Lange haben sich Spieler, Trainer und Präsident des FC Zürich geweigert, das M-Wort auszusprechen. Nach dem 2:1-Sieg gegen YB stellen die Zürcher endlich klar, dass der grosse Traum vom Meistertitel lebt.
Die Ausgangslage wurde nach der Winterpause immer besser, trotzdem scheute sich der FCZ, vorschnell vom Gewinn der Meisterschaft zu sprechen. Man wolle Spiel für Spiel nehmen, hiess es immer wieder. Der Meistertitel? Noch ganz weit entfernt. Doch spätestens nach dem 2:1 gegen Noch-Meister YB ist wohl auch dem pessimistischsten FCZ-Fan klar, dass da nichts mehr schiefgehen wird.
Und auch Trainer André Breitenreiter, der sich in den Interviews stets zurückhielt, sagt am Samstag schon vor dem Spiel gegenüber blue Sport: «Wir haben die Erwartungen zum jetzigen Zeitpunkt schon mehr als übertroffen. Jetzt sind wir auf der Zielgeraden. Und ich bin der vollen Überzeugung, dass wir Richtung Meistertitel gehen wollen.»
Der Titel sei ein Ziel, das man jetzt ankündigen könne, so der FCZ-Coach. Bei den Spielern lebt der Meistertraum allerdings schon lange, wie Blerim Dzemaili verrät. «Wir sagen im Innern schon seit fünf, sechs Monaten, dass wir Meister werden wollen. Das war unser Geheimnis, wir haben es einfach nie öffentlich ausgesprochen. Aber ihr habt es ja alle gewusst», schmunzelt der ehemalige Nati-Spieler.
Mit dem Sieg über YB habe man einen «grossen Schritt Richtung Meistertitel» gemacht, so Dzemaili weiter. «Wir wissen, dass wir einen grossen Vorsprung haben, YB kann uns nicht mehr einholen. Wir können stolz sein und abwarten, was Basel am Montag macht.» Aktuell beträgt der Vorsprung auf den FCB 14 Punkte. Gewinnt Basel am Montag in Sion, sind es sechs Runden vor Schluss immer noch 11 Zähler.
Da kann eigentlich nichts mehr passieren, meint auch Ancillo Canepa. «Langsam können wir vom Meistertitel sprechen», sagt der FCZ-Präsident. «Jetzt wollen wir in den letzten sechs Spielen die nötigen Punkte noch holen, um am Ende zuoberst zu stehen.»