Tour de France in der Kritik Französischer Rad-Profi wird für herzerwärmenden Familien-Moment gebüsst

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7.7.2024 - 14:30

Julien Bernard muss 200 Franken Busse bezahlen.
Julien Bernard muss 200 Franken Busse bezahlen.
IMAGO/isslerimages

Julien Bernard kostet ein Kuss an der Tour de France 200 Franken. Der Radsport-Weltverband UCI wertet das Verhalten des Franzosen beim Einzelzeitfahren am Freitag als Vergehen und büsst ihn. Rad-Fans können den Entscheid nicht nachvollziehen.

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Es ist ein herzerwärmender Moment, den die TV-Kameras bei der diesjährigen Tour de France einfangen: Beim Anstieg in Curley unweit seiner Heimat in Dijon hält der französische Rad-Profi Julien Bernard kurz an, um seine Frau und den kleinen Sohn zu küssen, die in einer riesigen Fangruppe mit Familie und Freunden die Strecke säumen.

Der Stopp dauert wenige Sekunden und berührt im Netz zahlreiche Rad-Fans. «Was für ein Moment. Pure Qualität», schwärmt ein User auf der Plattform «X». Auch andere freuen sich über die herzerwärmende Szene. «Wir haben einige der besten Athleten der Welt mit einer unglaublichen Geschichte und grossartige Fans.»

Auf weniger Freude stösst der Vorfall beim Internationalen Radsport-Verband (Union Cycliste Internationale). Die UCI bezeichnete das Verhalten als unangemessen und spricht von einem Schaden für das Image des Sports. Bernard entschuldigte sich, meinte aber auch: «Ich würde die 200 Franken jederzeit wieder zahlen, um diesen Moment noch einmal zu erleben. Ich wusste, dass meine Frau und meine Freunde irgendetwas am Anstieg organisieren würden. Es war ein traumhafter Moment. Ich habe es genossen.»

Ärger und Unverständnis im Netz

Auf der Plattform «X» beschweren sich nach der ausgesprochenen Busse zahlreiche Rad-Fans, die sich über den Entscheid der UCI ärgern. 

«Wenn dieser Sport doch genau von solchen Momenten lebt, weshalb muss man ihn dann dafür bestrafen?», nervt sich ein User. Jemand anders schreibt an die UCI gerichtet: «Das Image des Sports ruinieren? Schaut doch mal in den Spiegel!»

Weitere Rad-Fans finden, der Verband sollte sich für diesen Entscheid schämen.

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