Der FC Zürich wahrt seine Ungeschlagenheit auch nach dem Gastspiel bei Meister YB. Der Leader kommt mit etwas Glück zum torlosen Remis im Wankdorf. Unterstützung erhalten die Zürcher auch vom VAR. Zurecht.
Je länger die Partie dauert, desto überlegener agieren die Young Boys. In den letzten zehn Minuten fehlen der Mannschaft von Raphael Wicky nur wenige Zentimeter zum Sieg. Zuerst trifft Lewin Blum mit einem wuchtigen Weitschuss aus 30 Metern den Pfosten, kurz darauf fliegt ein abgefälschter Schuss ebenfalls an die Zürcher Torumrandung.
Ein 1:0 der Berner wäre ein gerechter Lohn gewesen für die Anstrengungen nach der Pause. Und kurzzeitig dachten die Heimfans, das entscheidende Tor falle aus elf Metern. In der 58. Minute wäre Jean-Pierre Nsame bereit gestanden, um den Penalty zu verwerten, den Schiedsrichter Urs Schnyder den Bernern zunächst zugestanden hatte. Nach Intervention des VAR korrigierte er aber seinen Entscheid: Er befand, dass das Handspiel von Nikola Katic nicht strafbar war.
«Super gelöst»
Gemäss Bruno Grossen ein korrekter Entscheid. «Man sieht, dass der Verteidiger den Arm zuerst weg vom Körper hat. Aber er zieht ihn zurück, und dort, wo der Treffer stattfindet, ist der Arm am Körper», erklärt der blue Sport Schiedsrichter-Experte. «Das ist das entscheidende Kriterium in der Handsauslegung heute. Wunderbar, genau dafür ist der VAR als Airbag da. Wunderbar, dass er da einschreitet und der Schiedsrichter die Grösse hat, das anzuschauen und dann den korrekten Entscheid zu treffen. Das ist so wichtig in diesem Spitzenspiel. Super gelöst.»
Damit blieb es im Wankdorf am Samstagabend beim 0:0. Vier Tage vor dem Highlight in der Champions League gegen Manchester City verpasste YB damit knapp die ideale Einstimmung mit dem Sprung an die Tabellenspitze. Spielerisch lässt sich aus Sicht von YB auf der zweiten Halbzeit aber aufbauen.