Raphael Wickys Vertrag bei YB läuft Ende Saison aus. Noch immer gibt es keinen Entscheid über eine weiterführende Zusammenarbeit. Das nährt den Boden für Spekulationen. Wird jetzt René Weiler wieder zum Thema?
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Ist Raphael Wicky auch in der nächsten Saison YB-Trainer? Sein auslaufender Vertrag wurde noch immer nicht verlängert.
- Im blue Sport Studio wird schon über einen möglichen Nachfolger spekuliert. «René Weiler hat die Qualität, um YB zu trainieren», meint Ciriaco Sforza.
- Weiler reitet aktuell mit Servette auf der Erfolgswelle. Er hatte einst selbst gesagt, dass er sich ein Engagement in Bern vorstellen könnte. 2018 war er auch schon einmal ein Kandidat.
Die Trainerfrage bei den Young Boys, sie bleibt ein Rätsel. Der im Sommer auslaufende Vertrag von Raphael Wicky wurde immer noch nicht verlängert. YB-Chefstratege Christoph Spycher stellte vor zwei Wochen im «Heimspiel» zwar klar, dass man mit dem Coach im stetigen Austausch sei, sagte aber auch, dass es noch keine Entscheidung gegeben hat: «Wenn der Entscheid gefällt wäre, würden wir ihn kommunizieren.»
Die ständigen Unruhen bei den Young Boys in den letzten Wochen und Monaten machen die Situation für Wicky nicht einfacher. Mehrere Spieler haben sich schon öffentlich über ihre Einsatzzeiten beklagt und auch teamintern scheint es das eine oder andere Problem zu geben.
Letzte Woche gab es im Sporting-Spiel Ärger um Silvere Ganvoula, der einen Penalty schoss, ohne dafür vorgesehen zu sein. Und am Sonntag ging Captain David von Ballmoos nach dem verlorenen Spitzenspiel gegen Servette auf seine Mitspieler los: «Ich habe das Gefühl, der eine oder andere hatte zu wenig Motivation.»
Noch kein Entscheid gefallen
Sportlich sind die Berner auf Kurs. In der Liga hat YB noch vier Punkte Vorsprung, im Cup spielt man am Donnerstag im Viertelfinal gegen Sion. Doch Spycher deutete im «Heimspiel» an, dass es auch zu einer Trennung kommen könnte, wenn der Erfolg da ist. «YB hat Vorstellungen. Wir haben gewisse Ideen für die Zukunft. Und Raphael Wicky hat eigene Ideen. Am Ende wird man sehen, ob es zusammenpasst oder nicht.»
Ein klares Bekenntnis klingt anders. Und so mehren sich die Spekulationen um einen möglichen Trainerwechsel beim Ligakrösus. Im blue Sport Studio wird schon über einen konkreten Namen diskutiert: René Weiler.
«Weiler zeigt, was für eine Qualität er hat. Er hat auch die Qualität, um YB zu trainieren», lobt blue Sport Experte Ciriaco Sforza. Der 50-Jährige bringe auch sehr viel Erfahrung mit, er wurde Meister in Belgien und Ägypten und arbeitete auch schon in Deutschland und Japan.
«Er war auch schon als Nationaltrainer ein Thema. Hut ab vor René», sagt Sforza. Timm Klose findet auch «das Projekt Servette spannend». Aber: «Weiler würde es sich sicher anhören, wenn YB anklopfen sollte.» Sein Vertrag in Genf läuft noch bis 2025.
Weiler war schon einmal ein Kandidat bei YB
Schon Ende 2020 sagte Weiler in der Sendung «90 Minuten» bei blue Sport, dass er sich ein Engagement bei YB vorstellen könnte. Und noch mehr: «Ich habe mit YB schon einmal verhandelt. Dann haben sie Gerardo Seoane mir vorgezogen.» Das war 2018, als Adi Hütter die Berner Richtung Bundesliga verliess.
Statt in Bern heuerte Weiler damals in Luzern an, ehe er die Schweiz für drei Jahre verliess. Vor dieser Saison trat in die grossen Fussstapfen von Alain Geiger, der die Genfer von der Challenge League ins Oberhaus führte und Servette zu einem Team machte, das in der Super League stets um die europäischen Plätze mitspielt.
Die angekündigte Trennung von Geiger sorgte vor einem Jahr für Unverständnis, doch auch unter Weiler läuft es den Genfern wie geschmiert. Nach dem Überwintern im Europacup darf sich Servette in der Conference League gegen Viktoria Pilsen durchaus Hoffnungen auf den Viertelfinal machen. Und in der Liga ist man Leader YB wieder auf den Fersen. Nach dem 1:0-Sieg in Bern am Sonntag träumt der eine oder andere Servette-Fan vielleicht sogar schon vom ersten Meistertitel seit 1999.