Ukraine-ÜberblickPrigoschin revoltiert gegen Verteidigungsminister Schoigu +++ Russen schiessen auf Rettungsboot – drei Tote
Agenturen/Red.
11.6.2023
Russland will Leopard-Panzer zerstört haben
STORY: Das russische Verteidigungsministerium hat am Samstag Videoaufnahmen veröffentlicht, von Drohnen, die Panzer in der ukrainischen Region Saporischschja angreifen. Damit soll die erfolglose Offensive der ukrainischen Streitkräfte gezeigt werden. Anhand von Wald, Ackerflächen und Gebäuden, die mit Satellitenbildern des Gebiets übereinstimmten, konnte der Ort der Aufnahmen von Reuters überprüft werden, der tatsächlich bei Saporischschja liegt. Das genaue Datum ist allerdings unbekannt. Das russische Verteidigungsministerium behauptet, dass es sich bei einigen der Fahrzeuge um vom Westen gelieferte Leopard-Panzer sowie Bradleys handeln solle. Diese Informationen können nicht unabhängig verifiziert werden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in seiner täglichen Videoansprache am Samstag unter anderem gesagt, dass die Ukraine eine Gegenoffensive gestartet hätte. Weitere Angaben dazu gab er allerdings nicht bekannt.
11.06.2023
Die ukrainische Armee erzielt nach Angaben von Experten lokale Erfolge gegen russische Truppen. Und Nato-Staaten üben im deutschen Luftraum die Verteidigung des Bündnisgebiets. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Agenturen/Red.
11.06.2023, 22:00
12.06.2023, 04:17
Agenturen/Red.
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Einschätzung westlicher Experten bei ihrer Offensive gegen die russische Armee im Süden des Landes lokale Erfolge erzielt. Dies teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington mit.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte Gegenangriffe, hielt sich am Wochenende aber weiter bedeckt, ob es sich bei den Vorstössen um die seit Monaten erwartete Gegenoffensive der Ukraine handelt. Das russische Militär erklärte, Offensiven der Ukrainer im Süden der Ukraine abgewehrt zu haben. Dabei seien auch vier weitere Leopard-Kampfpanzer zerstört worden. Deutschland und 24 weitere Staaten üben von Montag an die Verteidigung des Nato-Gebietes.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 15 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg. Das mit westlichen Waffen ausgestattete Land will sich im Zuge einer Gegenoffensive die von Russland besetzten Gebiete zurückholen.
Experten sehen lokale Erfolge für Ukraine
Nach ISW-Angaben erzielte die Ukraine Gewinne im Westen des Gebiets Saporischschja und dort im Südwesten und Südosten der Stadt Orichiw. Insgesamt gibt es demnach ukrainische Offensivhandlungen an vier Stellen. Selenskyj bestätigte ukrainische Gegenangriffe entlang der Front. Im Rahmen der Verteidigung liefen solche Angriffe, sagte der Präsident am Samstag bei einer Pressekonferenz in Kiew. «In welchem Stadium sie sind, werde ich im Detail nicht sagen.»
Zugleich widersprach Selenskyj dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, der zuvor erklärt hatte, die ukrainische Gegenoffensive habe begonnen, jedoch ihre Ziele nicht erreicht. Er würde weder Telegram-Kanälen noch Putin glauben, die das Scheitern der Offensive erklärten, sagte Selenskyj. Er sei täglich im Gespräch mit seinen Generälen und die seien «in guter Stimmung». «Das können Sie Putin so mitteilen.»
Beobachter gehen davon aus, dass die ersten Angriffe einer Gegenoffensive Schwachstellen in der russischen Verteidigung aufspüren und Moskaus mögliche Verteidigungstaktik offenlegen sollen, bevor von Kiew grössere Teile seiner im Westen ausgebildeten Soldaten und vom Westen erhaltene Waffen in den Kampf geschickt werden.
Russische Regionen meldeten erneut Beschuss von ukrainischer Seite. In der Region Kaluga schlugen nach offiziellen Angaben zwei Drohnen ein. Über Verletzte oder grössere Schäden war zunächst nichts bekannt.
Ukrainer verkünden Befreiung von Orten im Gebiet Donezk
Ukrainische Soldaten befreiten am Sonntag nach Militärangaben aus Kiew im grösstenteils von Russland besetzten Gebiet Donezk die Orte Blahodatne und Makariwka. Es gebe auch Vorstösse um die Stadt Bachmut, teilte Vize-Verteidigungsministerium Hanna Maljar am Sonntagabend in Kiew mit. Die Truppen veröffentlichten ein Video, auf dem das Hissen der ukrainischen Flagge auf einem halbzerstörten Gebäude zu sehen ist. Es seien auch Gefangene genommen worden, hiess es. Von russischer offizieller Seite gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. Die russische Armee behauptet seit Tagen, sie wehre die ukrainische Offensive ab.
