Kurstaucher bei «On»-Aktie Hat Roger Federer 200 Millionen Dollar verloren?

tbz

19.7.2022

Federers Investitionen bei der Schweizer Firma «On» haben sich noch nicht ausgezahlt.
Federers Investitionen bei der Schweizer Firma «On» haben sich noch nicht ausgezahlt.
Bild: KEYSTONE

Nur wenige Aktien bieten derzeit der Lage auf dem Finanzmarkt die Stirn. Nicht dazu gehört das Wertpapier des Schweizer Schuhmarkenherstellers «On». Eine Zahlenspielerei.

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«Wenn du nicht mehr konkurrenzfähig bist, ist es besser aufzuhören», liess Tennis-Ikone Roger Federer kürzlich verlauten und machte seinen Fans trotz angekündigten Comebacks im Herbst einmal mehr klar, dass seine illustre Karriere bald ein Ende haben dürfte.

Sobald der 20-fache Grand-Slam-Sieger zurücktritt, stellt sich auch der bisher schier endlose Strom von Preisgeldern ein, der seit über 20 Jahren aus den Brieftaschen zahlreicher Turnierorganisatoren auf Federers Konten fliesst. Und obschon der 40-Jährige längst für mehr als ein Leben ausgesorgt haben dürfte, so legt sich ein cleverer Finanzier, wie es der Baselbieter nun mal ist, natürlich einen ausgefuchsten Plan für sein «Rentnerleben» zurecht.

Teil davon dürfte auch die getätigte Investition in den Schuhmarkenhersteller «On» sein, bei dem Federer 2019 als Investor und Markenbotschafter einstieg. Bis dato hat sich die Kapitalanlage für den ersten Tennis-Milliardär der Geschichte  jedoch nicht gelohnt. 

Massive Kurseinbrüche

Der Wert des Unternehmens, das im vergangenen September an die Börse ging, liegt aktuell nur ganz knapp über dem Allzeittief vom Juni 2022. So ist die «On»-Aktie seit Börsengang im letzten Herbst von 38.95 US-Dollar auf 17.37 US-Dollar gesunken (Schlusskurs vom 18. Juli). Das ist ein Minus von über 55 Prozent. Schuld daran trägt neben der allgemeinen Lage auf dem Finanzmarkt auch die Covid-Pandemie, der Ukraine-Krieg und immer noch anhaltende Lieferengpässe. 

Wie viele Aktien Federer genau besitzt, ist nicht bekannt. «Der Batzen war gross genug», verriet das Tennis-Ass 2019 gegenüber der «NZZ». Schätzungen zufolge soll die Beteiligung des Schweizers bei etwas weniger als drei Prozent des Aktienvolumens liegen. Sofern er davon nichts verkauft hat, entspräche das aktuell einem Verlust von rund 200 Millionen US-Dollar. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass Federer die Wertpapiere lange vor Börsengang und deshalb wohl zu einem tieferen als dem damaligen IPO-Preis von 24 US-Dollar erstehen konnte.

Zudem wurde der Preissturz der Aktie durch die Aufwertung des Dollars, der im Vergleich zum September 2021 rund fünf Rappen mehr Wert auf den Schweizer Franken hat, etwas abgefangen. Federers Verlust minimiert sich so um ca. 9 Millionen Dollar. Und: «On» legte am Dienstag an der US-Börse einen guten Start hin. Die Aktie des Schuhmarkenherstellers stieg kurz nach Handelsstart um mehr als zwei Prozent.