Am vierten Wimbledon-Tag sorgen Federer und Bencic für Schweizer Erfolgserlebnisse. Aus sportlicher Sicht stellte das Duell zwischen Nadal und Kyrgios den Höhepunkt dar. Hier erfahren Sie, was sonst noch alles lief.
Dagegen ist Kyrgios ein Engel – der unfairste Punktgewinn des Turniers
Im Damen-Doppel sorgt Jelena Ostapenko mit ihrem Aufschlag für den Höhepunkt in Sachen Anti-Fairplay. Die Lettin trifft die auf der gegnerischen Platzhälfte am Netz stehende Alize Cornet. Da der Ball den Boden nicht berührt, darf sich Ostapenko mit ihrer Doppelpartnerin Veronika Kudermetova über den unsportlichen Punktgewinn freuen. Zumindest die Reaktion – es folgt keine Entschuldigung sondern ein Lacher – lässt vermuten, dass dieser Schlag genau so geplant war.
Cornet kann es nicht fassen und diskutiert mit dem Stuhlschiedsrichter: «Sie hat auf mich serviert. Das ist eine Möglichkeit einen Punkt zu gewinnen?» Die Antwort lautet ja, so will es das Regelwerk. Doch die Französin wird es verschmerzen, denn am Ende gewinnt sie die Partie mit ihrer kroatischen Doppelpartnerin Petra Martic in drei Sätzen mit 4:6, 6:4, 6:3. Ein blauer Fleck am Oberschenkel wird sie aber noch eine Weile an diesen kuriosen Punkt erinnern.
Emotionale Szenen: Baghdatis nimmt Abschied und verschenkt seine Schuhe
Die einstige Weltnummer acht aus Zypern kündigte den Rücktritt nach Wimbledon bereits vor dem Turnier an – nun ist es soweit: Marcos Baghdatis verliert seine letzte Partie auf diesem Niveau gegen Matteo Berrettini aus Italien diskussionslos in drei Sätzen und verabschiedet sich von der ganz grossen Tennisbühne. Nach dem Matchball beglückt der symphatische Zypriote die Fans quasi mit seinem ganzes Equipment – und verschenkt sogar seine Schuhe.
Nadal weist Kyrgios in die Schranken
Rafael Nadal schlägt Nick Kyrgios in einem engen Spiel über vier Sätze nach über drei Stunden mit 6:3, 3:6, 7:6, 7:6 und steht in der dritten Runde. Zum Spielbericht.
Sieg im Doppel – Andy Murray ist zurück
Bencic deklassiert Kanepi
2. Satz
Im gleichen Stil geht es auch im zweiten Satz weiter: Bencic dominiert die Partie nach Belieben und Kanepi findet kein Gegenrezept. Dank drei Servicedurchbrüchen in Serie holt sich die Schweizerin den zweiten Satz 6:1 und steht in der dritten Runde von Wimbledon. Dort trifft sie auf die Amerikanerin Alison Riske, die sich in einem dramatischen Spiel gegen die Serbin Ivana Jorović mit 9:7 im dritten Satz durchsetzte.
1. Satz
Bencic kassiert gleich im zweiten Aufschlagsspiel das Break, dreht dann aber gehörig auf und überlässt Kanepi im ersten Satz nur noch ein Game. Nach rund 40 Minuten ist die Satzführung im Trockenen – Bencic ist auf Kurs.
Serena Williams siegt mit Mühe
Gegen die 18-jährige Slowenin Kaja Juvan wird die siebenfache zu Beginn der Partie regelrecht überfahren und verliert den ersten Satz in nur 27 Minuten mit 2:6. Danach fängt sich die 37-Jährige und schafft gleich zu Beginn des zweiten Satzes das wichtige Break. Die haushohe Favoritin setzt sich schliesslich mit 2:6, 6:2 und 6:4 durch und spielt in der nächsten Runde gegen die Deutsche Julia Görges.
Titelverteidigerin Kerber scheitert an Weltnummer 95
Titelverteidigerin Angelique Kerber scheidet in Runde Zwei aus dem diesjährigen Wimbledon-Turnier aus. Die Kielerin unterliegt Lauren Davis mit 6:2, 2:6 und 1:6. Beide Spielerinnen starteten hierbei schwer ins Match und fingen sich je zwei Breaks. Als Kerber dann ohnehin besser wurde, knickte Davis um und spielte angeschlagen weiter. Der erste Satz ging somit an die Deutsche, die dann aber deutlich abfiel in Sachen Leistung. Davis spielte mit viel Herz und Risiko und wurde dafür mit dem Gewinn des zweiten Satzes belohnt. Am Ende geht die US-Amerikanerin als absolut verdiente Siegerin vom Rasen, auch weil Kerber im dritten Satz ohne Körpersprache über den Rasen trottete.
