Amarissa Toth löst mit ihrem unsportlichen Verhalten beim Heimturnier in Budapest Empörung aus. Die Ungarin provoziert die Aufgabe ihrer Gegnerin und jubelt anschliessend hemmungslos über ihren Sieg.
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- Beim WTA-Turnier von Budapest kommt es im Achtelfinal zwischen der Einheimischen Amarissa Kiara Toth und der Chinesin Shuai Zhang zum Eklat.
- Nach einem umstrittenen Entscheid verwischt Toth den entsprechenden Ballabdruck, obwohl Shuai Zhang sie bittet, die Marke stehen zu lassen.
- Kurz darauf gibt Shuai Zhang die Partie auf – und Toth wird für ihr Verhalten scharf kritisiert.
Amarissa Kiara Toth ist 20 Jahre jung, figuriert aktuell als Nummer 548 der Weltrangliste und hat bis am Dienstag noch keinen Sieg auf der WTA-Tour eingefahren. Beim Heimturnier in Budapest soll es mit dem Premiere-Sieg klappen – auch wenn die Ungarin gegen Shuai Zhang, die Weltnummer 45 aus China, als klare Aussenseiterin in die Partie startet. Doch Toth sind offenbar alle Mittel recht.
Beim Stand von 5:5 und 15:15 im Startsatz wird eine Vorhand von Kontrahentin Zhang vom Linienrichter out gegeben. Die Stuhlschiedsrichterin sieht sich den gut sichtbaren Ballabdruck in der Folge nochmals an und bestätigt die Entscheidung – zum grossen Unverständnis von Zhang. «Nein, warte – oh mein Gott. Wie kannst du mir sagen, dass der Ball aus ist?», kann es die Chinesin nicht fassen.
«Warum tust du das?»
Zhang lässt sich unter Buhrufen des ungarischen Publikums auf minutenlange Diskussionen ein und verlangt den Oberschiedsrichter – ohne Erfolg. Schliesslicht spielt Zhang weiter, bis es nur einen Punkt später endgültig zum Eklat kommt. Toth marschiert zum entsprechenden Abdruck und wischt diesen mit ihrem Fuss weg. Dabei lässt sie sich auch von den Rufen ihrer Gegnerin nicht stoppen: «Warte, warte, warte. Lass die Markierung stehen», konfrontiert Zhang ihre Kontrahentin vergeblich. «Was tust du? Warum tust du das?»
Toth ist sich aber keiner Schuld bewusst und heizt die Stimmung zusätzlich an. «Du machst Probleme», ruft sie Zhang über das Netz zu. Damit aber nicht genug. Kurz darauf kassiert Zhang Shuai das Break, bricht beim Seitenwechsel in Tränen aus und ruft den Physiotherapeuten.
Harsche Kritik für Toth
Anschliessend gibt sie die Partie beim Stand von 5:6 auf. Trotz allem schüttelt Shuai sowohl der Schiedsrichterin als auch ihrer Gegnerin die Hand. Und die Ungarin? Sie reisst Sekunden nach dem kühlen Handshake ihre Arme in die Luft und lässt sich für den Forfait-Sieg feiern. Die Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten.
«Absolut ekelhaftes Verhalten», schreibt etwa Ajla Tomljanovic (WTA 63) auf Twitter. «Shuai ist ein besserer Mensch als viele von uns, weil sie dem Schiedsrichter und dem Mädchen die Hand geschüttelt hat.» Die einstige Top-20-Spielerin Daria Saville macht klar: «Null Respekt für diese Toth. Ich bin so, so, so wütend.» Und weiter: «Toth hat diesen Punkt und diesen Match gewonnen, aber ihr Ruf ist ruiniert.»
Auch Shuai Zhang meldet sich auf Twitter zu Wort. «Alle Bemühungen im Training waren falsch, denn wenn man näher an die Linie schlagen will, ist es out, auch wenn man sogar die Linie berührt», schreibt die 34-Jährige und fügt an: «Ich liebe euch Jungs und alle Mädels, die mich unterstützen und an meiner Seite stehen.»