Laver Cup Lachanfall: Spricht Nadal Englisch, verliert Federer die Beherrschung

Luca Betschart

19.9.2019

Die Rivalität zwischen Roger Federer und Rafael Nadal auf dem Tennisplatz ist einzigartig. Dass sich die beiden trotz grösstem Respekt auch neben dem Court verstehen, beweisen sie in Genf einmal mehr.

Roger Federer gegen Rafael Nadal – es ist die womöglich grösste Rivalität im Tennissport überhaupt. In 40 zum Teil epischen Direktduellen machen die beiden die grossen Titel oft unter sich aus, an insgesamt 39 Major-Turnieren heisst der Sieger seit 2003 entweder Federer oder Nadal.

Dank seinem Triumph an den US Open in New York hat der Spanier mittlerweile nur noch einen Grand-Slam-Titel weniger auf dem Konto (19) als Federer (20) und schnuppert mehr denn je an der Rekordmarke des Schweizers. Das Rennen ist definitiv neu lanciert.

Obwohl der Finalsieg erst eineinhalb Wochen zurückliegt, ist die Rekordjagd am Laver Cup in Genf bei den Betroffenen kein grosses Thema – auch wenn Federer und Nadal für dieses Wochenende für einmal Teamkollegen sind: «Das ist alles, worüber wir geredet haben», scherzt Federer an der Pressekonferenz in Genf auf den geschmolzenen Rückstand angesprochen. Der gut gelaunte Basler stellt dann aber klar, dass er mit Nadal noch gar nicht darüber gesprochen habe. «Das sind nicht wirklich Dinge, die man beredet. Ich freue mich ehrlich für Rafa, dass er in New York gewonnen hat und für alle anderen (Grand Slams, Anm. d. Red.), die er gewonnen hat. Ich habe einfach massiv Respekt für das, was Rafa getan hat.»

Kein «Elefant im Raum»

Deshalb ist Federer auch überzeugt, dass diese Thematik ihr gutes Verhältnis neben dem Court nicht gefährdet. «Wir fühlen uns nicht, als wäre ein Elefant im Raum. Aber vielleicht hat Rafa eine komplett andere Meinung, das weiss ich nicht», sagt der Schweizer. Die hat der Spanier aber nicht. Er bekräftigt Federers Worte und betont, dass es wichtigere Dinge gibt: «Wir denken jetzt vor allem an den Laver Cup.»

Dieser beginnt am Freitag mit dem Einzel zwischen Dominic Thiem und Denis Shapovalov. Die letzten Vorbereitungen bei den Spielern laufen auf Hochtouren – und machen offensichtlich grossen Spass, vor allem dem 38-jährigen Gastgeber. Als Rivale Nadal sein nicht ganz akzentfreies Englisch auspackt, verliert Federer in den Katakomben kurzzeitig die Beherrschung, krümmt sich vor Lachen und amüsiert sich mit dem Italiener Fabio Fognini prächtig.

Erinnerungen werden wach an den Lachanfall beim Dreh des Werbespots für den «Match for Africa.» Der Unterschied: Damals krümmte sich auch Nadal. Der 33-Jährige wird in Genf am Freitag von Captain Björn Borg noch nicht eingesetzt – ganz im Gegensatz zu Federer, der am ersten Tag zusammen mit Alexander Zverev das europäische Doppel verkörpert. 

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