Roger Federer ist auch ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt in aller Munde und sorgte jüngst mit einem Werbe-Dreh für Schlagzeilen. Zugleich scheint der 41-Jährige eine neue Marketingstrategie zu verfolgen.
Im September des letzten Jahres erklärt Roger Federer seine glorreiche Karriere auf dem Tennisplatz für beendet. Von der Bildfläche verschwindet der 20-fache Grand-Slam-Sieger deshalb aber nicht. Immer wieder lässt sich der Baselbieter an Veranstaltungen jeglicher Art blicken, am vergangenen Dienstag verfolgt er etwa das Spiel der Schweizer Nationalmannschaft gegen Israel live im Stadion in Genf.
Hohe Wellen wirft zudem der neuste Werbeclip für Schweiz Tourismus, in dem Federer gemeinsam mit Comedian Trevor Noah in den falschen Zug einsteigt – und deshalb in Schwierigkeiten gerät.
Sonnen- und Skibrillen mit dem RF-Logo?
Offenbar gar keine Schwierigkeiten bereitet Federer sein dichter Terminkalender. Der Botschafter und vierfache Familienvater bringt wie gewohnt alles unter einen Hut und verfolgt nach dem Ende seiner Aktivzeit auch neben dem Platz als Unternehmer grosse Pläne.
Wie der Datenbank des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum zu entnehmen ist, will der Basler offenbar über seine Tenro AG die Markenrechte für das RF-Logo um die Klasse 9 der Nizza-Klassifikationen – ein internationales Abkommen über die Einteilung von Waren und Dienstleistungen für die Eintragung einer Marke – erweitern lassen.
Die Klasse 9 umfasst unter anderem Sonnen- und Skibrillen, Schutzhelme oder Uhren. Federer lässt sich so die Möglichkeit offen, in einem vielversprechenden Markt mit einer eigenen Linie Fuss zu fassen.
Zahlreiche potenzielle Geldquellen
Ohnehin ist Federer breit aufgestellt. Mittlerweile zehn Marken sind im Markenregister auf die Tenro AG eingetragen. Abgedeckt sind diverse Produkte wie Sportartikel, Schuhwaren, Kleider, Koffer, Glaswaren oder auch Tonträger. Als Präsident des Verwaltungsrats der übergeordneten Tenro Holding AG hat der Maestro das Sagen.
Momentan kann zwar nur darüber spekuliert werden, wie weit und konkret die Pläne der Ausweitung sind. Im Dezember 2020 allerdings erweiterte Federer seine Markensammlung um die vier Mitglieder: «The Roger Clubhaus», «the Roger Centre Court», «the Roger Wildcard», und «the Roger Advantage».
Ein Jahr später kamen prompt On-Schuhe mit diesen Namen auf den Markt. Wird Federer, der sich seit seinem offiziellen Karriereende und nach einer 15-jährigen Pause wieder auf die Skipiste wagt, schon den nächsten Ski-Ausflug mit eigenem Equipment in Angriff nehmen?