Mit einer spanischen Nacht, einer «noche española», melden sich die Swiss Indoors in Basel auf der Tennis-Weltbühne zurück.
Die Stimmung war grandios, die St. Jakobshalle ausverkauft. Schon am frühen Nachmittag, als Fabio Fognini Doppel spielte, waren die Ränge gut gefüllt. Das verleitete später Roger Brennwald, den Turnierpräsidenten, zum euphorischen Einstieg: «Was für ein Tag!»
Als Einstimmung auf die Eröffnungsfeier lief in der Halle während 20 Minuten ein Film mit den Highlights der ersten 50 Turniere. Der Film, für das (der Pandemie zum Opfer gefallene) 50-Jahr-Jubiläum von 2020 zusammengestellt worden, entlockte den Zuschauern in der Halle spontanen Szenenapplaus, wenn Roger Federer zu sehen war. Im offiziellen Programm tauchte Federer danach mit Ausnahme einer Wortspielerei (Brennwald: «Wir haben heuer erstmals seit langem ein federleichtes Tableau») nicht mehr auf.
Alcaraz korrigiert Fehlstart
Die «noche española» leitete schliesslich der spanische Sänger und Songwriter Alvaro Soler ein, der die 8600 Zuschauer in der St. Jakobshalle mitriss. Anschliessend überliess Soler das Scheinwerferlicht dem 19-jährigen Aufsteiger und Weltranglistenersten Carlos Alcaraz, der sich gegen den Briten Jack Draper (ATP 45) zwar einen Fehlstart leistete, aber dennoch in 138 Minuten 3:6, 6:2, 7:5 gewann.
Roger Brennwald dürfte selbst mit 71 ein federleichtes Tänzchen aufgeführt haben, dass seine Nummer 1 im Entscheidungssatz nur einen Breakvorsprung verspielte und nicht gleich ganz die Segel strich. Alcaraz feierte erst seinen zweiten Sieg, seit er nach dem US Open als Jüngster aller Zeiten die Führung in der Weltrangliste übernommen hat.
Schweizer standen am Montag im Einzel noch keine im Einsatz – primär, weil der Belgier David Goffin und nicht der Zürcher Alexander Ritschard die dritte Wildcard erhalten hat. Ritschard gewann letzte Woche in Hamburg in der Halle sein erstes ATP-Challenger-Turnier, bleibt diese Woche in Basel aber draussen. Goffin, einst die Nummer 7 der Welt und vor acht Jahren in Basel Finalverlierer gegen Federer, verdankte die Wildcard nicht mit einem Sieg. Er unterlag dem formstarken Amerikaner Brandon Nakashima (Turniersieger im September in San Diego) 6:2, 6:7, 4:6.
SDA
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