Der Radsport trauert um Davide Rebellin. Der Italiener, der seine Karriere mit dieser Saison 51-jährig beendete, kam am Mittwoch bei einer Ausfahrt mit dem Velo in seiner Heimat ums Leben.
Laut italienischen Medienberichten wurde Rebellin in der Nähe von Vicenza kurz vor Mittag von einem Lastwagen erfasst. Er soll auf der Stelle tot gewesen sein. Die Polizei versucht, den Vorfall zu rekonstruieren und den Fahrer, der am Unglücksort nicht anhielt, ausfindig zu machen.
Rebellin beendete Mitte Oktober bei der Veneto Classic seine lange Profikarriere. Er gehörte zu den besten Spezialisten für Eintagesrennen seiner Generation, gewann unter anderem die Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich, Flèche Wallonne oder das Gold Race. Drei seiner 61 Profisiege errang Rebellin in der Schweiz: 1997 gewann er in Zürich das Weltcuprennen Grand Prix Suisse, im darauffolgenden Jahr reüssierte er in der 1. Etappe der Tour de Suisse und 2001 triumphierte er im GP Chiasso.
Im Nachgang der Olympischen Spiele 2008 wurde Rebellin des Blutdopings überführt und für zwei Jahre gesperrt. Ihm wurde die Einnahme des EPO-Präparats CERA nachgewiesen. Deshalb musste Rebellin seine in Peking gewonnene Silbermedaille im Strassenrennen zurückgeben. Fabian Cancellara erbte den 2. Platz.
Nach seiner Dopingsperre fand Rebellin in keinem grossen Profiteam mehr Unterschlupf. In den letzten zwölf Saisons seiner fast 30-jährigen Aktivkarriere bestritt er deshalb vorwiegend kleinere Rennen und Rundfahrten. Seinen letzten Sieg feierte Rebellin 2017 im Rahmen der Iran-Rundfahrt.
sda