The Ukrainian Armed Forces liberated the village of Neskuchne (Donetsk Region), said soldiers of the 7th separate battalion "Arey". pic.twitter.com/b2MjMqVIRm
Allerdings meldeten auch kremlnahe russische Militärblogger, dass Blahodatne aufgegeben worden sei, weil Moskaus Kämpfer dort eine Einkesselung befürchtet hätten. Demnach wurde zudem das Dorf Neskutschne eingenommen. Auch das Dorf Lobkowe im Gebiet Saporischschja soll von russischer Besatzung befreit sein.
Russland will weitere vier Leopard-Panzer zerstört haben
Das russische Militär wehrte nach eigenen Angaben weitere Vorstösse der Ukrainer im Gebiet Saporischschja und im südlichen Donezk abgewehrt und den Angreifern dabei hohe Verluste zugefügt. «Die Gesamtverluste der ukrainischen Streitkräfte in den genannten Gebieten innerhalb eines Tages beliefen sich auf bis zu 300 Soldaten, 9 Panzer, darunter 4 Leoparden, und 11 Schützenpanzer, darunter 5 amerikanische Bradley», sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag. Auch eine französische Haubitze vom Typ Cesar sei zerstört worden. Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zu Verlusten der ukrainischen Seite können – wie generell die Angaben aus dem Kriegsgebiet – kaum unabhängig überprüft werden, stellten sich aber in der Vergangenheit oft als übertrieben heraus.
Knapp 30 Vermisste auf ukrainischer Dnipro-Seite
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Gebiet Cherson geht die Suche nach Vermissten weiter. Das ukrainische Innenministerium teilte am Sonntag mit, dass auf der von Kiew kontrollierten rechten Seite des Ufers noch 32 Ortschaften mit 3784 Häusern überschwemmt seien. 29 Menschen würden vermisst, hatte die Behörde am Vorabend mitgeteilt. Auch auf der von Russland besetzten Seite des Ufers dauerte die Evakuierung von Ortschaften an. Tausende wurden auf beiden Seiten des Flusses in dem umkämpften Gebiet in Sicherheit gebracht.
Der Staudamm war in der Nacht zum Dienstag gebrochen. Die Ukraine wirft russischen Truppen vor, den Damm und das Kraftwerk vermint und gesprengt zu haben. Dagegen behauptet Russland, ukrainische Truppen hätten den Damm mit Raketenwerfern beschossen. Experten sprechen von einer schweren Umweltkatastrophe. Bislang ist von insgesamt 13 Toten die Rede auf beiden Seiten des Gebiets.
Die Ereignisse des Tages im Überblick
Das Wichtigste in Kürze
Ukrainische Streitkräfte melden die Rückeroberung der Orte Blahodatne und Makariwka in der Oblast Donezk.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Beginn von ukrainischen Gegenangriffen entlang der Front bestätigt.
Nach Angaben des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) hat die Ukraine an mindestens vier Frontabschnitten Gegenangriffe durchgeführt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach einem überraschenden Besuch von Kanadas Premierminister Justin Trudeau für neue Militärhilfe aus Ottawa bedankt.
Im Gebiet Cherson laufen angesichts des Hochwassers die Rettungs- und Hilfsaktionen weiter.
Moskau will Befehlsgewalt über Privatarmeen – Wagner weigert sich
Russlands Verteidigungsministerium will alle russischen Freiwilligenverbände per Anordnung unter seine Befehlsgewalt bringen. Bis zum 1. Juli müssten alle diese Einheiten einen Vertrag mit der Behörde unterzeichnen, teilte der stellvertretende Verteidigungsminister Nikolai Pankow in Moskau mit. Es gebe inzwischen mehr als 40 Freiwilligenverbände, deren rechtlicher Status so abgesichert werden solle. Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, teilte am Sonntag mit, er weigere sich, solch einen Vertrag zu unterschreiben.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu könne über das Ministerium und die Soldaten bestimmen, sagte Prigoschin in einer über seinen Telegram-Kanal veröffentlichten Sprachnachricht. Der Minister sei aber schon bisher nicht in der Lage, seine eigenen Truppen zu führen. Wagner werde daher keine Verträge mit Schoigu unterzeichnen. Es könne sein, dass Wagner dann keine Waffen und Munition erhalte - doch nur so lange, bis das Ministerium die Hilfe der Privatarmee brauche.
