Schiedsrichterexperte Adrien Jaccottet unterstellt Taulant Xhaka für seinen Tritt in Bradley Finks Weichteile zwar keine Absicht, die Rote Karte sei aber «sonnenklar». Für die folgenden Reaktionen von Übeltäter Xhaka und FCB-Captain Fabian Frei fehlt ihm deshalb jegliches Verständnis.
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- FCB-Terrier Taulant Xhaka fliegt gegen GC (0:1) mit Rot vom Platz, weil er Bradley Fink zwischen die Beine tritt.
- Schiedsrichterexperte Adrien Jaccottet sagt bei blue Sport: «Die Rote Karte ist sonnenklar.» Absicht unterstellt Jaccottet dem Übeltäter allerdings keine.
- Dass sich Xhaka derart über den Platzverweis ärgert und sein Opfer auch noch mit einer Fluchsalve eindeckt, kann Jaccottet nicht verstehen. Auch Fabian Freis Verhalten kritisiert der ehemalige Schiedsrichter.
Das tut schon beim Zuschauen weh. In der 18. Minute drückt FCB-Routinier Taulant Xhaka seinem Ex-Teamkollegen Bradley Fink die Stollen zwischen die Beine. Schiedsrichter Luca Piccolo zögert nicht und stellt Xhaka mit Rot vom Platz.
«Ich will niemandem Absicht unterstellen. Aber die Zuschauerinnen und Zuschauer zuhause können sich ihre eigene Meinung bilden», verzichtet blue Sport Experte Daniel Gygax auf ein klares Urteil, schiebt dann aber noch ein vielsagendes «ohne Kommentar» nach.
Der dazugerufene Schiedsrichterexperte Adrien Jaccottet wird bei seiner Analyse deutlicher: «Der Treffer ist sonnenklar, mit der offenen Sohle in den Unterleib – da muss man eigentlich gar nicht darüber diskutieren, ob das Rot ist oder nicht.» Absicht will der 40-Jährige Xhaka nicht unterstellen. «Es ist ein sehr unglücklicher Bewegungsablauf. Aber die Rote Karte ist sonnenklar und es ist auch ein mutiger Entscheid des Schiedsrichters, der weiss, dass er sich mit dem Entscheid nicht gerade beliebt macht.» Es gebe aber keine zwei Meinungen.
Und weil der Platzverweis derart unumstritten ist, ärgert sich Jaccottet über das Verhalten von Übeltäter Xhaka und FCB-Captain Fabian Frei, die nach der Urteilsverkündung lautstark auf den Schiedsrichter einreden. «Mir fehlt ein bisschen das Verständnis für die Reaktion zwei so erfahrener Spieler.»
So ein Foul könne passieren, das sei «eine unglückliche Situation», aber dennoch klar Rot. «Aber dass man sich dann so darüber enerviert und auch Bradley Fink angeht, der eigentlich nichts anderes gemacht hat, als einzustecken, da fehlt mir jetzt wirklich das Verständnis dafür.»
Auf den TV-Bildern ist zu sehen, wie Xhaka noch auf Fink zugeht und diesen anbrüllt, als hätte der eine Show abgezogen. Fabian Frei sieht derweil Gelb, weil er den Ball wegschmeisst. Jaccottet legt schützend seine Hand vor den getroffenen GC-Spieler. «Ich habe nicht das Gefühl, dass Fink da eine zehnfache Rolle am Boden gemacht hat. Es hat halt einfach weh gemacht, das kann man sich vorstellen. Und dass es nachher Rot gibt, da kann Bradley Fink wenig dafür.»
Immerhin brachte Fabian Frei nach dem Spiel noch ein bisschen Licht ins Dunkel, warum bei ihm der Puls derart in die Höhe schoss. Es sei möglich, dass es eine Rote Karte sei, er habe die Szene noch nicht gesehen. «Aber dass der VAR die Szene in zwei Sekunden checkt, das ist nicht korrekt», so der Captain, der dann noch zu einem veritablen Rundumschlag ansetzt.
Vielleicht würde Frei nach Betrachtung der Bilder inzwischen aber mehr Verständnis für die schnelle Abklärung seitens des VAR aufbringen. Denn eine kurze Wiederholung reicht allemal aus, um zum Schluss zu kommen, dass Piccolo auf dem Platz alles richtig entschieden hat.
Was der Gefoulte zum Platzverweis sagt, das hörst du im folgenden Video: