Langlauf Tour de Ski erstmals nur in Italien

ck, sda

28.12.2024 - 05:00

Top Ten bleiben das Ziel: Beda Klee will seine Ambitionen nach dem nicht wunschgemäss verlaufenen ersten Teil der Saison nicht zurückschrauben
Top Ten bleiben das Ziel: Beda Klee will seine Ambitionen nach dem nicht wunschgemäss verlaufenen ersten Teil der Saison nicht zurückschrauben
Keystone

Im letzten Jahr läuft Beda Klee an der Tour de Ski sensationell auf den 5. Platz. Nun sollen es mindestens wieder die Top Ten sein. Erstmals findet der Anlass ausschliesslich in Italien statt.

Keystone-SDA, ck, sda

Der erste Teil der Saison ist für Beda Klee nicht wie gewünscht gelaufen. En 17. Platz als Bestergebnis entspricht nicht (mehr) den Ansprüchen des 28-jährigen Toggenburgers, und vor allem der 26. Rang über 20 km klassisch vor Weihnachten in Davos war eine riesige Enttäuschung.

Im letzten Jahr schaffte Klee an der Tour de Ski den Durchbruch auf der grossen Bühne. Auf den fünf Etappen, die keine Sprints waren wurde der Ostschweizer zweimal Sechster, einmal Siebter und einmal Achter, was in der Gesamtabrechnung den herausragenden 5. Rang ergab. Zur Einordnung: Ausser Dario Cologna, der mit vier Erfolgen der Rekordsieger des Etappenrennens um den Jahreswechsel ist, war mit Curdin Perl nur ein Schweizer je besser (Vierter 2011).

Was also ist nun möglich? Nach der Enttäuschung Davos war Klee überzeugt, dass er in den knapp zwei Wochen Training bis zum Tourstart am Samstag in Toblach seine Form noch finden würde. «Im letzten Jahr war der Saisonstart ja auch nicht ultragut», zeigte er sich nicht allzu beunruhigt. «Es braucht vielleicht noch ein paar gute Intervalle, ein bisschen Selbstvertrauen, auch ein gutes technisches Gefühl auf den Ski und dann vielleicht ein gutes Rennen, und du merkst, es geht wieder.»

Klar ist: Beda will seine Ambitionen nicht zurückschrauben. «Meine eigenen Erwartungen sind jetzt halt die Top Ten», betont er. «Es gibt jetzt nicht wieder ein Zurück zu 'Top 30 ist auch okay'.»

Sprints im Fokus

Daneben ruhen die Schweizer Hoffnungen auf den Sprintern Valerio Grond und Janik Riebli, die schon gezeigt haben, dass sie Finals erreichen können. In Davos liefen sie gemeinsam im Teamsprint auf den 2. Platz. Sprints stehen zum Auftakt am Samstag in Toblach (Skating) und am 3. Januar im Val di Fiemme (klassisch) im Programm. Bis da wollen sich die beiden auch über die Distanz durchbeissen.

Bei den Frauen steht Nadine Fähndrich aus Schweizer Sicht derzeit allein auf weiter Flur in der erweiterten Weltspitze. Sie überzeugte in Davos im Teamsprint mit Anja Weber (3.), enttäuschte aber im Einzelsprint und über 20 km. «Ich denke, da wurde ich unter Wert geschlagen», meinte die 29-jährige Luzernerin.

Sie wolle auf jeden Fall die ganze Tour laufen und eigentlich gerne mal in die Top Ten kommen. Ihr bisheriges Bestresultat ist ein 11. Platz. «Ob das mit den bisherigen Resultaten realistisch ist, werden wir sehen.»

Erstmals seit zwölf Jahren keine Schweizer Etappe

Die diesjährige Tour endet nach sieben Etappen traditionell mit dem spektakulären Aufstieg auf die Alpe Cermis. Ansonsten ist aber einiges anders: Die 18. Ausgabe findet erstmals ausschliesslich auf italienischem Boden statt. Am Neujahrstag 2013 fand im Val Müstair, der Heimat von Dario Cologna, erstmals eine Tour-de-Ski-Etappe in der Schweiz statt. Danach gehörten auch Lenzerheide und letztes Jahr ausnahmsweise Davos dazu. Nun aber konzentriert sich Lenzerheide auf die Biathlon-WM, und das kleine Münstertal sah sich nicht mehr im Stande, den Grossanlass zu stemmen.

Sportlich werden die Augen vor allem auf die Norweger Johannes Klaebo und Therese Johaug gerichtet sein. Klaebo könnte mit einem vierten Gesamtsieg zu Cologna aufschliessen, Johaug zur Rekordsiegerin bei den Frauen (Justyna Kowalczyk aus Polen).