Prigoschin betonte zugleich mit Blick auf die Befehlsgewalt, dass er sich Präsident Wladimir Putin als Oberbefehlshaber und den Interessen Russlands unterordne. Dagegen hatte er Schoigu und den russischen Generalstabschef Waleri Gerassimow angesichts einer Vielzahl an Niederlagen in Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits zuvor Unfähigkeit vorgeworfen.
Prigoschin sagte, dass seine Söldnerarmee in Abstimmung mit Gerassimows Stellvertreter Sergej Surowikin Kampfeinsätze festlege. Surowikin sei klug, erfahren und stehe für ein hohes Mass an Effektivität und Erfolg. Eine Reaktion von offizieller Seite in Moskau auf Prigoschins Weigerung gab es zunächst nicht. Prigoschin gilt als enger Vertrauter Putins in Russland als unantastbar.
Prigozhin revolts against Shoigu again
He said that the "Wagner" PMC will not be subordinate to the Russian Defense Ministry.
"Those orders and decrees, which are formed by Shoigu, they apply to the employees of the Ministry of Defense and the military. PMC "Wagner" will not… https://t.co/2MZTiRNhvopic.twitter.com/hl8uhFtv7h
Kühlwasser für ukrainisches AKW: IAEA will Pegelstand selbst prüfen
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) will offene Fragen zur Kühlwasserversorgung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja klären. Die vor Ort stationierten IAEA-Experten bräuchten deshalb Zugang zu einem Wasserzulauf in der Nähe des russisch besetzten Kernkraftwerks, um den Pegelstand selbst zu überprüfen, forderte IAEA-Chef Rafael Grossi am Sonntag.
Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms am Dienstag hat zu einem Absinken des Pegelstandes im Reservoir des Dnipro-Flusses geführt, mit dem das AKW gekühlt wird. Laut IAEA liegen deutlich unterschiedliche Angaben zu den Wasserständen des Zulaufs und des Dnipro-Reservoirs vor. Das Kraftwerk liegt mehr als 100 Kilometer flussaufwärts von dem inzwischen zerstörten Staudamm.
Falls der Pegelstand im Reservoir zu tief fallen sollte, könnte kein frisches Wasser zur Kühlung der stillgelegten Reaktoren und des Atomabfalls mehr angepumpt werden. Das AKW wäre dann auf Kühlteiche angewiesen, die laut IAEA für mehrere Monate ausreichen. Experten der IAEA und anderer Organisationen sorgen sich jedoch angesichts des Kriegsgeschehens um die Sicherheit und Nachhaltigkeit dieser Zwischenlösung.
Experts of @iaeaorg need access to a location near 🇺🇦’s #Zaporizhzhya Nuclear Power Plant to clarify the reason for the discrepancy in height of Kakhovka reservoir. #ZNPP reported the level had been stable at height, where pumps continue to be operable.https://t.co/SPnS7Liw1epic.twitter.com/OFu9AUJFye
— IAEA - International Atomic Energy Agency ⚛️ (@iaeaorg) June 11, 2023
20.27 Uhr
Scholz, Duda und Macron beraten über Ukraine und Nato-Gipfel
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) berät am Montagabend in Paris mit den Präsidenten Frankreichs und Polens, Emmanuel Macron und Andrzej Duda, über die Lage in der Ukraine (19.30 Uhr). Dabei geht es sowohl um weitere militärische Unterstützung als auch um humanitäre Hilfe nach der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms.
Themen des Arbeitsessens sind nach Angaben des Elysée-Palasts zudem Sicherheitsgarantien für die Ukraine sowie die Vorbereitung der anstehenden Gipfel der EU und der Nato. Zuletzt hatte im Februar in München ein Treffen im Format des sogenannten Weimarer Dreiecks stattgefunden.
20.08 Uhr
Angehörige von in Russland inhaftiertem Deutschen bitten um Hilfe
Freunde und Familie eines in Russland wegen Spionage-Vorwürfen zu langjähriger Haft verurteilten Deutschen haben laut einem Bericht des «Spiegel» die Bundesregierung um Hilfe gebeten. Die Lage des im Februar 2021 festgenommenen und im März 2023 verurteilten 43-jährigen Dieter Woronin, der neben der deutschen auch die russische Staatsbürgerschaft hat, sei «aussichtslos», schrieben sie dem Magazin zufolge in einem Brief an das Auswärtige Amt.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amts erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, die Deutsche Botschaft in Moskau und das Auswärtige Amt seien «von Anfang an» mit dem Fall einer «Person mit deutscher und russischer Staatsangehörigkeit» befasst gewesen und stünden «auf verschiedenen Kanälen» weiterhin in Verbindung mit den russischen Behörden, um konsularischen Zugang zu erhalten. Zudem habe die Deutsche Botschaft Kontakt zur Familie und dem privaten Umfeld des Mannes.
