Er übertrumpft Nadal und Federer Djokovic: «Zu sagen, dass ich der Grösste bin, wäre respektlos»

SDA/lih

12.6.2023 - 00:00

23 Grand-Slam-Titel, doch Novak Djokovic hat noch nicht genug: Im Interview nach dem Sieg am French Open spricht er über seine Motivation und die Ursprünge seiner Überzeugungen
23 Grand-Slam-Titel, doch Novak Djokovic hat noch nicht genug: Im Interview nach dem Sieg am French Open spricht er über seine Motivation und die Ursprünge seiner Überzeugungen
Keystone

Nach seinem 23. Grand-Slam-Titel in Paris spricht Novak Djokovic über seinen Platz in der Geschichte des Tennis. Und versichert, dass sein Weg noch nicht zu Ende sei.

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  • Novak Djokovic spricht in einem Interview nach dem Sieg am French Open über seine 23 Grand-Slam-Titel.

Novak Djokovic ist jener Tennisspieler mit den meisten Grand-Slam-Siegen – 23 an der Zahl. Rafa Nadal steht bei 22 Siegen, Federer gewann 20-mal ein Grand-Slam-Turnier. Im Interview spricht Novak Djokovic über seinen 23. Titel.

Novak Djokovic, wo reihen Sie diesen Erfolg ein?

Einer der Grössten natürlich. Ich wusste zu Beginn des Turniers und vor diesem Final speziell, dass Geschichte auf dem Spiel stand, aber ich versuche, meinen Fokus so gut wie möglich nur auf dieses Spiel zu legen. Mein Team schuf eine gute Blase um mich herum und es gelang mir sehr gut, im Moment zu bleiben. Als ich dann seine Vorhand ins Aus fliegen sah, war das eine riesige Erleichterung und wundervolle Emotionen.

Wie fühlt es sich an, der grösste Spieler der Geschichte zu sein?

Ich möchte nicht sagen, dass ich der Grösste bin, das wäre respektlos gegenüber der Champions anderer Generationen. Ich überlasse die Diskussionen um den grössten Spieler der Geschichte anderen. Aber ich habe natürlich grosses Vertrauen in mein Können. Dieser Titel ist ein weiterer Beweis dafür. Ich habe schon zu Beginn der Saison gesagt, dass die Grand Slams meine grosse Priorität sind. Mein Weg ist noch nicht vorbei. Ich bin immer noch motiviert. Da ich ja noch Grand Slams gewinne, warum sollte ich jetzt aufhören, wenn es doch seit 20 Jahren so gut läuft. Ich freue mich bereits auf Wimbledon.

Sie jagten so lange hinter Roger Federer und Rafael Nadal hinterher. Wie fühlt es sich an, erstmals alleine an der Spitze zu stehen?

Ganz ehrlich, ich habe mich immer mit diesen beiden gemessen, sie sind die beiden grössten Rivalen meiner Karriere. Seit 15 Jahren haben sie einen guten Teil meiner Gedanken beschäftigt, ich habe unzählige Stunden damit verbracht, zu überlegen und zu analysieren, was es braucht, um sie auf der grössten Bühne zu schlagen. Jeder hat seinen eigenen Weg, aber ich bin dankbar, Teil dieser goldenen Ära zu sein.

Woher kommt Ihre Überzeugung und Ihr Ehrgeiz?

Nun, ich bin etwas anders aufgewachsen als wohl die meisten anderen Spieler meiner Generation. In den 1990ern, als ich vier oder fünf Jahre alt war, hatten wir einige Kriege. Serbien stand unter einem Embargo und ich konnte zu vielen Juniorenturnieren nicht hinreisen. Es gab viele Widerstände und Herausforderungen, wie für alle Leute in meinem Land.

Meine Familie hatte nur wenig Geld, dennoch unterstützten sie mich in meinem Traum, einmal Wimbledon zu gewinnen und die Nummer 1 zu werden. 95 Prozent der Leute lachten sie aus, aber ich traf auch ein paar sehr wichtige Leute, die für meine Entwicklung als Sportler und Mensch entscheidend waren. Und mein Vater, meine Mutter sind ein Fels. Ich hatte sehr viel Glück. Das werde ich nie vergessen. Das trage ich in meinem Herzen und werde ewig dankbar sein.

SDA/lih