In einem Interview mit der holländischen Zeitschrift «Algemeen Dagblad» (via «Watson») spricht Roger Federer über seine aktuelle Verfassung und erklärt, wann es an der Zeit sei, zurückzutreten.
«Ich liebe es, zu gewinnen, aber wenn du nicht mehr konkurrenzfähig bist, dann ist es besser aufzuhören», so der 41-Jährige, der nach Wimbledon zum ersten Mal seit 1997 nicht mehr in der ATP-Weltrangliste steht. Der Baselbieter will zwar im Herbst anlässlich des Laver Cups in Prag und bei seinem Heimturnier in der St. Jakobshalle in Münchenstein auf die Tour zurückkehren, wie lange sein Comeback anhält, lässt er aber offen.
«Ich glaube nicht, dass ich das Tennis brauche. Es ist nicht meine einzige Identität», so Federer. «Wenn mein Sohn etwas richtig macht, wenn meine Töchter gute Noten nach Hause bringen», dann mache ihn das ebenfalls glücklich. «Ich will erfolgreich sein und bleiben und viel Energie ins Business stecken – vielleicht manchmal mehr geben, als ich sollte, aber das geht auch ausserhalb des Sports.»
«Etws mehr Ruhe ist auch schön»
Beim diesjährigen Turnier in Wimbledon war Federer erstmals seit 24 Jahren nur Zuschauer. Ein komisches Gefühl. «Es fühlte sich für mich sehr seltsam an, dieses Jahr Wimbledon nicht zu spielen und es im Fernsehen zu sehen.» Dennoch sieht Federer viele Vorteile in einem tennisfreien Alltag.
«Ich bin schon so lange unterwegs, dass es auch schön war, etwas mehr Ruhe zu erleben und öfter an einem Ort zu sein, was durch das Coronavirus bereits passiert ist. Es gab mir die Möglichkeit, meine Reisen gezielt zu sortieren und etwas zurückzugeben. Viele Freunde kamen immer zu mir, jetzt konnte ich es umdrehen.»