Roger Federer ist in Wimbledon an Position zwei gesetzt und damit besser als der in der Weltrangliste vor ihm platzierte French-Open-Sieger Rafael Nadal eingestuft. Das findet neben Nadal auch Novak Djokovic seltsam.
In Wimbledon ist bei den Herren – anders als bei allen anderen Turnieren – nicht allein die Weltrangliste für die Setzliste ausschlaggebend, die Resultate auf Gras werden stärker gewichtet als die übrigen Ergebnisse. Dank seines zehnten Titelgewinns letzte Woche in Halle steht Federer deshalb in der Setzliste vor Nadal und geht Titelverteidiger Novak Djokovic auf jeden Fall bis zum allfälligen Final aus dem Weg. In welche Tableauhälfte Nadal gelost wird, entscheidet sich am Freitag.
«Es ist jedes Jahr das Gleiche. Ich finde es einfach nicht richtig, dass Wimbledon als einziges Turnier die Setzliste anders bestimmt», hatte sich Nadal gegenüber dem spanischen TV-Sender «Movistar+» beklagt. Die Weltnummer zwei warf den Turnierveranstaltern fehlenden Respekt vor.
Nun äussert sich auch Djokovic zur Thematik – und er stimmt Nadal zu. Dass Federer statt der Spanier als Nummer zwei gesetzt ist, findet er «ehrlich gesagt etwas überraschend», sagt der Serbe am Rande des Showturniers «The Boodles» im Stoke Park. Aber «das sind nun mal die Regeln und jeder muss sie akzeptieren».
Djokovic: «Wenn es einer verdient, dann Roger»
«Roger ist der Grösste aller Zeiten und der Rekordsieger von Wimbledon. Wenn es einer verdient, (bevorzugt zu werden,) dann ist es er», so Djokovic. «Andererseits ist Rafa eigentlich die Nummer zwei, weshalb der Entscheid, ihn in der Setztliste zurückzustufen, doch etwas erstaunlich ist. Aber es ist jetzt wie es ist.»
Erst letztes Jahr hat übrigens Djokovic selbst von der speziellen Setzliste in Wimbledon profitiert. Anfang Juli 2018 war er nur noch die Nummer 21 der Welt, in Wimbledon dann aber an Position zwölf gesetzt. Und schliesslich gewann er das Turnier.
Hinter dem Djoker, Federer und Nadal folgen in der Setzliste Kevin Anderson (ATP 8), Dominic Thiem (ATP 4) und Alexander Zverev (ATP 5). Stan Wawrinka ist als Nummer 22 gesetzt. Bei den Damen ist French-Open-Siegerin Ashleigh Barty die Topgesetzte. Belinda Bencic ist an Position 13 gesetzt.
