Wilder Ritt Nadal schlägt sich blutig: «Zuerst dachte ich, die Nase sei gebrochen»

sda

2.9.2022 - 21:00

Vom eigenen Racket flachgelegt: Rafael Nadal kämpfte im Zweitrundenspiel am Donnerstagabend gegen Fabio Fognini mit ungewohnten Schwierigkeiten.
Vom eigenen Racket flachgelegt: Rafael Nadal kämpfte im Zweitrundenspiel am Donnerstagabend gegen Fabio Fognini mit ungewohnten Schwierigkeiten.
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Rafael Nadal erlebt am Donnerstag einen turbulenten Abend. Erst spielt er miserabel, dann schlägt er sich mit seinem Schläger die Nase blutig – und am Ende gewinnt er.

Rafael Nadal spielt in New York sein 66. Grand-Slam-Turnier, der Viersatz-Sieg gegen Fabio Fognini ist seine 353. Partie. Und doch erlebt der 36-jährige Spanier immer wieder Neues. Am Donnerstagabend zum Beispiel eine schmerzhafte Begegnung mit seinem eigenen Racket.

Bei einer tief geschlagenen Rettungsaktion mit der Rückhand prallt Nadals Schläger am Boden auf und trifft die Nase des Spaniers. Etwas benommen schwankt der 22-fache Grand-Slam-Sieger zu seinem Stuhl und legt sich zunächst rücklings auf den Boden. «Eigentlich möchte ich da keine grosse Geschichte daraus machen», beschwichtigt Nadal nach der Partie. «Es war einfach ein heftiger Schlag und ein Schock. Zuerst dachte ich, die Nase sei gebrochen.»

Zunächst kaum auf dem Platz

Das sei sie nach ersten Erkenntnissen nicht. «Aber die Nase schwillt jetzt noch an», stellte der Mallorquiner fest. Nachdem er sich die leicht blutende Nase pflegen liess, verlor Nadal die folgenden sechs Punkte, verhinderte aber ein Break des Italieners. Gut, dass er bis zu dem kuriosen Vorfall beim Stand von 3:0 im vierten Satz seinen Fehlstart bereits wettgemacht hatte.

Mehr als die blutige Nase muss Nadal nämlich der wie schon in der 1. Runde fehlerhafte Auftritt zu Beginn zu denken geben. «Ich war eineinhalb Stunden gar nicht da, nicht konkurrenzfähig», sinnierte der Spanier, der in der Pole-Position ist, um nach dem Turnier wieder die Nummer 1 der Welt zu sein. «Das ist schon ungewöhnlich für mich.»

Mit seiner Erfahrung – und auch gütiger Hilfe des wie immer unkonstanten Fognini – wendete Nadal aber die Partie. «Das ist das Positive, dass mir das gelungen ist.» Noch immer ist unklar wie gut er in Form ist, nachdem er in Wimbledon vor seinem Halbfinal wegen eines Risses im Bauchmuskel das Handtuch werfen musste und vor dem US Open nur eine Partie gespielt hatte. «Aber im Training läuft es sehr gut», versicherte er.

Nun der Lieblingsgegner

Nadal ist in diesem Jahr bei Grand-Slam-Turnieren noch unbesiegt (21 Siege) und am US Open seit 2016 regulär unbesiegt. 2017 und 2019 gewann er das Turnier, 2018 musste er im Halbfinal gegen Juan Martin Del Potro wegen einer Knieverletzung aufgeben und in den letzten beiden Jahren fehlte er.

Der nächste Gegner wird ihm kaum Angstschauer über den Rücken jagen. Gegen Richard Gasquet hat Nadal alle 17 Duelle gewonnen und dabei nur vier Sätze abgegeben.

sda