Dem «Spiegel» zufolge hatte ein Moskauer Gericht Woronin im März am Ende eines unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführten Prozesses schuldig gesprochen, «russische Staatsgeheimnisse» an den Bundesnachrichtendienst (BND) weitergegeben zu haben. Woronin hatte demnach in Vernehmungen zunächst ein Geständnis abgelegt, dies aber vor Gericht nicht wiederholt. Der BND habe die Bundesregierung zudem darüber informiert, dass der Verurteilte nicht in seinem Dienst stehe, berichtete der «Spiegel».
19.44 Uhr
Tote bei Angriff während Evakuierung in ukrainischem Flutgebiet
Bei einem Angriff während der Evakuierung von Zivilisten im südukrainischen Überschwemmungsgebiet sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Weitere zehn Menschen seien bei dem Beschuss eines Rettungsboots am Sonntag verletzt worden, erklärte der ukrainische Regionalgouverneur von Cherson, Oleksandr Prokudin, im Online-Dienst Telegram.
⚡️Governor: Russian attack on evacuation boat kills 3, injures 10 in Kherson Oblast.
Russian forces shot at a boat evacuating civilians in Kherson Oblast, killing three and injuring eight civilians and two police officers, oblast governor Oleksandr Prokudin said on June 11.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) June 11, 2023
Zuvor war die Zahl der Todesopfer im nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms überfluteten ukrainisch kontrollierten Gebiet nach Behördenangaben auf mindestens sechs gestiegen, 35 weitere Menschen wurden demnach vermisst.
«Russen sind feige Terroristen», teilte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram am Sonntag mit. «Sie haben den Zivilisten in den Rücken geschossen.» Die Verletzten hätten es über den Fluss Dnipro bis in die Stadt Cherson geschafft, die von ukrainischen Kräften kontrolliert wird.
Im russisch besetzten Gebiet am Ufer des Flusses Dnipro starben nach bisherigen Angaben der dortigen Behörden mindestens acht Menschen, 13 weitere werden demnach vermisst.
19.03 Uhr
Russland und die Ukraine tauschen erneut Kriegsgefangene aus
Die Ukraine und Russland haben bei einem neuen Gefangenenaustausch jeweils mehr als 90 Männer wieder freigelassen. Kiew habe 95 Verteidiger zurückerhalten, die unter anderem bei Kämpfen um die Städte Bachmut und Mariupol in russische Gefangenschaft geraten seien, teilte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram am Sonntag mit. «Viele von unseren Leuten wurden verletzt in Gefangenschaft», sagte er. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau meldete die Freilassung von 94 eigenen Kämpfern aus ukrainischer Gefangenschaft.
Die freigelassenen russischen Soldaten sollen in medizinischen Einrichtungen des Ministeriums behandelt werden und eine Reha durchlaufen, hiess es in der Mitteilung der Behörde. In Kiew sagte Jermak auch, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj es als eine der Hauptaufgaben festgelegt habe, alle Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft in die Ukraine zurückzuholen. Daran werde jeden Tag 24 Stunden gearbeitet, sagte er.
⚡️95 Ukrainian prisoners of war returned home in latest exchange.
The POWs who returned to Ukraine on June 11 included defenders of Mariupol, prisoners from Chernobyl and Snake Island, and those captured by Russia around Bakhmut, presidential office head Andrii Yermak said. pic.twitter.com/svWbYMpL3J
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) June 11, 2023
18.24 Uhr
Widersprüchliche Berichte über Kämpfe im Südosten der Ukraine
Die ukrainischen Truppen melden die Einnahme eines Dorfes südwestlich der Stadt Donezk. Ein russischer Statthalter spricht dagegen von einer «grauen Zonen» in den Regionen Saporischschja und Donezk. Beide Seiten reklamieren Erfolge.
Über die Lage an umkämpften Frontabschnitten im Südosten der Ukraine haben beide Seiten am Sonntag sich widersprechende Angaben gemacht. Die ukrainischen Streitkräfte meldeten die Einnahme eines kleinen Dorfes rund 40 Kilometer südwestlich der Gebietshauptstadt Donezk, das an der Bahnstrecke von dort zur Hafenstadt Mariupol liegt. Der russische Statthalter in der Nachbarregion Saporischschja, Wladimir Rogow, sprach dagegen von «grauen Zonen» in beiden Regionen, in denen unklar sei, wer dort die Kontrolle habe.
