«Ich weiss nicht, ob der Trainer morgen noch bei uns ist», sagte Reto Ziegler am Samstagabend nach Sions 0:5-Pleite in Genf. Offiziell verkündet haben die Walliser noch nichts, der nächste Trainerwechsel scheint aber kurz bevorzustehen.
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- Sion-Präsident Christian Constantin soll noch während der Partie gegen Genf (0:5) das Ruder an der Seitenlinie übernommen haben.
- Daraufhin hat Cheftrainer David Bettoni seinen Spielern offenbar seinen Rücktritt angekündigt. Constantin will davon aber nichts wissen.
- Dennoch bahnt sich im Wallis ein nächster Trainerwechsel an – kommt Paolo Tramezzani zurück?
Schon nach neun Minuten lag Sion im Rhone-Derby gegen Servette mit 0:3 zurück. Das machte Christian Constantin offensichtlich so wütend, dass er das Heft gleich selbst in die Hand nahm. «In der Halbzeit hat der Präsident vier Wechsel gemacht», erzählte Sion-Verteidiger Reto Ziegler nach dem Spiel im Interview mit blue Sport. «Es war wirklich nicht schön, was in der Halbzeit los war.»
Hat Constantin seinen Trainer in der Pause entlassen? «Das ist, was ich mitbekommen hatte in der Halbzeit. Ich war am Einlaufen, aber ich glaube, genau das ist passiert», antwortete Ziegler einem SRF-Reporter. Fakt ist: David Bettoni stand auch in der zweiten Halbzeit noch an der Seitenlinie, an der obligatorischen Pressekonferenz nach dem Spiel nahm der Franzose aber nicht teil.
Sion verlor das Spiel mit 0:5 und steht drei Spieltage vor Saisonende mit einem Punkt Rückstand aufs rettende Ufer am Tabellenende. «Es ist natürlich eine schwierige Situation. Ich bin nicht sicher, ob der Trainer morgen noch bei uns ist», so Ziegler. Offiziell verkündet hat der FC Sion Bettonis Entlassung aber auch am Sonntagabend noch nicht.
Einem Bericht der Westschweizer Zeitung «Nouvelliste» zufolge soll Bettoni seinen Spielern am Sonntagmorgen beim Training jedoch seinen Rücktritt angekündigt haben. Davon weiss Christian Constantin allerdings nichts. «Ich habe ihn seit gestern nicht mehr gesehen und nichts gehört. Vielleicht morgen», wird der Sion-Boss am Sonntag vom «Blick» zitiert.
Dass David Bettoni, der erst im März von Fabio Celestini übernommen hatte, im Wallis noch eine Zukunft hat, scheint nach den Geschehnissen im Servette-Spiel aber unwahrscheinlich. «Le Nouvelliste» rechnet am Anfang der Woche mit der offiziellen Meldung des Trainerwechsels.
Kommt Tramezzani zurück – oder macht es CC wieder selbst?
Und wer soll Sion noch auf Platz 9 bringen und den Klub so vor dem Gang in die Barrage retten? Wie schon im März machen Gerüchte die Runde, wonach Paolo Tramezzani an die Seitenlinie der Walliser zurückkehren könnte. Der Italiener war zu Saisonbeginn schon Sion-Trainer und wurde im November nach einem 2:7 gegen St.Gallen entlassen. Sion hatte damals noch acht Punkte Vorsprung aufs Tabellenende und nur fünf Punkte Rückstand auf Platz 2 – und stand im Cup-Viertelfinal.
Tramezzani steht immer noch unter Vertrag, es wäre schon seine vierte Amtszeit in Sion. Möglich ist im Wallis aber immer auch, dass Constantin das Ruder selbst übernimmt, wie die Halbzeitpause am Samstagabend gezeigt hat. Schon vor Bettonis Ankunft im März hatte der Präsident für zwei Spiele das Traineramt übernommen – und immerhin einen Punkt geholt.
