist eine unbegründete Spekulation Russlands, die wir nicht weiter kommentieren wollen.»

    Der russische Vize-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanskij, hatte am Montag vor dem Sicherheitsrat den Verdacht geäussert, dass britische Geheimdienste an dem Anschlag beteiligt gewesen sein könnten. «Ich habe von keinem der westlichen Sponsoren des Kiewer Regimes eine Verurteilung dieses Terroraktes gehört. Und wir müssen erst noch herausfinden, inwieweit westliche, insbesondere britische Geheimdienste an der Vorbereitung und Durchführung dieses Terroranschlags beteiligt waren. Zu viele Dinge deuten darauf hin.» Welche Hinweise das sind, hat Poljanskij nicht näher ausgeführt.

    Grosssbritannien hat sich unterdessen vorgenommen, vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges die Kampfbereitschaft seines eigenen Militärs zu verbessern. Etwa 2,9 Milliarden Euro sollen für die Aufstockung von Munition und Lagerbeständen investiert werden, die durch den Krieg in der Ukraine aufgebraucht wurden, teilte die Regierung in London mit.

  • 1.50 Uhr

    Selenskyj will Getreideabkommen ohne Russland

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt auf Gespräche mit den Vereinten Nationen und der Türkei, um das Getreideabkommen auch ohne Moskau fortzusetzen. Dazu habe er Briefe an UN-Generalsekretär Antonio Guterres und Präsident Recep Tayyip Erdogan geschrieben, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Montagabend.

    Russland habe die stabile Lebensmittelversorgung zerstört, doch die Staaten in Asien, in Afrika und Europa hätten ein Recht auf Stabilität. «Die Schwarzmeer-Getreideinitiative kann und sollte weitergehen - wenn ohne Russland, dann ohne Russland.» Das Abkommen mit der UN und der Türkei bleibe in Kraft. Es müsse nur umgesetzt werden. Mit dem Abkommen hatte die Ukraine trotz des Kriegs seit vergangenem Sommer Getreide übers Schwarze Meer exportiert. Moskau stimmte einer Verlängerung aber nicht mehr zu.

  • Biden trifft päpstlichen Gesandten für den Ukraine-Krieg

    US-Präsident Joe Biden empfängt in Washington den Friedensbotschafter des Vatikans für die Ukraine. Den für Dienstag geplanten Besuch Matteo Zuppis in der US-Hauptstadt gaben das Weisse Haus und der Heilige Stuhl am Montag bekannt. Der Sonderbeauftragte des Vatikans für den Ukraine-Krieg sollte bis Mittwoch in den USA bleiben. Zuvor war Zuppi nach Moskau und noch früher nach Kiew gereist, wo er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj traf.

    Karine Jean-Pierre, die Pressesprecherin des Weissen Hauses, sagte, Biden werde am Dienstag mit Zuppi über das umfassende Leid sprechen, das «Russlands brutaler Krieg in der Ukraine» verursacht habe. Biden und Zuppi sollten ihrer Mitteilung zufolge aber auch gemeinsame Anstrengungen der USA und des Heiligen Stuhls besprechen, humanitäre Hilfe zu den Betroffenen zu bringen sowie über päpstliche Bemühungen, von russischen Behördenvertretern zwangsdeportierte ukrainische Kinder zurückzuführen.

  • 1.40 Uhr

    EU macht Russland wegen Stopp des Getreideabkommens schwere Vorwürfe

    Die Europäische Union hat die Aufkündigung des internationalen Getreideabkommens durch Russland verurteilt. «Mit dieser Entscheidung verschärft Russland die weltweite Krise der Ernährungssicherheit weiter, die es durch seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Blockade der ukrainischen Seehäfen verursacht hat», erklärte der Aussenbeauftragte Josep Borrell am Montagabend im Namen der Mitgliedstaaten. Russland müsse die illegale Blockade der ukrainischen Häfen aufgeben und die freie Schifffahrt auf dem Schwarzen Meer ermöglichen.

    Der Kreml hatte das vor einem Jahr geschlossene Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide übers Schwarze Meer am Montag ausgesetzt. Offiziell lief es wenig später am Montagabend aus. Die Vereinbarung hatte es der Ukraine seit Sommer vergangenen Jahres ermöglicht, trotz des russischen Angriffskriegs mehr als 30 Millionen Tonnen Getreide übers den Seeweg in andere Länder zu verkaufen. Selbst während des Krieges blieb die Ukraine im Jahr 2022 den Angaben zufolge der grösste Weizenlieferant des Welternährungsprogramms (WFP) und lieferte mehr als die Hälfte der weltweiten Weizenbeschaffung des WFP. «Die EU fordert Russland dringend auf, seine Entscheidung zu überdenken und die Umsetzung der Schwarzmeer-Getreide-Initiative unverzüglich wieder aufzunehmen», erklärte Borrell. Durch die Aufkündigung der Abkommen blockiere Russland im Alleingang eine der wichtigsten Exportrouten der Ukraine für Getreide für den menschlichen Verzehr. Moskau sei allein verantwortlich für die Unterbrechung der weltweiten Getreidelieferungen und den Anstieg der Lebensmittelpreise auf der ganzen Welt. «Russland macht weiter damit, Nahrungsmittel als Waffe einzusetzen.»

  • 0.01 Uhr

    Kreml: Autoverkehr über Krim-Brück läuft weider

    Auf der durch Explosionen beschädigten Krim-Brücke ist der Autoverkehr nach russischen Regierungsangaben in der Nacht zu Dienstag mit Einschränkungen wiederaufgenommen worden. Genutzt werde nur eine der zwei Fahrbahnen, teilte Vizeregierungschef Marat Chusnullin nach Angaben russischer Agenturen mit. Die strategisch wichtige Brücke auf die 2014 annektierte Halbinsel war in der Nacht auf Montag beschädigt worden. Nach russischen Angaben wurde sie mit unbemannten ferngesteuerten Booten angegriffen. Durch die Explosionen sackte ein Fahrbahnteil ab. Moskau macht die Ukraine verantwortlich; Präsident Wladimir Putin drohte militärische Vergeltung an.