Die 68. Separate Jagdbrigade der ukrainischen Streitkräfte veröffentliche auf Facebook ein Video, das Soldaten beim Hissen der ukrainischen Flagge auf einem beschädigten Gebäude zeigt, das sich nach ihren Angaben im Dorf Blahodatne befindet. Das ukrainische Heer bestätigte in einer separaten Mitteilung die Einnahme des Dorfes.
According to the report, Ukrainian forces captured Russian soldiers when liberating the village:https://t.co/IXFFlDZxjN
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) June 11, 2023
Nach Angaben eines Sprechers der Brigade, Myroslaw Semenjuk, wurden sechs russische Soldaten gefangen genommen. «Der Feind beschiesst uns weiter, aber das wird uns nicht aufhalten» sagte er der Nachrichtenagentur AP. «Das nächste Dorf, das wir zurückerobern wollen, ist Uroshajne. Danach werden wir weiter nach Süden gehen.»
Rogow sagte hingegen, Blahodatne liege wie auch zwei Dörfer in Saporischschja in einer «grauen Zone», in der unklar sei, wer dort die Kontrolle habe. Ein anderes Dorf in Donezk hätten russische Truppen nach kurzer Zeit wieder zurückerobert. «Die Situation ist in der Entwicklung», schrieb er auf Telegram. «Keine besonderen Vorkommnisse.»
17.22 Uhr
Ex-US-Fallschirmjäger in Russland wegen Vorwurfs von Drogendelikten verhaftet
Ein russisches Gericht hat Untersuchungshaft für einen US-Bürger wegen des Vorwurfs auf Drogendelikte angeordnet. Travis Leake, einem «ehemaligen Fallschirmjäger und Musiker» werde zur Last gelegt, «den Verkauf von Drogen an junge Menschen organisiert» zu haben, erklärte das Moskauer Chamownitscheski-Gericht im Online-Dienst Telegram. Leake werde bis zum 6. August in Erwartung eines möglichen Prozesses in Haft bleiben, die Untersuchungshaft könnte demnach auch noch verlängert werden.
Dem US-Nachrichtensender CNN zufolge lebt Musiker und Musikproduzent Leake seit vielen Jahren in Russland. Mehrere US-Bürger befindet sich derzeit in Russland in Haft. Washington wirft Moskau seit Längerem vor, US-Bürger willkürlich festzunehmen, um sie als Druckmittel für die Entlassung von in den USA inhaftierten russischen Bürgern zu nutzen.
Die Beziehungen zwischen Russland und den USA sind auf einem Tiefpunkt, seit der russische Präsident Wladimir Putin im Februar 2022 die Offensive in der Ukraine gestartet hat. Erst im März war US-Journalist Evan Gershkovich in Russland festgenommen worden. Moskau wirft ihm Spionage vor, was Gershkovich jedoch zurückweist.
In den vergangenen Monaten haben die USA und Russland bereits Gefangene ausgetauscht: unter anderem die festgenommene US-Basketballerin Brittney Griner gegen den in US-Haft befindlichen russischen Waffenhändler Viktor Bout im Dezember.
16.09 Uhr
Moskau: Erneut ukrainischer Angriff auf Kriegsschiff im Schwarzmeer abgewehrt
Russland hat nach eigenen Angaben erneut einen ukrainischen Angriff auf eines seiner Kriegsschiffe im Schwarzen Meer abgewehrt. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in der Nacht auf Sonntag «vergeblich versucht», das Schiff «Priasowje» mit «sechs unbemannten Hochgeschwindigkeitsbooten» anzugreifen, erklärte das russische Verteidigungsministerium im Online-Dienst Telegram. Die «Priasowje» sei im Einsatz gewesen, um die Pipelines Turkstream und Blue Stream zu bewachen, über die russisches Erdgas in die Türkei fliesst.
Moskau zufolge zerstörte das russische Kriegsschiff sämtliche ukrainischen Boote und erlitt selbst keinerlei Schaden. Nach russischen Angaben hatte sich bereits am 24. Mai ein ähnlicher Angriff ereignet: Damals griffen demnach ferngesteuerte Boote das Patrouillenschiff «Iwan Churs» in türkischen Gewässern im Schwarzen Meer an.
Nach Angaben aus Russland hatte vor beiden Angriffen eine US-Aufklärungsdrohne vom Typ RQ-4B «den Luftraum über dem zentralen Schwarzmeergebiet ausgekundschaftet».
14.26 Uhr
Ukraine verkündet Befreiung von Orten im Südosten
Ukrainische Streitkräfte melden die Rückeroberung der Orte Blahodatne und Makariwka in der Oblast Donezk. Das schreibt eine Einheit der ukrainischen Armee auf ihrer Facebook-Seite. Dabei sollen auch russische Soldaten in Gefangenschaft geraten sein. In einem Video der Einheit ist zu sehen, wie Soldaten die ukrainische Fahne in einem zerstörten Gebäude hissen.
