Xherdan Shaqiri kehrt zurück zum FCB und löst in Basel eine Euphorie-Welle aus. Die Fans stürmen den Fanshop und der Rückkehrer ist sich sicher, dass er den FCB mit seiner Klasse und Erfahrung wieder zu Erfolgen führen kann.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Xherdan Shaqiri ist zurück beim FC Basel. 12 Jahre, nachdem der Mittelfeldspieler Basel ins Ausland verlässt, kehrt er mit viel Erfahrung und Titeln im Gepäck zurück ans Rheinknie.
- Der FC Basel hat sportlich schwierige Jahre hinter sich und verliert immer mehr Identifikationsfiguren. Da kommt ein Rückkehrer wie Xherdan Shaqiri gerade recht.
- Der 32-Jährige ist sich sicher, dass er der Mannschaft mit seinen Qualitäten weiterhelfen kann: «Ich bin wie ein Rotwein, umso älter, desto besser»
Am 12. Juli 2009 gibt der damals 17-jährige Xherdan Shaqiri in der Super League sein Debüt für den FC Basel. Der Mittelfeldspieler wird schnell zum unverzichtbaren Leistungsträger. Bis im Mai 2012 macht er 130 Spiele für seinen FCB, dabei springen 50 Skorerpunkte heraus. Dann folgt der logische Abgang – Shaqiri ist zu gut für die Super League und den FC Basel.
Also wechselt Shaqiri mit 20 Jahren für 11,8 Millionen Euro zum anderen FCB. Zum FC Bayern. Es ist der grösstmögliche Karrieresprung. In München ist Shaq zwar nicht Stammspieler, gewinnt aber auf Anhieb das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League. «Diese Mannschaft war unglaublich. Man spricht heute noch von der besten Bayern-Mannschaft aller Zeiten», blickt Shaqiri zurück.
Für Shaqiri folgt eine Europareise, die ihn über Inter Mailand und Stoke City zum FC Liverpool führt. Auch mit den Engländern gewinnt der Schweizer die Champions League. Shaqiri hat so viele Erfolge, dass er sich auf Nachfrage weder für einen schönsten Moment, noch für einen besten Mitspieler entscheiden kann: «Es waren einfach zu viele.»
Nun ist Shaqiri zurück dort, wo alles begonnen hat. An seiner ersten Pressekonferenz seit seiner Rückkehr findet es Shaqiri «schön, wieder daheim zu sein». Dabei stellt er klar, dass es sich bei seiner Rückkehr um eine Entscheidung des Herzens handle. Angebote habe es aus verschiedenen Ländern gegeben, vor allem als der Vertrag in Chicago aufgelöst worden sei, «hätten sich viele gemeldet». Aber Xherdan wollte nach Hause. Dass er dabei weniger verdient, sei nicht wichtig: «Ich wusste von Anfang an, dass wir uns finanziell einigen können. In England wird einiges mehr bezahlt als in der Schweiz. Ich hätte dort definitiv viel mehr verdient.»
«Ich war schon immer Captain, egal ob mit oder ohne Binde»
Xherdan Shaqiri ist einer der weniger Schweizer, der von sich behaupten kann, sich im Weltfussball durchgesetzt zu haben. Dementsprechend hoch sind seine Erwartungen in Basel: «Das ist normal im Fussball. Ich bin einer, der gerne diese enormen Erwartungen hat und mit diesen in jedes Spiel geht.» Von seinen zwölf Jahren im Ausland will er vor allem die Erfahrung mit nach Basel nehmen. Positive und negative Dinge habe er erlebt, die seinen Charakter geprägt haben. Wichtig ist Shaqiri aber vor allem, die Winner-Mentalität einzubringen.
Wenig erstaunlich, dass es für ihn folglich keine Frage ist, welche Rolle er in Basel einnimmt: «Ich war als Spieler schon immer Captain, egal ob mit oder ohne Binde. Ich will der Mannschaft als Leader helfen.»
Hilfe kann der FC Basel definitiv brauchen. Als Shaqiri den Verein 2012 verliess, war Basel unangefochtener Ligakrösus und Serienmeister. Das alles ist weit weg, der FCB nur noch ein Schatten seiner selbst. Die letzte Saison beendete Rot-Blau nur auf Rang 8. Da kommt ein Hoffnungsträger wie Shaqiri, der bei seiner Vorstellung am Montag munter vom «Kübel» spricht, natürlich genau richtig.
Einen Tag nach seiner Vorstellung wählt Shaqiri die Worte mit Bedacht: «Man muss sehen, in den letzten sieben Jahren haben wir nicht viel gewonnen. Ich bin bodenständig, von dem her muss man am Boden bleiben. Ich habe nicht für ein Jahr, sondern für drei Jahre unterschrieben. Es ist ein Prozess.»
Aber Shaqiri wäre nicht Shaqiri, wenn er nicht klare Vorstellungen und Ansprüche hätte: «Ich weiss, wie man hier Titel gewinnen kann und wie es ist, hier Titel zu gewinnen.» Dass er selbst mit 32 Jahren ein Mosaik auf dem Weg zum langersehnten nächsten Titel ist, unterstreicht er unmissverständlich: «Ich bin wie ein Rotwein, umso älter, desto besser.»
Ein Fanshop voll mit XXL-Shaqiris
Wie gross der Hype um Xherdan Shaqiri in Basel ist, zeigt ein Blick in den Fanshop des FCB beim St. Jakob-Park. Zwar hängen die Shaqiri-Shirts noch prominent gleich beim Eingang des Shops. Doch ein genauer Blick zeigt: die beliebten Grössen S, M und L sind weg. Das bestätigt auch ein Mitarbeiter im Fanshop: «Die guten Grössen sind weitgehend ausverkauft.»
Man drucke deshalb vor zu Shirts, um der grossen Nachfrage gerecht zu werden: «Seit Freitag werden wir überrannt», heisst es im Fanshop. Seit der Transfer verkündet wurde, sei man daran, Shirts mit dem Aufdruck «Shaqiri» zu beflocken. Viel los war dann auch am Montag. Bei der offiziellen Vorstellung von Shaqiri im St. Jakob-Park kamen unzählige Fans. Viele davon haben sich dann auch im Fanshop mit einem Shaqiri-Trikot bedient.
Sehen die vielen Shaqiri-Fans ihren Liebling bereits am Sonntag im Heimspiel gegen Yverdon-Sport? Shaqiri hat Trainer Celestini am Montag zum ersten Mal getroffen: «Wir müssen uns beide noch ein Bild machen, wir kennen uns noch nicht so gut.» Zudem räumt Shaqiri ein, dass er noch eine Weile brauche, um wieder bei 100 Prozent zu sein. Mit einem Schmunzeln fügt er aber an: «Ich will mich empfehlen für am Sonntag.»
So 25.08. 15:55 - 19:30 ∙ blue Sport Live ∙ FC Basel 1893 - Yverdon Sport FC
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