U-Boot verschollen Tauchboot verschwindet auf dem Weg zum Wrack der «Titanic»

Andreas Fischer

19.6.2023

Die «Titanic»... fast wie in echt

Die «Titanic»... fast wie in echt

Das Wrack des weltberühmten, 1912 gesunkenen Passagierdampfers konnte erstmals in einem kompletten 3D-Modell dargestellt werden. Laut Wissenschaftlern ist es das grösste Unterwasser-Scan-Projekt der Geschichte.

19.05.2023

Auf dem Weg zum Wrack der «Titanic» ist offenbar ein U-Boot für Touristen verschwunden. Die Behörden haben eine Suchaktion gestartet. Wie viele Menschen an Bord waren, ist bislang nicht bekannt.

Andreas Fischer

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  • Im Atlantik ist offenbar ein Mini-Tauchboot verschwunden, das Touristen zur «Titanic» bringt.
  • Derzeit läuft eine Suchaktion der US-Küstenwache.
  • Eine Expeditions-Firma teilte vor Kurzem mit, dass man zum Wrack unterwegs sei.

Das berühmteste Schiffswrack der Welt mit eigenen Augen sehen: Für diesen Traum muss man tief sinken – und ungefährlich ist so ein Tauchgang zur «Titanic» auch nicht. Jetzt ist einem BBC-Bericht zufolge ein U-Boot auf dem Weg zum Meeresgrund verschollen. Derzeit werde nach dem Gefährt gesucht, teilte die Küstenwache in der US-Stadt Boston dem britischen Sender mit.

Das Tauchboot, das gelegentlich Touristen zum Wrack der «Titanic» transportiert, wird seit Montag im Atlantik vermisst. Es war zunächst nicht bekannt, ob Menschen an Bord des U-Boots vermutet werden. Eine gross angelegte Suchaktion läuft bereits.

Sauerstoff für 96 Stunden

Berichten zufolge bietet unter anderem das Unternehmen OceanGate an der amerikanischen Ostküste Tauchgänge zur «Titanic» an. Der Zeitung «New York Times» zufolge kostete eine Fahrt zuletzt rund 250’000 US-Dollar (umgerechnet 224’000 Franken). Erst vor wenigen Tagen hatte OceanGate bei Twitter Bilder von einer laufenden Exkursion zur «Titanic» gepostet.

Für die Tauchgänge verwendet OceanGate das Mini-U-Boot «Titan», das Platz für bis zu fünf Personen bietet – darunter der Kapitän und ein «Titanic»-Experte. Das Boot könne der Crew und den Passagieren bis zu 96 Stunden lang Sauerstoff liefern. Wie CBS berichtet, hat sich OceanGate noch nicht dazu geäussert, ob es sich bei dem vermissten U-Boot um die «Titan» handelt.

Improvisierte Teile im U-Boot

Ein Journalist des US-Senders hatte im vergangenen Jahr selbst an einer Expedition zur «Titanic» teilgenommen. Das U-Boot böte so viel Platz wie ein Minivan. Bemerkenswert sei gewesen, wie viele Teile «improvisiert schienen, mit handelsüblichen Komponenten». Zur Steuerung des U-Boots sein ein ganz normaler Videospiel-Controller verwendet worden.

Die «Titanic» war 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York im Nordatlantik gesunken, mehr als 1500 Menschen starben. Die Überreste des berühmten Luxusdampfers wurden 1985 in rund 3800 Metern Tiefe entdeckt. Erst vor Kurzem hatten Wissenschaftler mithilfe hochauflösender 3-D-Bilder die bisher genaueste Darstellung des Wracks geboten.

Mit Material der Nachrichtenagentur dpa.

Die «Titanic» liegt in 3800 Meter Tiefe auf dem Grund des Atlantiks. Offenbar ist nun ein U-Boot auf dem Weg zum Wrack verschollen.
Die «Titanic» liegt in 3800 Meter Tiefe auf dem Grund des Atlantiks. Offenbar ist nun ein U-Boot auf dem Weg zum Wrack verschollen.
Bild: KEYSTONE

Auf der Suche nach einem vermissten U-Boot sind nach Angaben der US-Küstenwache mindestens zwei Flugzeuge im Einsatz. Eine amerikanische Crew sei mit einer Maschine des Modells C-130 zur vermuteten Stelle mehr als 1400 Kilometer vor der US-Küste aufgebrochen, teilte die Küstenwache mit. Auch ein P8-Poseidon-Suchflugzeug aus dem kanadischen Halifax würde helfen - dieses habe Fähigkeiten, Gegenstände unter Wasser aufzuspüren.