Ausserdem gibt es Berichte über Erfolge in den Dörfern Lobkove, Levadnoe und Neskuchnoe.
The village of Blahodatne in the #Donetsk region came under the control of the Armed Forces of #Ukraine.
There are also reports on successes of the Armed Forces of Ukraine in the following villages: Lobkove, Levadnoe and Neskuchnoe. pic.twitter.com/6476bMI5Wq
Der Countdown für die grösste Verlegeübung von Luftstreitkräften seit dem Bestehen der Nato läuft: Deutschland und 24 weitere Staaten – darunter auch der auf Aufnahme wartende Nato-Partner Schweden – üben von Montag an die Verteidigung des Bündnisgebietes gegen einen Angreifer sowie die Rückeroberung umkämpfter Gebiete.
Zum Start am Montag seien 146 Flugzeugstarts vorgesehen, teilte die Luftwaffe mit. Um 10.00 Uhr geht es am Montag los. Der Einsatzbefehl – die Air Tasking Order (ATO) – für die beteiligten Kräfte lag seit Samstag vor. Im Gastgeberland Deutschland führt nun der für den nördlichen Nato-Raum zuständige Gefechtsstand in Uedem (Nordrhein-Westfalen) die Übung.
Seit 2018, also nach der russischen Annexion der Krim, aber deutlich vor dem Angriffskrieg Russlands gegen die gesamte Ukraine, wurde die Übung geplant. In dem Szenario ist das fiktive östliche Bündnis OCCASUS der Gegner. Nach einer jahrelangen Konfrontation mit OCCASUS hat der Konflikt die Bundesrepublik erreicht. Das westliche Bündnis löst den Verteidigungsfall nach Artikel 5 des Nato-Vertrages aus.
11.43 Uhr
Russland will Leopard-Panzer zerstört haben
Das russische Verteidigungsministerium hat am Samstag Videoaufnahmen veröffentlicht, von Drohnen, die Panzer in der ukrainischen Region Saporischschja angreifen.
Damit soll die erfolglose Offensive der ukrainischen Streitkräfte gezeigt werden. Anhand von Wald, Ackerflächen und Gebäuden, die mit Satellitenbildern des Gebiets übereinstimmten, konnte der Ort der Aufnahmen von Reuters überprüft werden, der tatsächlich bei Saporischschja liegt. Das genaue Datum ist allerdings unbekannt.
Das russische Verteidigungsministerium behauptet, dass es sich bei einigen der Fahrzeuge um vom Westen gelieferte Leopard-Panzer sowie Bradleys handeln solle. Diese Informationen können nicht unabhängig verifiziert werden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in seiner täglichen Videoansprache am Samstag unter anderem gesagt, dass die Ukraine eine Gegenoffensive gestartet hätte. Weitere Angaben dazu gab er allerdings nicht bekannt.
11.32 Uhr
Schweiz hilft bei Bewältigung der Folgen von Staudamm-Zerstörung
Die Schweiz leistet den Überschwemmungsopfern nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine materielle Hilfe und stellt technisches Fachwissen zur Verfügung. Eine genaue Beurteilung der Auswirkungen und Bedürfnisse vor Ort werde erst in einigen Tagen möglich sein.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) habe rasch auf die teilweise Zerstörung des Kakhovika-Damms und die damit verbundenen Überschwemmungen reagiert, bestätigte die Behörde zu einem Bericht der «SonntagsZeitung».
Die Schweizerische Botschaft in Kiew wird derzeit durch zwei Fachpersonen für Wasser, Sanitärversorgung und Siedlungshygiene (WASH) des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) unterstützt, die sich bereits im Land befunden hätten.
Zusammen mit einem ukrainischen WASH-Ingenieur würden sie mithelfen, kurz- und mittelfristige Lösungen zur Eindämmung der Auswirkungen zu suchen. Ein weiteres SKH-Mitglied sei an die Vereinten Nationen (UNO) sekundiert und engagiere sich in der Koordination von WASH-Massnahmen mit den ukrainischen Wassernetzbetreibern.
Die Botschaft in Kiew sei derzeit dabei, dringend benötigte Rohre und Pumpen an die Wassernetzbetreiber oberhalb des Staudamms zu liefern. Dadurch könnten die Wasserversorgungssysteme auch bei niedrigeren Wasserständen betrieben werden. Sie arbeite zudem mit Gemeinden, lokalen Wassernetzbetreibern und Nichtregierungsorganisationen (NGO) an Plänen für die Lieferung von Wasseraufbereitungseinheiten und Wassertanks.
