Die Schweizer Schiedsrichter standen zuletzt im Fokus – und auch das letzte Super-League-Wochenende des Jahres geht nicht ohne Diskussionen über die Bühne. Amir Saipi lässt seinen Schiri-Frust bei blue Sport raus.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Lugano verliert das letzte Liga-Spiel vor der Winterpause gegen Lausanne 1:4 und verpasst es, die Tabellenführung auszubauen.
- Den Gästen werden im Tessin gleich drei Elfmeter zugesprochen. Lugano-Goalie Amir Saipi ist stinksauer: «Vielleicht wollte der Schiedsrichter heute, dass Lausanne noch ein Elfmeterschiessen gegen mich macht.»
- Schiri Nico Gianforte habe viel zu kleinlich gepfiffen und auch nicht mit sich reden lassen, kritisiert Saipi: «Wir spielen Fussball, oder? Wir machen kein Ballett!»
Gleich dreimal zeigt Schiedsrichter Nico Gianforte im Spiel zwischen Lugano und Lausanne auf den Punkt – dreimal zugunsten der Waadtländer. Aussicht von Lugano-Goalie Amir Saipi sind die ersten beiden Penalty-Entscheide viel zu kleinlich gepfiffen. «Wir spielen Fussball, oder? Wir machen kein Ballett», ärgert sich der 24-Jährige nach der Partie, welche die Tessiner 1:4 verlieren, im Interview mit blue Sport.
«Shaqiri hat es letzte Woche gut gesagt», so Saipi weiter. Der FCB-Star hatte sich am letzten Spieltag nach dem 1:1 gegen St.Gallen ebenfalls fürchterlich über die Unparteiischen aufgeregt («Wir müssen uns Gedanken machen, ob wir die besten Schiedsrichter haben»).
Der Lugano-Keeper bläst ins gleiche Horn. «Man muss schon hinterfragen, wie die Penaltys gepfiffen werden. Vielleicht wollte der Schiedsrichter heute, dass Lausanne noch ein Elfmeterschiessen gegen mich macht. Es ist dann schwer, wenn du auch noch gegen den Schiri kämpfen musst und jeder gegen uns ist», spricht Saipi Klartext.
Aus seiner Sicht liess Gianforte das Fingerspitzengefühl vermissen und sei auch nicht bereit gewesen, sich die Meinungen der Lugano-Spieler anzuhören. «Wenn man sich (als Schiedsrichter) immer so krass fühlt auf dem Platz und man das Gefühl hat, niemand kann mit dem Schiri reden, ist es einfach schade», wird Saipi deutlich. «Wir sind alle Menschen, wir müssen miteinander umgehen können. Aber das ist schwierig, wenn der Schiri jedes Mal sagt: ‹Geh weg, geh weg!›»
Starallüren bei Schweizer Schiedsrichtern?
Eine ähnliche Ansicht teilte bereits Alex Frei am Samstag im Studio von blue Sport, als er sagte: «Es gibt Schiedsrichter, bei denen ich manchmal das Gefühl habe, dass sie glauben, die Zuschauer kämen wegen ihnen ins Stadion. (...) Oft nehmen sich die Schiedsrichter einfach zu wichtig.»
Das Diskutieren auf Augenhöhe, mal ein flotter Spruch zum Spieler oder Trainer im Spiel, das fehlt Frei in der Super League. «In der Bundesliga gab es einen (Manuel) Gräfe, der auch mal sagte: ‹Alex, halt mal deine Fresse! Schiess deine Tore und lass mich in Ruhe!› Da habe ich gelacht, weil ich das lässig fand. Ich war dann auch wieder ein Weile lang ruhig.»
Saipi wünscht sich offensichtlich eine ähnliche Gangart. Der kosovarische Nationalspieler will das Geschehene aber abhaken: «Jetzt ist es halt so.» Schliesslich geht Lugano trotz der Niederlage als Leader in die Winterpause und hat am Donnerstag in der Conference League gegen Pafos bereits die nächste wichtige Partie vor der Brust. Saipi: «Wir müssen nach vorne schauen und gucken, dass wir am Donnerstag das Beste herausholen können.»
Do 19.12. 20:10 - 23:50 ∙ blue Sport Live ∙ FC Lugano - Pafos FC
Event ist beendet