French-Open-Ticker Tages-Ticker: Bencic wehrt fünf Matchbälle ab und gewinnt

Redaktion

28.5.2018

Belinda Bencic steht in Paris in Runde 2.
Belinda Bencic steht in Paris in Runde 2.
Keystone

Mit dem Tages-Ticker aus Roland Garros bleiben Sie am Ball. Hier erfahren Sie, was an den French Open für Gesprächsstoff sorgt: Die wichtigsten Entscheidungen, die schönsten Ballwechsel, die besten Quotes und vieles mehr.


Bencic wehrt fünf Matchbälle ab und gewinnt

Belinda Bencic sorgte dafür, dass nicht erstmals seit 1994 beim French Open keine Schweizer in der 2. Runde stehen. Die 21-Jährige gewann nach fünf abgewehrten Matchbällen, während Viktorija Golubic und Stefanie Vögele scheiterten.

Nach über zweieinhalb Monaten Pause startete Bencic mit geringen Erwartungen ins Turnier, zumal sie seit drei Jahren nicht mehr auf rotem Sand gespielt hatte. Ihre Leistung beim 3:6, 7:6 (7:2), 7:5 gegen die italienische Qualifikantin Deborah Chiesa (WTA 163) war dann auch nicht restlos überzeugend. Die 21-Jährige produzierte gegen die gleichaltrige Chiesa viele Fehler, eigentlich zu viele. Aber sie hatte auch immer wieder gute Phasen, in denen sie das Spiel klar diktierte, und konnte deshalb die fehlende Präzision kompensieren. Dass die Grand-Slam-Debütantin aus Italien mehr im läuferischen als im kreativen Bereich überzeugte, kam Bencic entgegen.

Bencic war augenscheinlich die Spielerin mit den grösseren Möglichkeiten. Hätte sie etwas mehr Sicherheit in ihren Schlägen gehabt, wäre sie wohl früher als Siegerin vom Platz gegangen. Der Erfolg wird ihr aber hart erkämpft, einen noch grösseren Schub geben. Im zweiten Satz wehrte sie beim Stand von 4:5 gleich fünf Matchbälle ab, drei davon am Stück. Im dritten Satz setzte sich die Achterbahnfahrt aber unvermindert fort. Bencic vergab selber drei Matchbälle, ehe der vierte den Sieg sicherte.

«Mein Spielniveau war schlecht, aber das war nach der langen Pause nicht anders zu erwarten. Ich habe einfach versucht, irgendwie zu gewinnen», sagte Bencic und schob nach. dass sie sich in der 2. Runde sicher werde steigern müssen. Dort trifft die zuletzt von Verletzungen heimgesuchte ehemalige French-Open-Juniorensiegerin auf die Slowakin Magdalena Rybarikova (WTA 18), die sich sicher gegen die Thailänderin Luksika Kumkhum, Bezwinger von Bencic beim Australian Open, durchsetzte.

Thiem und Djokovic ohne Probleme – Nadal vom Regen gestoppt

Die beiden Mitfavoriten auf den Turniersieg, Dominic Thiem und Novak Djokovic, geben sich in ihren Startspielen keine Blösse und siegen klar. Thiem schlägt den Weissrussen Ilja Iwaschka 6:2, 6:4, 6:1. Djokovic bodigt den Brasilianer Rogério Dutra Silva ebenfalls in drei Sätzen (6:3, 6:4, 6:4).

Titelverteidiger Rafael Nadal wurde derweil vom Regen gestoppt. Die Weltnummer 1 gewann die ersten beiden Sätze gegen den Italiener Simone Bolelli, lag im Dritten aber 0:3 zurück. Das Spiel wird am Dienstag zu Ende gespielt.

Vögele verliert 11 Games in Serie

Stefanie Vögele (WTA 100) war eine Weile lang auf sehr gutem Weg in die 2. Runde, ehe sie der Ukrainerin Lesia Zurenko (WTA 39) 6:4, 2:6, 2:6 unterlag. Die Aargauerin führte im zweiten Satz mit 2:0 und hatte zwei Spielbälle zum 3:0, ehe sie elf Games in Serie verlor. Ganz genau konnte sie ihren Einbruch nicht erklären: «Ich wurde in dieser Phase etwas zu passiv, aber ihr gelang plötzlich auch vieles. Sie machte kaum mehr Fehler.»

Wie schon beim Final von Acapulco Anfang März trug Zurenko nach verlorenem Startsatz gegen Vögele noch den Sieg davon. Daran habe sie sich schon erinnert, gestand die 28-Jährige. Auch damals habe sich Zurenko gesteigert und im Verlauf des Matches immer besser bewegt.

