AktionsplanGenf will bis zu 20 Prozent Energie sparen
sda/tgab
28.9.2022 - 21:01
Angesichts der drohenden Energieknappheit hat der Kanton Genf einen Aktionsplan ausgearbeitet, mit dem im Winter bis zu 20 Prozent Energie eingespart werden kann. Die ersten Massnahmen betreffen die Heizung. So soll der Beginn der Heizsaison auf den 15. Oktober verschoben werden.
sda/tgab
28.09.2022, 21:01
28.09.2022, 21:09
SDA
Um Energie zu sparen, soll zum einen der Beginn der Heizsaison auf den 15. Oktober verschoben werden. Zum andern soll in den Verwaltungsgebäuden und in Sekundarschulen die Temperatur auf 20 Grad, in Sporthallen auf 17 Grad und in Spitälern und Pflegeheimen auf 23 Grad gesenkt werden. Des Weiteren sollen mobile Heizungen verboten und das Warmwasser – wo möglich – abgestellt werden.
«Wir befinden uns nicht in einer vollständigen Krisensituation, aber es ist notwendig, Einsparungen vorzunehmen, um keine Versorgungsunterbrechung zu erleiden. Es muss auf allen Ebenen der Gesellschaft gehandelt werden», sagte der zuständige Staatsrat und Mitglied der Energie-Taskforce, Antonio Hodgers, am Mittwoch vor den Medien.
Ausserdem sollen Leuchtreklamen zwischen 01.00 Uhr und 06.00 Uhr ausgeschaltet werden. Die Taskforce empfahl zudem, die Innen- und Aussenbeleuchtungen von öffentlichen oder Nichtwohngebäuden die ganze Nacht auszuschalten. Weihnachtsdekorationen sollen reduziert werden. Daneben ist angedacht, dass die Strassenbeleuchtung auf sieben Kantonsstrassen abgeschaltet werden soll. Auch eine Senkung der Heizung im öffentlichen Nahverkehr ist geplant.
Gemeinden ziehen mit
Der Kanton setze diese Massnahmen in seinem Räumlichkeiten sofort um, erklärte Staatsrat Serge Dal Busco, der für das Infrastrukturdepartement zuständig ist. Im Sinne der Kohärenz wollen dies auch die Gemeinden tun, insbesondere in den Primarschulen, wie Gilbert Vontlanthen, Präsident des Genfer Gemeindeverbands, sagte.
Noch entschieden werden müsse, ob die Sportinfrastruktur reduziert werden solle, also ob etwa auf die provisorischen Eisbahnen verzichtet werden solle. Auch über die Beleuchtung öffentlicher Strassen müsse noch entschieden werden.
Handeln will auch der Verband der Immobilienfachleute. Er will seinen Mitgliedern empfehlen, die Heiztemperatur der Gebäude auf 20 Grad zu senken. Der Verband der Mieterinnen und Mieter fordert die Hausverwaltungen jedoch auf, verhältnismässig zu handeln. Ausserdem müsse man den Mieterinnen und Mietern erklären, dass die Senkung der Heiztemperatur angesichts der steigenden Energiepreise auch Auswirkungen auf ihre Nebenkosten haben werde, sagte deren Präsident Alberto Velasco.
Nach einem Monat will die Universität Genf zusammen mit der Verwaltung eine Bestandsaufnahme über die Einsparung vornehmen. Wie es weitergeht, hänge von der geopolitischen Lage, der Stromproduktion in Europa und der Härte des Winters ab, sagte Hodgers.