In einem Podcast nimmt Nick Kyrgios einmal mehr kein Blatt vor den Mund. Während der Australier für Roger Federer nur lobende Worte findet, kriegen Rafael Nadal und vor allem Novak Djokovic ihr Fett weg.
Nick Kyrgios kann es einfach nicht lassen. In einem Podcast von «No Challenges Remaining» vertritt der Australier 45 Minuten lang schonungslos seine Ansichten und sorgt damit einmal mehr für reichlich Zündstoff. Vor allem die Aussagen über Novak Djokovic sind von besonderer Brisanz. «Er ist krankhaft davon besessen, geliebt zu werden. Er will so wie Roger (Federer, Anm. d. Red.) sein», glaubt der Australier. «Er will so sehr gemocht werden, dass ich ihn nicht ertrage.»
Damit aber nicht genug. Kyrgios stört sich auch an der Art und Weise, wie Djokovic seine Siege feiert. «Wie er jubelt, es ist so peinlich.» Der Serbe demonstriert nach einem gewonnen Match jeweils mit beiden Armen seine Liebe zum Publikum. Eine Jubelgeste, die Kyrgios so enerviere, dass er diese vor den Augen der Weltnummer eins imitieren werde, wenn er ihn das nächste Mal bezwinge.
Die bisherigen zwei Duelle mit Djokovic konnte der Australier beide für sich entscheiden. So hält sich der sportliche Respekt dann auch in Grenzen: «Er ist nicht der Grösste aller Zeiten, egal wie viele Grand Slams er gewinnt. Sorry, aber wenn er mich nicht schlagen kann … und wenn du schaust, wie wenig ich trainiere – im Vergleich zu ihm ist das nichts.»
«Nadal ist mein Gegenpol»
Im Gegensatz zu Djokovic konnte Rafael Nadal Nick Kyrgios bereits mehrfach bezwingen. Mit drei Siegen aus sechs Direktduellen hat allerdings auch der Spanier keine positive Bilanz – und verspielte beim 24-Jährigen offenbar vor allem nach Niederlagen einige Sympathien.
«Er ist mein Gegenpol. Wenn er gewinnt, ist er immer nett. Aber wenn ich ihn schlug, war er immer sehr agressiv und hat keinen Respekt für mich gezeigt. Und die Leute denken, er muss recht haben, wenn er etwas sagt.» Im letzten Februar verlor Nadal in Acapulco gegen den Australier und war nach der Partie in der Tat nicht gut auf den Australier zu sprechen, warf ihm fehlenden Respekt vor.
Noch deutlicher äussert sich Kyrgios zu Nadals Landsmann Fernando Verdasco, den er als «arrogantesten Kerl aller Zeiten» bezeichnet. «Er denkt, er sei ein Geschenk Gottes, seine Rückhand ist aber nur durchschnittlich.»
Lobende Worte für Federer
Mit den Schweizer Tenniscracks dagegen scheint Kyrgios – mittlerweile jedenfalls – keine Probleme mehr zu haben. Über Wawrinka, mit der er sich vor einigen Jahren in Montreal anlegte, sagt der 24-Jährige: «Wir hatten unsere Differenzen. Aber mittlerweile sagen wir uns immer Hallo, wenn wir uns begegnen.» Allerdings bereut er seinen Aussetzer in Montreal nur bedingt: «Ich denke nicht, dass ich damals eine rote Linie überschritten habe. Dennoch würde ich es wohl nicht mehr tun.»
Ausschliesslich lobende Worte findet Kyrgios dann für Roger Federer. «Er ist der Grösste, mit Sicherheit. Sein Talent ist einzigartig. Wie er sich bewegt, wie er sich vorbereitet, wie er das Spiel liest», schwärmt der Australier regelrecht. «Jeder versucht, sein Spiel nach ihm zu modellieren, speziell Tsitsipas.» Dennoch glaubt Kyrgios, dass Djokovic den Federer-Rekord von 20 Grand-Slam-Titel brechen werde.