Sascha Zverev machte nach seinem enttäuschenden Erstrunden-Aus deutlich, dass sein Kopf derzeit nicht frei für Tennis ist. In seinem Umfeld liegt einiges im Argen. Jetzt spricht der angegriffene Ex-Manager.
Zverev beendete das vergangene Jahr mit dem Gewinn der ATP Finals, der inoffiziellen Tennis-WM. Endlich hatte er auch bei einem grossen Turnier triumphieren können. Der endgültige Durchbruch der aktuellen Weltnummer fünf? Mitnichten. Noch immer wartet Zverev auf sein erstes Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier. Seine Saisonbilanz: 25 Siege und 13 Niederlagen. Viel zu wenig für einen Spieler seines Formats.
Nach der neuerlichen Enttäuschung in Wimbledon liess Zverev tief blicken und sprach von «abartigen Geschehnissen». Ohne dass Zverev einen Namen nannte – er dürfe offiziell gar nicht darüber sprechen –, liegt es auf der Hand, dass sein Ex-Manager Patricio Apey gemeint war, von dem er sich trotz eines laufenden Vertrages bis 2023 getrennt hat. Inzwischen läuft ein Prozess, der erste Termin vor Gericht soll aber erst 2020 stattfinden.
Apey weist die Vorwürfe als haltlos zurück
«Überraschend und enttäuschend» seien die Aussagen von Zverev gewesen, wehrt sich Apey. «Traurigerweise ist die einzige Person, die Saschas Leben schwierig macht, Sascha selbst», sagt er der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
«Er hat einen teuren, unnötigen und absolut illegitimen Rechtsstreit gegen meine Firma vom Zaun gebrochen, als er bewusst und unrechtmässigerweise seinen bis mindestens 2023 gültigen Vertrag gebrochen hat», so Apey weiter. Zudem ärgert er sich über das Vorgehen der Zverev-Familie: «Wir haben seit Januar nicht gesprochen, und sie ziehen es vor, nur über Anwälte zu kommunizieren.»
Er hätte es bevorzugt, die Angelegenheit privat zu klären anstatt vor Gericht. «Aber unglücklicherweise hat er sich entschieden, ohne Vorwarnung rechtliche Schritte zu ergreifen. Dieser Prozess läuft jetzt», zitiert «Eurosport» den Ex-Manager. Dass er für Zverevs Tief verantwortlich sein soll, kann er nicht nachvollziehen: «Jetzt werde ich als Sündenbock dargestellt.»