Viele von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) finanzierte Partnerorganisationen hätten ihre Aktivitäten angepasst, um den von den Überschwemmungen betroffenen Menschen Soforthilfe zu leisten. So unterstütze die Schweizer Partnerorganisation Partnership Fund for a Resilient Ukraine (Pfru) die lokale Regierung der Stadt Cherson bei der Bereitstellung von Wassertanks, Generatoren sowie Booten für Rettungs- und Minenräumaktionen.
Andere von der DEZA finanzierte NGOs leisten ebenfalls Nothilfe für die von den Überschwemmungen Betroffenen. Dabei geht es laut EDA um Hygienekits, Material für Unterkünfte, Lebensmittel und andere Hilfsgüter.
Eine genaue Beurteilung der Auswirkungen und Bedürfnisse vor Ort werde erst in einigen Tagen möglich sein. Der Zugang und die Hilfeleistung in der Region würden durch verschobene und angeschwemmte Minen erschwert, schreibt das EDA weiter.
10.20 Uhr
Experten sehen bei ukrainischer Offensive lokale Erfolge für Kiew
Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihrer Offensive gegen die russische Armee im Gebiet Saporischschja im Süden des Landes nach Einschätzung westlicher Experten lokale Erfolge erzielt. Die Gewinne gebe es im Westen des Gebiets Saporischschja und dort im Südwesten und Südosten der Stadt Orichiw, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington mit. Insgesamt gebe es ukrainische Offensivhandlungen an vier Abschnitten der Front, hiess es. Dagegen hatte das russische Militär mitgeteilt, die Angriffe dort und im Gebiet Donezk um die Stadt Bachmut erfolgreich abgewehrt zu haben.
Die ukrainischen Luftstreitkräfte informierten am Sonntag auch über den erneuten Abschuss von sechs Drohnen im Gebiet Charkiw und Sumy an der Grenze zu Russland. Am Samstag hatte die ukrainische Luftabwehr mitgeteilt, dass 2 Marschflugkörper und 20 Drohnen abgeschossen worden seien. Demnach hatte Russland 35 Drohnen und 8 Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert - auf militärische und wichtige Infrastruktur-Objekte. Die russischen Angriffe richteten sich demnach neben Odessa auch gegen Ziele in der Region Poltawa und in Charkiw.
Auch russische Regionen meldeten erneut Beschuss von ukrainischer Seite. In der Region Kaluga schlugen laut Behörden zwei Drohnen ein. Über Verletzte oder grössere Schäden war zunächst nichts bekannt. Im an die Ukraine grenzenden Gebiet Belgorod, das seit Tagen beschossen wird, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Sonntag mit, dass ein Güterzug mit 15 leeren Waggons entgleist sei. Verletzte gab es demnach nicht, der regionale Zugverkehr musste vorübergehend eingestellt werden. Die Hintergründe waren zunächst unklar. In Russland verüben immer wieder Schienenpartisanen Sabotageakte gegen Bahnanlagen, um militärischen Nachschub zu stoppen.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 15 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg, der am 24. Februar 2022 begonnen hatte. Das mit westlichen Waffen ausgestattete Land will sich im Zuge einer Gegenoffensive die von Russland besetzten Gebiete zurückholen. Dazu hatte Kiew zuletzt auch breite Offensivhandlungen und Angriffe seiner Truppen bestätigt. Es gab allerdings weiter keine klare Bestätigung, dass die seit Monaten angekündigte Grossoffensive begonnen hat. Kremlchef Wladimir Putin hatte am Freitag gesagt, diese Offensive der Ukraine habe bereits begonnen.
8.22 Uhr
Selenskyj dankt Trudeau für Artilleriemunition
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach einem überraschenden Besuch von Kanadas Premierminister Justin Trudeau für neue Militärhilfe aus Ottawa bedankt. Wichtig sei vor allem die Lieferung von Artilleriemunition, sagte er am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. Er lobte zudem Kanadas Einsatz für eine internationale Koalition, die der Ukraine bei der Beschaffung westlicher Kampfjets helfen soll.
Im Gegenzug sei Kiew bereit, Kanada bei der Bekämpfung der dortigen Waldbrände zu helfen, falls eine solche Unterstützung nötig sei, sagte Selenskyj. Zugleich rief er internationale Hilfsorganisationen erneut dazu auf, sich angesichts der verheerenden Überschwemmungen nach der Staudamm-Zerstörung in der Südukraine auf von Russland besetztem Gebiet zu engagieren. Am rechten, ukrainisch kontrollierten Dnipro-Ufer seien inzwischen 3000 Menschen vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht worden. Im russisch kontrollierten Gebiet erhielten die Menschen aber keine wirkliche Hilfe aus Moskau, sagte Selenskyj.
