Basels Rekordspieler Fabian Frei ist vor wenigen Tagen zu seinem Jugendklub Winterthur zurückgekehrt. Im Fussball-Talk Heimspiel macht Frei keinen Hehl daraus, dass er sich seinen Abgang anders vorgestellt hat.
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- FCB-Rekordspieler Fabian Frei ist zu Gast im Fussball-Talk Heimspiel und spricht über seinen Abgang in Basel, den er sich anders vorgestellt hat.
- Frei erklärt, dass er nicht wegen fehlender Einsatzminuten zu Winterthur wechselte. «Sondern weil ich das Gefühl hatte, dass es immer wieder Diskussionen um mich gibt, die ich nicht verstehe», so der 35-Jährige.
- Zugleich freut sich Frei auf seine neue Aufgabe: «Ich bin wirklich happy, dass ich die Chance bei Winti noch erhalten habe, was auch nicht selbstverständlich ist.»
Fabian Frei lief in seiner Karriere 543 Mal für den FC Basel auf, so oft wie kein anderer Spieler im FCB-Dress. Beim Saisonauftakt führt der 35-Jährige sein Team als Captain aufs Feld. Nichts deutet zu diesem Zeitpunkt darauf hin, dass seine Tage in Basel bald gezählt sind. Doch nach der 2:3-Pleite gegen Lausanne-Sport zum Saisonauftakt läuten in Basel wohl bereits die Alarmglocken und Frei kommt in den darauffolgenden Spielen nur noch von der Bank.
Frei tut sich immer noch schwer, das Ganze einzuordnen. In seinen Augen lasse man im ersten Spiel niemanden von Beginn an spielen, wenn man nicht mit ihm plane. «Ich glaube, dass der FCB in der Sommerpause nicht gedacht hat, wir wollen langfristig nicht mit ihm weitermachen. Vielleicht hat man einen Schuldigen gesucht für das erste Spiel. Und das war dann vielleicht ich. Natürlich hätte ich mir es jetzt im Nachhinein gewünscht, dass man mir vor zwei, drei Monaten gesagt hätte: Hey, schau. Der Vertrag verlängert sich zwar, aber eigentlich wollen wir das gar nicht. Ich glaube, dann hätten wir eine Lösung gefunden, definitiv.»
Darum hat Frei den FC Basel verlassen
Kam Frei nicht mit der Reservistenrolle klar? Frei verneint: «Ich ging nicht, weil ich mit meinen Einsatzminuten unzufrieden war, sondern weil ich das Gefühl hatte, dass es immer wieder Diskussionen um mich gibt, die ich nicht verstehe. Ich hatte das Gefühl, dass es vielleicht besser für den Verein wäre, wenn ich weggehe.» Es sei «kein gutes Gefühl», wenn man in die Kabine komme und das Gefühl habe, dass etwas in der Luft liege. «Darum ist für mich Winti super. Ich habe mich extrem gefreut auf die drei vergangenen Trainings, es war mega schön.»
Gestört hat Frei, dass er immer wieder gehört habe, dass er mit seiner Rolle ja nicht zufrieden sein könne. «Aber mit mir hat niemand gesprochen. Sonst hätte ich ihm gesagt: Hey, für mich passt es im Fall. Ich komme in jedem Spiel rein, wir gewinnen die Spiele, das ist okay so. Aber man ging immer davon aus, weil ich zuvor immer gespielt habe, dass es für mich ein Problem sein muss. Und das hat mich schon irgendwie getroffen, weil ich dachte, redet doch einfach mit mir, fragt, wie es ist.»
Frei hätte sich einen schöneren Abschluss gewünscht
Ob er beim FCB geblieben wäre, wenn er schon vor der Saison gewusst hätte, dass er nicht mehr so oft zum Einsatz kommt, kann Frei nicht sagen. «Aber dann hätte man klar vor dem letzten Spiel der vergangenen Saison sagen können: So oder so machen wir es. Und wenn ich gegangen wäre, dann hätte man sagen können: Also, machen wir im letzten Spiel einen Abschluss für dich. Ich hätte mir schon gewünscht, dass es einen schöneren Abschluss gibt.»
Schlecht gehe es ihm deshalb aber nicht. «Ich bin wirklich happy, dass ich die Chance bei Winti noch erhalten habe, was auch nicht selbstverständlich ist.» Über sein Verhältnis zu David Degen sagt Frei: «Ich habe ihn nicht mehr gesehen seit Montag. Spätestens am 26. Oktober (Winterthur spielt an diesem Tag gegen Basel) werde ich ihm die Hand schütteln und ein gutes Spiel wünschen. Mehr nicht, weniger auch nicht.»
Admir Mehmedi kritisiert den FC Basel
Mit deutlichen Worten kritisiert blue Sport Experte Admir Mehmedi den FC Basel für den Umgang mit Fabian Frei. Frei sei «nicht irgendein Spieler», sondern «Rekordspieler». Da hätte man sich zwingend schon im April oder Mai zusammensetzen müssen, um die Zukunft zu planen, findet Mehmedi.
Letztlich glaubt der ehemalige Nati-Teamkollege, dass der Wechsel von Frei zum FC Winterthur «eine Win-Win-Situation für beide» ist.