Andy Roddick zog gegen Roger Federer in der Regel den Kürzeren. Erst zum Ende seiner Karriere hin wurde ihm bewusst, wie er das hätte ändern können.
Viermal trafen sie in Wimbledon aufeinander, viermal verliess Andy Roddick den Platz als Verlierer. In total 24 Duellen konnte der US-Amerikaner den Schweizer nur dreimal schlagen. Tennis-Experten rund um den Globus sind sich einig: Hätte Roddick nicht in derselben Ära wie Federer gespielt, so stünden mehr als nur ein Grand-Slam-Titel (US Open 2003) in seinem Leistungsausweis.
Mit Federer befand sich der 2012 zurückgetretenen ehemaligen Weltnummer 1 immer wieder derselbe Spieler vor der Sonne. In einem Gespräch mit «Tennis Channel» spricht Roddick nun über die Rivalität mit seinem Gegner, den er «gerne hassen würde», der aber viel zu nett sei, wie Roddick nach der bitteren Fünfsatz-Niederlage in Wimbledon 2009 in einem Interview sagte.
Das letzte Duell ging an Roddick
Roddick erklärt, dass er viel zu lange gebraucht habe, um Federers Tricks zu durchschauen, worüber er sich heute noch ärgert. «Lange habe ich stets den falschen Zeitpunkt gewählt, einen zweiten Aufschlag zu umlaufen.» Federer hatte ihn längst durchschaut. «Ich schätze, ich war immer eine Viertelsekunde zu früh dran – und Roger wusste das», so Roddick.
Irgendwann habe ihn jemand darauf aufmerksam gemacht, sagt Roddick. «Die letzten Male, als ich gegen ihn gespielt habe (2012 entschied Roddick das letzte direkte Aufeinandertreffen in Miami für sich, Anm. d. Red.), habe ich ihm die Returns reingedonnert. Zwischendurch sogar drei oder vier am Stück.» Da habe Roger zu ihm rübergeschaut nach dem Motto: «Endlich hast du es kapiert». Roddick ergänzt: «Ja, ich war der Idiot, der zwölf Jahre gebraucht hat, um das herauszufinden.» Erstmals standen sich die beiden Akteure 2001 in Basel gegenüber.