Dominic Stricker entscheidet den historischen Schweizer Final am French Open der Junioren für sich. Der 18-jährige Berner setzt sich gegen seinen Zürcher Copain Leandro Riedi 6:2, 6:4 durch.
Für Stricker, die aktuelle Nummer 10 der Junioren-Weltrangliste, war es im neunten Duell mit Riedi der erste Sieg – und bei letzter Gelegenheit der erste Grand-Slam-Titel bei den Junioren. Der 1,91 m grosse Linkshänder trat damit in die Fussstapfen von Stan Wawrinka, der 2003 als letzter Schweizer Junior in Paris triumphiert hat.
In der Liste der hiesigen Junioren-Grand-Slam-Sieger gesellte sich Stricker sich zu Heinz Günthardt (French Open und Wimbledon 1976), Roger Federer (Wimbledon 1998), Roman Valent (Wimbledon 2001) und Wawrinka. Schweizer Siegerinnen bei den Juniorinnen sind Martina Hingis, Belinda Bencic und die inzwischen für Spanien spielende Rebeka Masarova.
Den Meilenstein in Roland-Garros verdiente sich Stricker mit beeindruckendem Offensivspiel. Auch Riedi, dem ein ähnliches Potenzial attestiert wird, hatte dem auf dem Pariser Sand wenig entgegenzusetzen. Nach 61 Minuten beendete der Junior vom TC Grosshöchstetten die Partie mit zwei Assen.
Nicht alle Nachwuchs-Champions schaffen den Durchbruch
Die beiden gut befreundeten Nachwuchsspieler sorgten am French Open für den ersten reinen Schweizer Final an einem Grand-Slam-Turnier überhaupt. Ein Freipass für den Durchbruch bei den Profis ist der Triumph auf Nachwuchsstufe in Paris freilich nicht. Viele Sieger etablierten sich später bei den Männern, aber längst nicht alle. Bislang gewannen sechs Spieler (John McEnroe, Ivan Lendl, Mats Wilander, Stefan Edberg, Marin Cilic und Wawrinka) einen Grand-Slam-Titel auf höchster Stufe, die als Junioren am French Open triumphiert hatten. Fünf weitere erreichten einen Final.