Der FCZ braucht einen neuen Coach Diese Trainer könnten die Nachfolge von Franco Foda antreten

Von Sandro Zappella

21.9.2022

Wer wird Nachfolger von Franco Foda?
Wer wird Nachfolger von Franco Foda?

Der FC Zürich hat Franco Foda per sofort entlassen und will die Nachfolge während der Nationalmannschaftspause regeln. Wir haben ein paar Vorschläge, wer das Erbe von Foda antreten könnte – einer ist der grosse Favorit.

Von Sandro Zappella

Ein ehemaliger Bundesliga-Trainer

Der FC Zürich könnte es bei einem ehemaligen Bundesliga-Trainer versuchen. Derzeit ohne Job sind zum Beispiel Achim Beierlorzer, Domenico Tedesco, Bruno Labbadia, Florian Kohfeldt, Sebastian Hoeness, Manuel Baum, Pal Dardai, Tayfun Korkut, Heiko Herrlich, Markus Weinzierl, Markus Gisdol, Felix Magath, Thomas Reis, Mirko Slomka oder Peter Stöger. 

Natürlich kommen viele davon nicht infrage, aber es könnte in diese Richtung gehen. Ein ganz heisser Kandidat soll Alexander Zorniger sein. Er galt im Sommer als Topkandidat, entschied sich aber bei Apollon Limassol zu bleiben. Dort wurde er inzwischen entlassen und wäre daher verfügbar.

Mit Meistertrainer André Breitenreiter bewies der FCZ ein goldenen Händchen.
Mit Meistertrainer André Breitenreiter bewies der FCZ ein goldenen Händchen.
KEYSTONE

Pro: Bringen viel Erfahrung mit, es kann so gut funktionieren wie bei André Breitenreiter. Zudem wäre es für diese Trainer die Chance auf einen Neustart. Die Super League wird in Deutschland wahrgenommen. Mit Breitenreiter, Gerardo Seoane, Adi Hütter und Urs Fischer sind viele Trainer in den letzten Jahren den Weg von der Super League in die Bundesliga gegangen.

Contra: Die meisten der Trainer dürften eher teuer sein. Das ist für den FC Zürich ein Problem, da die Entlassung von Franco Foda (Vertrag bis 2024) nicht ganz billig wird.

Die Super-League-Erfahrenen

Wird der FC Zürich auf der Suche des Foda-Nachfolgers mit einem erfahrenen Schweizer glücklich? Die FCZ-Fans träumen natürlich davon, dass Lucien Favre bei Nizza entlassen wird und direkt in Zürich übernimmt. Das ist allerdings äusserst unwahrscheinlich, zumal der zweifache Zürcher Meistertrainer in diesem Jahr bereits einmal erwähnte, nicht mehr in der Super League als Coach tätig sein zu wollen.

Ein grosses Kaliber wäre auch der ehemalige Nati-Trainer Vladimir Petkovic. Ob dieser Lust hat auf diese Herausforderung und ob ihn der FCZ bezahlen könnte, ist aber mehr als fraglich. Ebenfalls eher unwahrscheinlich wären Ciriaco Sforza oder Uli Forte.

Noch immer vereinslos ist Fabio Celestini, der im November 2021 als Trainer beim FC Luzern entlassen wurde.

Derzeit heissester Kandidat ist allerdings René Weiler. Der Winterthurer hat in der Schweiz in Schaffhausen, Aarau und Luzern gearbeitet und bringt auch eine Menge internationale Erfahrung mit. Zuletzt war er bis im August in Japan bei den Kashima Antlers tätig. blue-Experte Fredy Bickel sagt dazu: «Man hört immer wieder den gleichen Trainer-Namen: René Weiler, da sei man schon weit fortgeschritten. Der Präsident habe schon zwei bis drei Mal mit ihm gesprochen. Aber das sind reine Spekulationen.»

Fredy Bickel «völlig perplex» über Foda-Entlassung

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Der FC Zürich zieht die Reissleine und entlässt Trainer Franco Foda. blue Sport hat den ehemaligen FCZ-Sportchef kurz nach der Foda-Entlassung getroffen.

21.09.2022

Pro: Diese Trainer kennen die Liga bereits, sind nicht so teuer wie ausländische Coaches und könnten wohl schon bald mit dem Training beginnen. 

Contra: So viel Auswahl gibt es in der Schweiz nicht. Die Trainer, die infrage kommen, sind entweder sehr schwer zu verpflichten (Favre, Petkovic) oder überzeugen nicht zu 100 Prozent, da sie in anderen Schweizer Vereinen bereits gescheitert sind. 

Eine interne Lösung

Verzichtet der FC Zürich auf einen grossen Namen und versucht es mit einer (vorläufigen) internen Lösung? Die spannendste interne Lösung wäre Inka Grings. Die Trainerin der FCZ Frauen war schon im Sommer eine Kandidatin für das Amt als Cheftrainerin, zumindest kursierte ihr Name in der Presse.

Trainerin der FCZ Frauen: Inka Grings.
Trainerin der FCZ Frauen: Inka Grings.
Keystone

Im Kreis des FC Zürich gibt es aber noch weitere Optionen: Alain Nef amtet seit Sommer 2021 als Co-Trainer der ersten Mannschaft, schenkt der FCZ der Klublegende das Vertrauen?

Weitere interne Kandidaten wären U21-Trainer Genesio Colatrella oder Umberto Romano, welcher derzeit die U18 beim FCZ betreut. Bei Lausanne war Romano lange Co-Trainer unter Giorgio Contini (2018-2021), in Winterthur war er 2017 für 36 Spiele lang Cheftrainer.

Pro: Eine interne Lösung wäre die deutlich billigste Variante. Die Saison für den FC Zürich ist sowieso schon gelaufen. Im Cup ausgeschieden, in der Europa League mit einer ganz schweren Ausgangslage und auch in der Super League ist der Meisterzug bereits abgefahren. Der FCZ hat dementsprechend nicht mehr viel zu verlieren.

Contra: Beim einen oder anderen der oben genannten Kandidaten gibt es Fragezeichen bezüglich der UEFA-Pro-Lizenz. Und: Mit einem unerfahrenen Trainer und der derzeit verunsicherten Mannschaft könnte die Saison für den FCZ noch zum kompletten Fiasko werden. Natürlich denkt niemand ernsthaft an einen möglichen Abstieg, aber das tat auch 2016 niemand.