Nadal gegen Djokovic – eine bessere Affiche gibt es an den French Open nicht. Doch viele Tennis-Fans mussten sich aufgrund der späten Ansetzung des Spiels für Bett oder TV entscheiden. Sehr zum Ärger auch von den Protagonisten selber.
Es ist 1:15 Uhr, als Rafael Nadal im hochklassigen Viertelfinal-Duell gegen Novak Djokovic seinen vierten Matchball verwandelt. Nach 4:12 Stunden Spielzeit. Hätte der Serbe das Tiebreak im vierten Satz für sich entschieden, wäre die Partie locker noch eine Stunde länger gegangen.
Der späte Start der Matches in den Night Sessions sorgt für grosse Diskussionen in Paris. In die Röhre gucken vor allem Tennis-Fans, welche am nächsten Morgen wieder früh aus dem Bett müssen. Aber auch Djokovic spart nach seiner 2:6, 6:4, 2:6, 6:7-Niederlage gegen Nadal nicht mit Kritik.
«Es gibt unterschiedliche Meinungen zur Night Session. Ich persönlich denke, dass zu spät gestartet wird. Aber wisst ihr, das Fernsehen entscheidet», sagt die Weltnummer 1 nach dem Match. «Das ist die Welt, in der wir leben. Sie geben das Geld, also bestimmen sie auch.»
Nadal sagte schon vor der Partie, dass er nachts nicht gerne auf Sand spiele, da die Luftfeuchtigkeit höher ist, der Ball langsamer wird und die Bedingungen schwerer sind. Nach seinem Halbfinal-Einzug will er sich zwar nicht beschweren, weil er erst am Freitag (gegen Zverev) wieder spielt. Trotzdem sagt der 21-fache Major-Sieger: «Es ist ohne Frage zu spät.»
Und weiter: «Wenn du nur einen Tag frei hast – oder wie Alexander Zverev in Madrid, als er den Final gleich am nächsten Tag wieder spielen musste – dann ist es ein grosses Problem.» Er verstehe aber auch «den anderen Teil des Geschäfts», sagt Nadal. «Das Fernsehen zahlt eine hohe Summe und das Turnier und die Spieler erhalten viel Geld. Da müssen wir die richtige Balance finden. Aber wenn du hier, Best-of-Five auf Sand, um 21 Uhr zu spielen beginnst, kann es sehr spät werden.»