8.00 Uhr
Kanada kündigt neue millionenschwere Militärhilfen für Kiew an
Mit Blick auf die Zerstörung des Kachowka-Staudamms stelle Kanada weitere zehn Millionen Kanadische Dollar (knapp sieben Millionen Euro) für humanitäre Hilfe bereit, sagte Trudeau bei seinem Besuch in Kiew. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenskyj bekräftigte er am Samstag die fortlaufende Unterstützung für das von Russland angegriffene Land. «Kanada steht an der Seite der Ukraine mit allem, was nötig ist und solange es nötig ist», sagte er. «Das ist ein folgenreicher Moment für die Ukraine, aber auch ein folgenreicher Moment für die Welt.»
Trudeau sagte der Ukraine weitere Militärhilfen im Umfang von etwa 500 Millionen kanadischen Dollar (knapp 350 Millionen Euro) zu. Ausserdem werde sich Kanada dem multinationalen Ausbildungsprogramm für ukrainische Kampfpiloten und der Wartung von Kampfpanzern des Typs Leopard anschliessen. Der nordamerikanische Nato-Staat hat Kiew nach eigenen Angaben seit Beginn des russischen Angriffskriegs bereits Militärhilfen im Umfang von mehr als einer Milliarde Dollar zur Verfügung gestellt.
7.30 Uhr
Selenskyj: Ukrainische Gegenangriffe laufen
In seiner Videobotschaft ging Selenskyj nur am Rande auf die Gefechte im Süden des Landes ein, nachdem er zuvor den Beginn von ukrainischen Gegenangriffen entlang der Front bestätigt hatte. Im Rahmen der Verteidigung liefen Gegenangriffe in der Ukraine, sagte er am Samstag bei einer Pressekonferenz in Kiew. «In welchem Stadium sie sind, werde ich detailliert nicht sagen.» Er liess damit offen, ob es sich um den Beginn der seit Monaten erwarteten ukrainischen Gegenoffensive handelt.
Selenskyj verkündet «Gegenoffensivaktionen» gegen russische Truppen
In der Ukraine fänden «Gegenoffensiv- und Defensiv-Aktionen» statt, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag in Kiew. Er werde aber keine Einzelheiten nennen. Damit liess er offen, ob es sich um die schon lange erwartete Gros
11.06.2023
Zugleich widersprach Selenskyj Russlands Präsident Wladimir Putin, der am Vortag erklärt hatte, die ukrainische Gegenoffensive habe begonnen, jedoch habe Kiew seine selbst gestellten Ziele dabei nicht erreicht. Er würde weder Telegram-Kanälen noch Putin glauben, die das Scheitern der Offensive erklärten, sagte Selenskyj. Er sei täglich im Gespräch mit seinen Generälen und die seien «in guter Stimmung». «Das können Sie Putin so mitteilen.» Vertrauen könne man nur dem ukrainischen Militär.
Der ukrainische Generalstab hat bislang öffentlich noch nichts zum Beginn der Gegenoffensive mitgeteilt. Die Offensive wird seit März erwartet. Kiew hat von westlichen Verbündeten zahlreiche Waffensysteme bekommen, unter anderem deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard. Mit der Grossoffensive will die ukrainische Führung von Russland besetzte Territorien zurückerobern. Zuletzt gab es Berichte über schwere Gefechte im Süden der Ukraine.
7.10 Uhr
Russisches Militär will vier weitere Leopard-Panzer zerstört haben
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben weitere Vorstösse der Ukrainer im Gebiet Saporischschja und im südlichen Donezk abgewehrt und den Angreifern dabei hohe Verluste zugefügt. «Die Gesamtverluste der ukrainischen Streitkräfte in den genannten Gebieten innerhalb eines Tages beliefen sich auf bis zu 300 Soldaten, 9 Panzer, darunter 4 Leoparden, und 11 Schützenpanzer, darunter 5 amerikanische Bradley», sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag. Auch eine französische Haubitze vom Typ Cesar sei zerstört worden. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.
Angriffe habe es nahe der Stadt Orichiw und an der Grenze zwischen den Gebieten Saporischschja und Donezk südlich der Ortschaft Welyka Nowosilka gegeben, sagte Konaschenkow. «Alle Attacken des Gegners wurden zurückgeschlagen», hiess es weiter - zudem seien zwei ukrainische Marschkolonnen von der russischen Artillerie getroffen worden. Das Verteidigungsministerium präsentierte anschliessend Bilder zerstörter Panzer. Angaben des Ministeriums zu Verlusten der ukrainischen Seite haben sich in der Vergangenheit oft als übertrieben herausgestellt.