Golubic: «Es wäre mehr möglich gewesen»

Ärgerlich war auch die Niederlage von Golubic (WTA 110). Denn die Zürcherin konnte sich im Duell der Qualifikantinnen gegen die 19-jährige Amerikanerin Caroline Dolehide (WTA 126) gute Chancen ausrechnen, verlor aber recht deutlich mit 4:6, 4:6. Nach drei Siegen in der Qualifikation hatte sie gegen den Teenager aus Chicago vorab bei eigenem Service zu viele Probleme. Fünfmal musste sie ihren Aufschlag abgeben, darunter jeweils auch zum Ende der beiden Sätze.

«Es wäre mehr möglich gewesen», bedauerte Golubic. «Mit meinem Einsatz und meiner Einstellung bin ich zufrieden. Das Momentum kippte aber nie auf meine Seite.» Dolehide, die ihre erste Grand-Slam-Partie bestritt, konnte die 23-jährige Schweizerin mit ihren wuchtigen Grundlinien-Schlägen immer wieder in Bedrängnis bringen. Golubic bestreitet an der Seite der Serbin Nina Stojanovic in Paris noch das Doppel.

Stan Wawrinka verliert Fünfsatz-Krimi

Stan Wawrinka scheitert beim French Open in der 1. Runde. Der Turniersieger von 2015 verliert gegen den Spanier Guillermo Garcia-Lopez mit 2:6, 6:3, 6:4, 6:7 (5:7), 3:6. Hier geht es zum Spielbericht.

Ein kleiner Trost: Den schönsten Punkt der Partie holt sich Stan Wawrinka.

Lucky Loser ist nach 10 Stunden Autofahrt 59'000 Euro reicher

Marco Trungelliti sorgt für die erste verrückte Geschichte des Turniers: Nachdem der Argentinier in der Qualifikation eigentlich gescheitert war, rutscht er am Sonntag wegen der Absage von Nick Kyrgios doch noch ins Hauptfeld. Trungelliti erfährt davon in Barcelona, wo er mit Mami und Grosi ein paar Tage Urlaub geniessen will. 

Doch weil für die Weltnummer 190 ein Grand-Slam-Turnier durchaus ein Highlight ist und er wohl auch nicht auf die 20'000-Euro-Antrittsgage verzichten will, macht sich der 28-Jährige samt Familie auf den Weg nach Paris – mit dem Auto, wohlgemerkt (Bluewin berichtete). 

Jetzt wird die ganze Story noch verrückter. Denn Trungelliti, der um Mitternacht erst in Paris angekommen sein soll, gewinnt seine Auftaktpartie trotz der rund zehnstündigen Autofahrt gegen Bernard Tomic in vier Sätzen 6:4, 5:7, 6:4, 6:4 und erreicht die 2. Runde. Heisst: Nach der Antrittsgage kommen mindestens noch 39'000 Euro obendrauf. Da hat sich die 1030 Kilometer lange Spritztour nach Frankreich definitiv gelohnt...

Marco Trungelliti gewinnt seine Auftaktpartie.
Marco Trungelliti gewinnt seine Auftaktpartie.
Keystone

Golubic scheitert in der 1. Runde

Viktorija Golubic scheitert beim French Open in der 1. Runde. Die Zürcherin verliert das Duell zweier Qualifikantinnen gegen die Amerikanerin Caroline Dolehide mit 4:6, 4:6. Golubic (WTA 110) stand zum dritten Mal in ihrer Karriere im Hauptfeld von Roland-Garros, während die 19-jährige Dolehide (WTA 126) ihr Grand-Slam-Debüt gab.

Der schlechteste Aufschlag aller Zeiten 

Fernando Verdasco (ATP 35) und Kei Nishikori (ATP 21) bieten den Fans bereits in der ersten Runde Spektakel und phasenweise Tennis vom Allerfeinsten. Der Spanier gewinnt den Fünfsatzkrimi mit 6:7, 6:4, 6:3, 6:7, 7:5. Doch Verdasco gelingt auf dem Weg zu seinem Sieg nicht alles. Er haut einen Aufschlag dermassen weit ins Seitenaus, dass es für die Fans richtig gefährlich wird.

Zverev setzt ein erstes Ausrufezeichen

Alexander Zverev gewinnt sein Startspiel gegen Ricardas Berankis klar mit 6:1, 6:1, 6:2. Bereits nach 69 Minuten verwandelt Deutschlands Hoffnungsträger seinen ersten Matchball.

Kyrgios-Ersatz rast mit dem Auto von Barcelona nach Paris

Nach der French-Open-Absage von Nick Kyrgios bekam Marco Trungelliti doch noch ein Ticket für die erste Runde. Also machte sich der Argentinier aus Barcelona mit dem Auto auf den Weg. Doch wird Trungelliti auch pünktlich ankommen?
=> Die ganze Story lesen Sie hier

Vorjahressiegerin Ostapenko schon out

Die Lettin Jelena Ostapenko (WTA 5), im letzten Jahr Überraschungssiegerin, scheitert beim French Open schon in der 1. Runde. Die 20-Jährige unterliegt der Ukrainerin Kateryna Koslowa mit 5:7, 3:6.

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