WTA Finals Sabalenka gegen Swiatek um die Nummer 1

sda

2.11.2024 - 04:01

An den WTA Finals in Riad kämpfen die Belarussin Aryna Sabalenka (WTA 1) und die Polin Iga Swiatek (2) darum, wer die Saison als Nummer 1 beendet. Vor dem Turnier liegen die Vorteile bei Sabalenka.

Keystone-SDA, sda

Aryna Sabalenka, die Gewinnerin der beiden Grand-Slam-Turniere dieses Jahres auf Hartplatz (Australian Open und US Open), beendet erstmals ein Jahr als Nummer 1, wenn sie alle Gruppenspiele gewinnt oder den Final erreicht. Komplizierter ist die Ausgangslage für Iga Swiatek: Um die 1046 Punkte Rückstand auf Sabalenka aufzuholen, muss die French-Open-Siegerin das Turnier gewinnen und hoffen, dass Sabalenka nicht alle Gruppenspiele gewinnt und nicht den Final erreicht.

Iga Swiatek könnte zum dritten Mal ein Jahr als Weltnummer 1 beenden: Zum Vergleich: Steffi Graf und Novak Djokovic gelang das je achtmal, Roger Federer und Rafael Nadal je fünfmal.

Es geht um viel Geld

In der Gruppenphase trifft Sabalenka auf die Italienerin Jasmine Paolini (WTA 4), die Kasachin Jelena Rybakina (WTA 5) und die Chinesin Zheng Qinwen (WTA 7). Swiatek bekommt es mit den Amerikanerinnen Coco Gauff (WTA 3) und Jessica Pegula (WTA 6) sowie mit der Tschechin Barbora Krejcikova (WTA 13) zu tun.

Die WTA Finals finden erstmals in Saudi-Arabien und in Riad statt, wo vorletzte Woche anlässlich des «Six Kings Slam» fast 20 Millionen Dollar an einem Show-Turnier unter Rafael Nadal, Novak Djokovic, Jannik Sinner, Carlos Alcaraz, Daniil Medwedew und Holger Rune aufgeteilt wurden. Die Spanierin Garbiñe Muguruza, eine ehemalige Weltnummer 1, wirkt als Turnierdirektorin. Ihr kommt die delikate Aufgabe zu, das Turnier in gutem Licht erscheinen zu lassen, nachdem diese Woche aufgedeckt wurde, dass Zuschauer gegen Entgelt in Bussen an die Events geführt werden, um den Anschein zu erwecken, das Stadion sei gut gefüllt.

Muguruzas Aufgabe ist kompliziert, auch wenn sie betont, dass alle Spielerinnen gespannt seien aufs Turnier und sie bislang «nur Positives» gehört hat. Die Legenden Chris Evert und Martina Navratilova kritisierten zuletzt, dass die WTA mit ihrem grössten Event in ein Land zieht, dem die regelmässige Verletzung von Menschenrechten und insbesondere von Frauenrechten vorgeworfen werden.

Immer mehr Einfluss

Klar ist: Geld spielt in Saudi-Arabien keine Rolle. Nach der Formel 1 (Grand Prix), dem Fussball, Golf (LIV-Tour) und Reiten (Weltcupfinal) gewinnt Saudi-Arabien dank Moneten auch im Tennis massiv an Einfluss. Seit Februar besteht eine strategische Partnerschaft mit der ATP. Der saudische Staatsfonds taucht unter anderem als Namenssponsor der ATP-Weltrangliste und als offizieller Partner bei grossen Turnieren auf. In Jeddah finden die Next Gen Finals statt, der Jahresabschluss der besten Profis unter 21 Jahren.

Seit Jahren investiert Saudi-Arabien massiv in den Sport. Offizielle Ziele des Staatsplans «Vision 2030» sind die Diversifizierung der Wirtschaft, weniger Abhängigkeit vom Öl, eine Öffnung des Landes auch für Touristen und attraktive Angebote für die eigene Bevölkerung. Doch dem Königreich wird auch vorgeworfen, mit dem Engagement im Sport von den Verstössen gegen Menschenrechte ablenken und sein Image verbessern zu wollen.