Jakob Fuglsang gewinnt in Como die 114. Lombardei-Rundfahrt. Überschattet wird das Rennen von einem schweren Sturz des belgischen Jungstars und Favoriten Remco Evenepoel.
Der in Genf geborene Fuglsang siegte in Como solo, 31 Sekunden vor dem Neuseeländer George Bennett und 51 Sekunden vor dem Russen Alexander Wlassow. Der Däne entschied sein zweites Radsport-Monument für sich, nachdem er vor einem Jahr bereits bei Lüttich-Bastogne-Lüttich triumphiert hatte.
Knapp 50 Kilometer vor dem Ziel stockte den Radsport-Fans der Atem, als Remco Evenepoel einen Abhang hinunter fiel. Der erst 20-jährige Belgier fuhr auf einer Brücke mit vollem Tempo in eine Begrenzungsmauer und stürzte mehrere Meter in die Tiefe.
Evenepoel werde von Ärzten betreut und sei bei Bewusstsein, teilten die Organisatoren auf Twitter nach bangen Minuten des Wartens mit. Die TV-Bilder zeigten, wie der Profi des Teams Deceuninck-QuickStep mit der Ambulanz abtransportiert wurde.
Update um 20 Uhr: Wie Evenpoels Team Deceuninck-Quick-Step am Abend mitteilte, ergaben die Untersuchungen im Krankenhaus einen Bruch des Beckens sowie eine Quetschung der rechten Lunge. Wie lange Evenepoel, der die ganze Zeit bei Bewusstsein gewesen sei, nicht mehr fahren kann, blieb zunächst offen. Bis Sonntag werde er zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben und dann in seine Heimat fliegen. In Belgien wird der Nachwuchsstar bereits mit der Radsport-Ikone Eddy Merckx verglichen, er gewann zuletzt die Polen-Rundefahrt.
Evenepoel gewann in diesem Jahr bereits vier Rundfahrten bei ebenso vielen Starts. In der Lombardei bestritt er sein erstes sogenanntes Radsport-Monument. Erst vor zehn Tagen war Evenepoels Teamkollege Fabio Jakobsen an der Polen-Rundfahrt schwer gestürzt. Der Däne musste mit schweren Kopfverletzungen für zwei Tage ins künstliche Koma versetzt werden.
SDA