Im Interview mit blue Sport übernimmt Luzern-Trainer Mario Frick die Verantwortung für zwei grosse Enttäuschungen in der ablaufenden Saison und deutet an, dass es beim FCL intern gebrodelt hat.
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- Sowohl in der Meisterschaft als auch im Cup hat der FC Luzern seine Saisonziele verpasst. «Das war eine Riesen- Enttäuschung und dafür übernehme ich die Hauptverantwortung», sagt Trainer Mario Frick im Interview mit blue Sport.
- Der FCL-Coach lässt durchblicken, im disziplinarischen Bereich Fehlentscheidungen getroffen zu haben und bezieht sich auch auf das Trainingslager im Februar in Marbella.
- «Es sind Sachen vorgefallen, gerade in diesem Frühling, bei denen ich härter hätte durchgreifen sollen», wählt Frick deutliche Worte und verspricht: «Das wird mir in meiner Karriere nicht mehr passieren.»
Der FC Luzern hat seine zwei wichtigsten Ziele in der ablaufenden Saison verpasst. Den angepeilten Cupsieg musste der FCL nach der Achtelfinal-Blamage gegen Delémont sehr früh abschreiben. Aber auch den Sprung in die Top 6 der Super League gelingt nicht.
Im Interview mit blue Sport spricht FCL-Trainer Mario Frick vor dem letzten Saisonspiel gegen Lausanne-Ouchy (1:2) Klartext: «Es war eine lange Saison, in der wir sehr viel erlebt haben. Wir haben zwei wichtige Saisonziele verpasst, das war eine Riesen-Enttäuschung und dafür übernehme ich die Hauptverantwortung.»
«Es war für mich auch wieder eine Lehre»
Frick lässt durchblicken, im disziplinarischen Bereich Fehler gemacht zu haben. «Es sind Sachen vorgefallen, gerade in diesem Frühling, bei denen ich härter hätte durchgreifen sollen», sagt der 49-Jährige und präzisiert: «Es gab Vorfälle im Trainingslager, wo man den einen oder anderen Spieler hätte nach Hause schicken müssen. Das haben wir nicht gemacht. Wir haben probiert, dies über Gespräche zu regeln. Das hat nicht gefruchtet. Das war ein grosser Fehler.»
Aus Fehlern lernt man bekanntlich am meisten. «Es war für mich auch wieder eine Lehre, dafür bin ich auch dankbar, dass ich diese Erfahrung machen konnte», sagt Frick und stellt klar: «Das wird mir in meiner Karriere nicht mehr passieren.»
Die Experten im Super-League-Studio von blue Sport zeigen sich von Fricks Auftritt und Aussagen beeindruckt. «Ich finde es sehr charakterstark, was Mario gemacht hat. Er steht als Cheftrainer hin, nimmt gewisse Dinge auf sich und sagt auch, was er in Zukunft nicht mehr duldet», lobt Ciriaco Sforza. Dani Gygax ergänzt: «Chapeau, dass er hier direkt Selbstreflexion gemacht hat und so streng ist zu sich selbst.»
«Knallharte Analyse» am Mittwoch
Nach dem Spiel geht Frick bei blue Sport noch einmal auf die internen Probleme ein und erläutert: «Ardon (Jashari), der zu Basel wollte, die Captain-Geschichte ... das waren auch Fehler von mir. Im Trainingslager haben sich einige Spieler nicht benommen und waren nicht so professionell, wie es sich gehört.» Der FCL-Coach scheint der Überzeugung zu sein, dass die Mannschaft nicht das Maximum aus sich herausholen konnte. Frick: «Morgen wird alles knallhart analysiert.»