Bertens nach hartem Kampf durch
Die als Nummer vier gesetzte Kiki Bertens tut sich auf Court 18 gegen Taylor Townsend aus den USA lange überraschend schwer und rettet sich in extremis nach einem abgewehrten Matchball in den dritten Satz. Ab da dreht die Holländerin auf und zieht dank einem Blitzstart schnell auf 4:0 davon – einen Vorsprung, den sie sich nicht mehr nehmen lässt. Nach knapp zweieinhalb Stunden verwertet sie ihren ersten Matchball und steht in der dritten Runde
Federer mit lockerem Dreisatzsieg gegen Clarke
Keine Blösse gibt sich Roger Federer gegen die Weltnummer 169, Jay Clarke, die er mit 6:1, 7:6 und 6:2 eliminiert. Hier gehts zum Spielbericht.
Auch Tsonga und Görges in der dritten Runde
Tomic verliert das gesamte Preisgeld von umgerechnet rund 55'800 Franken
Der australische Tennisprofi Bernard Tomic muss beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon 45'000 Pfund Strafe zahlen. Das teilte der Turnierveranstalter am Donnerstag mit. Er hatte sein Auftaktspiel gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga am Dienstag in nur 58 Minuten 2:6, 1:6, 4:6 verloren. Weil er nicht die professionellen Standards befolgt haben soll, sei der 26-Jährige zu der Höchststrafe von umgerechnet rund 55'800 Franken verurteilt worden. Das entspricht der Summe des Preisgeldes für die erste Runde.
Tomic selbst schien die Blamage mit Fassung zu tragen. «Ich spielte ziemlich schlecht, sah die Aufschläge nicht gut und retournierte schlecht», meint er an der Pressekonferenz, an der er einen Grossteil der Fragen gar nicht erst beantwortete. «Es ist simpel: Diese Woche spielte ich schlecht, letzte Woche spielte ich gut.» Bedenken, dass er das Preisgeld wegen fehlendem Einsatz verlieren könnte, hat er zu diesem Zeitpunkt noch keine: «Für was? Ich denke, ich spielte so gut, wie ich konnte. Ich spielte einfach schrecklich und er servierte 24 Asse oder so.» Eine Ansicht, die die Turnier-Verantwortlichen offensichtlich nicht teilten.
Isner unterliegt Kukushkin in fünf Sätzen
Letztes Jahr noch im Halbfinal – dieses Jahr bereits out: John Isner verliert sein zweites Spiel gegen den Kasachen Michail Kukushkin trotz einer zwischenzeitlichen 2:1-Satzführung nach über drei Stunden mit 4:6, 7:6, 6:4, 1:6 und 4:6. Kukushkin fordert in der dritten Runde den Deutschen Jan-Lennard Struff.
Cilic scheitert in drei Sätzen an João Sousa
Der Finalist von 2017 kommt gegen den Portugiesen nicht auf Touren und schafft in mehr als zwei Stunden kein einziges Break. Sousa weiss das zu nutzen und besiegt Cilic glatt mit 6:4, 6:4, 6:4.
Konta bezwingt Siniakova in zwei Sätzen
Mit 6:3 und 6:4 qualifiziert sich die grösste britische Hoffnung Johanna Konta für die dritte Runde und trifft dort auf die starke Amerikanerin Sloane Stephens.
Emotionaler Evans steht in der dritten Runde
Gegen den Georgier Basilashvili zeigt Evans eine überzeugende Leistung und steht nach dem 6:3, 6:2 und 7:6 erstmals in der dritten Runde. Nach dem verwandelten Matchball kann der 29-Jährige seine Emotionen nur schwer zurückhalten.
Grosser Andrang beim Warm-Up von Roger Federer
Querrey, Struff und Millman mit souveränen Siegen
Nach dem Sieg über Dominic Thiem lässt Sam Querrey auch in Runde 2 gegen Andrei Rublev nichts anbrennen und gewinnt diskussionslos 6:3, 6:2, 6:3. In der dritten Runde trifft der Amerikaner am Samstag auf den Australier John Millman, der sich gegen Laslo Djere ebenfalls schadlos hält und den Serben dank dem 6:3, 6:2, 6:1-Sieg nach Hause schickt.
