In Wimbledon ist die Qualifikation für das Hauptturnier bereits im vollen Gang. Drei der Kandidaten, die noch im Rennen sind, sorgten auf dem heiligen Rasen in Vergangenheit bereits für Sensationen.
Am kommenden Montag eröffnet Titelverteidiger Novak Djokovic in Wimbledon das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Bereits diese Woche kämpfen 64 Spieler in der Qualifikation um einen Platz im Hauptfeld. Während der an Nummer zwei gesetzte Henri Laaksonen bereits in der ersten Quali-Runde scheiterte, sind drei Spieler noch im Rennen, denen der ganz grosse Coup an der Church Road bereits in der Vergangenheit gelang. «Bluewin» blickt zurück:
Sieg über Nadal
Dustin Brown
Der Deutsch-Jamaikaner wartet im Alter von 34 Jahren noch immer auf den ersten ATP-Titel im Einzel und schaffte es während seiner Karriere nie unter die besten 60 der Weltrangliste. Auf Rasen, seiner Lieblingsunterlage, hat sich Brown aber viel Respekt verschafft – auch bei den Weltbesten. Zu was er auf dem schnellen Belag fähig ist, bewies er bereits 2013 mit einem Sieg über den zweifachen Grand-Slam-Sieger Lleyton Hewitt.
Nachdem der Australier die damalige Weltnummer zehn, Stan Wawrinka, in der ersten Runde aus dem Turnier warf, war der deutsche Qualifikant als Weltnummer 189 eine Nummer zu gross. Brown siegte 6:4, 6:4, 6:7, 6:2 und schaffte es in Wimbledon erstmals in die dritte Runde, wo er Mannarino in drei Sätzen diskussionslos unterlag.
Zwei Jahre später realisiert Brown die nächste faustdicke Überrschung: In der zweiten Runde eliminierte er Rafael Nadal in vier Sätzen 7:5, 3:6, 6:4, 6:4 und schickte den zweimaligen Turniergewinner früh nach Hause. Ganz so aus dem Nichts kam Browns Triumph aber nicht. Ein Jahr zuvor gelang ihm im westfälischen Halle das gleiche Kunststück, womit er in der Head-to-Head-Bilanz gegen Nadal bis heute mit 2:0 in Front liegt. Für Rafael Nadal dagegen bedeutete die frühe Pleite gegen den Deutschen bereits die vierte vorzeitige Niederlage in Wimbledon in Folge – und zwar immer gegen Spieler, die nicht zu den besten 90 der Weltrangliste gehörten.
Sieg über Nadal
Lukas Rosol
Noch überraschender gelang der Weltnummer 100 der Coup gegen Nadal bereits 2012. Nach sechs erfolglosen Anläufen übersteht Rosol in diesem Jahr erstmals die Qualifikation und spielt sich gegen den Spanier in einen Rausch. In einer dramatischen Partie behält der Tscheche nach fünf Sätzen das bessere Ende für sich und gewinnt nach über drei Stunden 6:7, 6:4, 6:4, 2:6, 6:4. Nach dem verwandelten Matchball spricht Rosol von einem Märchen, schliesslich sei Nadal ein Superstar.
Das Märchen endet in der nächste Runde mit einer deutlichen Niederlage gegen Philippe Kohlschreiber aber abrupt – und auch die folgenden Duelle mit Nadal gehen verloren. 2014 revanchiert sich der 17-fache Grand-Slam-Champion an gleicher Stelle für die schmerzhafte Niederlage von 2012, muss dem Tschechen aber erneut einen Satz zugestehen.
Sieg über Federer
Sergei Stachowski
Als siebenfacher Wimbledon-Champion reist Roger Federer 2013 nach Wimbledon und ist gegen den Ukrainer in der zweiten Runde haushoher Favorit. Doch an diesem Tag findet der Schweizer auf seiner Lieblingsunterlage keine Lösungen gegen den mutig und offensiv aufspielenden Stachowski. Der Ukrainer stürmt 96 Mal ans Netz und schliesst oft erfolgreich ab. Federer sagt nach dem Spiel: «Ich bin sehr frustriert, dass ich kein Mittel gegen sein Spiel gefunden habe.»
Nach vier umkämpften Sätzen beendet der 33-Jährige Federers unglaubliche Serie von 36 erreichten Grand-Slam-Viertelfinals ohne Unterbruch und gewinnt 6:7, 7:6, 7:5, 7:6 – um eine Runde später gegen Jürgen Melder den Kürzeren zu ziehen.