Dem Slowenen Tadej Pogacar (25) gelingt in der Königsetappe des Giro d'Italia die nächste Machtdemonstration. Nach 222 km und 5400 Höhenmetern siegt Pogacar am Ende der 15. Etappe auf dem Mottolino.
Zwei Minuten und 40 Sekunden betrug vor dem Pfingstwochenende Pogacars Vorsprung in der Gesamtwertung. Im Zeitfahren am Gardasee am Samstag und in der Bergetappe am Sonntag nach Livigno baute der Slowene diesen Vorsprung auf 6:41 Minuten aus.
Es muss in der letzten Woche der Rundfahrt schon Aussergewöhnliches passieren – ein schwerer Sturz oder gesundheitliche Probleme -, damit Tadej Pogacar diesen Giro d'Italia noch aus der Hand geben könnte. Eher realistisch erscheint, dass Pogacar den Vorsprung in der Gesamtwertung bis zur Ankunft in Rom in historische Dimensionen schraubt.
Um den Tagessieg stritt sich Pogacar beim Schlussaufstieg nach Livigno und auf den Mottolino mit dem 34-jährigen Nairo Quintana. Der Kolumbier, Gewinner des Giro vor zehn Jahren und Gesamtsieger an der Vuelta vor acht Jahren, fuhr während der gesamten Etappe an der Spitze mit. Weil Quintana in der Gesamtwertung über 35 Minuten zurücklag, liess Pogacar ihn lange gewähren. 15 Kilometer vor dem Ziel läutete Pogacar indes den Gegenangriff ein. Er holte fast vier Minuten Rückstand in den letzten beiden Aufstiegen auf. 1900 Meter vor dem Ziel flog Pogacar an Quintana vorbei und distanzierte ihn noch um eine halbe Minute.
sda