Auch der Deutsche Jan-Lennard Struff übersteht die zweite Runde dank einem Sieg über vier Sätze gegen Taylor Fritz. Struff verwertet nach etwas mehr als zwei Stunden seinen ersten Matchball und gewinnt 6:4, 6:3, 5:7, 7:6.
José Mourinho hält viel von Nadals Fussballkünsten
Der exzentrische Fussballtrainer bezeichnet sich selbst als «grossen Tennis-Fan». Kein Wunder, stattet der derzeit arbeitlose Portugiese Wimbledon einen Besuch ab. Der 56-Jährige schwärmt dabei in einem Interview über die Fussball-Qualitäten von Rafel Nadal, der sicher auch dort Karriere hätte machen können.
«Rafa» ist bekennender Anhänger von Real Madrid, auch wenn sein Onkel Miguel Ángel Nadal früher bei Bracelona kickte (siehe Video unten). Der Assistenztrainer bei den Katalanen war damals ein gewisser José Mourinho ...
Cori (the Kid) trifft Roger (the GOAT)
Roger Federer (bald 38) könnte der Vater von Cori Gauff (erst 15) sein. Eines haben die beiden gemeinsam: Sie gehören zu den grossen Attraktionen in Wimbledon. Das erste Treffen des Tennis-Methusalems mit dem Tennis-Küken wurde von Kameras festgehalten. Worüber sich die junge Coco ganz besonders freut. Am Abend postet sie eine kurze Story auf Instagram. Ihr Kommentar: «The Kid meets the 🐐» – Das Kind trifft – nicht die Ziege – sondern «The Greatest of All Time» ... was Sie noch lernen muss: Den richtigen Roger Federer zu verlinken.
Männlicher Fan will ein Kind von Djokovic 🤔
Novak Djokovic staunte nicht schlecht, als er während der Partie gegen Denis Kudla vor einem Service unterbrochen wurde. Ein Zuschauer schrie aus voller Kehle: «Make me a Child» («Mach mir ein Kind»). Djokovic schaute sich verdutzt um und vergewisserte sich, ob der Mann tatsächlich soeben «Make me a Child» sagte ...
French-Open-Siegerin Barty und Sloane Stephens marschieren in die dritte Runde
Die Siegerin der diesjährigen French Open und aktuelle Nummer eins der Welt, Asleigh Barty, braucht gegen die Belgierin Alison Van Uytvanck nur 55 Minuten, um dank einem diskussionslosen 6:1, 6:3-Sieg in die dritte Runde vorzustossen.
Für Barty war es der 14. Sieg in Folge, nachdem sie nach ihrem ersten Major-Titel am French Open in Paris auch das Turnier von Birmingham für sich entschieden hatte. Die Australierin ist eine potenzielle Achtelfinal-Gegnerin von Belinda Bencic, in der 3. Runde spielt sie gegen die Britin Harriet Dart oder Beatriz Haddad Maia aus Brasilien.
Stephens gibt nur zwei Games ab
Gar noch etwas deutlicher übersteht Bacsinszky-Bezwingerin Sloane Stephens die zweite Runde: Die Amerikanerin überlässt der Chinesin Wang nur zwei Spielgewinne (6:0, 6:2) und verwandelt nach 54 Minuten ihren ersten Matchball.
Das bringt der Tag
Mit Spannung erwartet wird der Zweitrunden-Knüller zwischen dem spanischen French-Open-Gewinner Nadal und dem Australier Kyrgios. Das Duell hat eine Vorgeschichte: Vor fünf Jahren überraschte Kyrgios im Wimbledon-Achtelfinale als Tennis-Nobody mit einem Erfolg über Nadal. Eine interessante Show scheint garantiert. Beim umstrittenen Tennis-Lümmel Kyrgios wechseln sich Genie und Wahnsinn ab. Hier geht's zur Vorschau.
Die Schweizer im Einsatz
Roger Federer bestreitet seine Partie der zweiten Runde gegen den Briten Jay Clarke ab ca. 15.30 Uhr auf Court Nummer 1, dem zweitgrössten Stadion der Anlage. Die beiden haben bisher noch nie gegeneinander gespielt.
Belinda Bencic spielt gegen die Estin Kaia Kanepi wie bereits in der Startrunde auf Court 18. Die Partie, die als dritte des Tages angesetzt ist, beginnt um ca. 16.00 Uhr.