Am Donnerstag streut der «Blick» Rücktrittsgerüchte um Ski-Star Lara Gut-Behrami. Angefeuert werden diese durch Aussagen von SRF-Ski-Expertin Tina Weirather. Was wurde genau gesagt?
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Seit Donnerstag kursieren Rücktrittsgerüchte um Ski-Star Lara Gut-Behrami.
- Alles nur Spekulation oder ist da tatsächlich etwas dran? In der Vergangenheit äusserte sich die 32-Jährige schon mehrmals zum Thema Karriereende.
- Ein Rückblick auf einige Aussagen der Schweizer Ski-Überfliegerin.
«Ski-Expertin Tina Weirather hat einen besonderen Verdacht: Tritt Gut-Behrami auf dem Höhepunkt ab?», titelt der «Blick» am Mittwochabend und tritt damit eine Medien-Lawine los, die es in Sachen Geschwindigkeit beinahe mit der Schweizer Speed-Spezialistin aufnehmen kann. Fast alle Schweizer Sportportale übernehmen die Gerüchte. Am Freitag berichtet auch die grösste österreichische Zeitung «Die Krone» über Gut-Behramis Rücktrittsgeister. «Wilde Spekulationen um Ski-Star Gut-Behrami», wird im Nachbarland getitelt. Aber was wurde eigentlich gesagt?
Das Wichtigste vorneweg: Lara Gut-Behrami hat sich zum Thema Rücktritt jüngst nicht geäussert. Bis zuletzt betonte die 32-Jährige, dass sie bis zur WM 2025 weitermachen möchte. Ironischerweise ist es just diese Aussage, die nun aufhorchen lässt. Denn SRF-Ski-Expertin Tina Weirather interpretiert die Worte Gut-Behramis genau verkehrt herum: «Vielleicht versucht sie damit, die Fragen nach ihrem Rücktritt zu umschiffen», sagt die 34-Jährige im «Podcast am Pistenrand» bei SRF.
«Habe ich noch Lust? Macht das noch Sinn?»
Gegenüber «Blick» ergänzt Weirather: «Als Athlet wird man nicht besonders gerne auf den Rücktritt angesprochen. Deshalb ist es sicher clever, einen grösseren Zeithorizont anzugeben.» Die Liechtensteinerin feuert damit Gerüchte an, die ursprünglich nach Gut-Behramis Statement zur WM 2025 Fahrt aufnahmen, als die Schweizerin anfügt: «Vielleicht denke ich auch, das ist Blödsinn, und höre auf.»
Und plötzlich werden alle Aussagen und Interviews der 32-Jährigen auf den Prüfstand gestellt. In Lienz schmerzt das Knie, in Killington machen die Reisestrapazen zu schaffen und beim Heimrennen in Crans-Montana muss sich Gut-Behrami vor dem Start übergeben, weil sie aufgrund der langen Saison so müde ist. Dazu spricht Gut-Behrami wiederholt von altersbedingten und körperlichen Beschwerden. Alles Hinweise auf einen baldigen Rücktritt?
Bereits vor Saisonstart verrät Gut-Behrami, dass es während der Sommervorbereitung Tage gegeben habe, an denen sie sich «1000 Fragen stellte». Eine davon: «Macht das noch Sinn?» Eine andere: «Habe ich noch Lust auf das?» Auch den «unglaublichen» Leistungsdruck werde sie nach ihrer Karriere nicht vermissen, liess die Schweizerin schon durchblicken.
Dass eine Karriere im Spitzensport irgendwann schlicht altersbedingt zu Ende geht, ist Gut-Behrami natürlich ebenfalls bewusst. Mit der vielleicht polarisierendsten Aussage vor Saisonstart «es dauert nicht mehr so lange, bis es vorbei ist», lässt sie aber erneut viel Raum für Interpretation.
Ein Rücktritt auf dem Höhepunkt?
Auch als sie wieder auf den Ski steht, lassen die Andeutungen nicht nach. «Ich wünschte mir gerne, dass ich so regenerieren würde wie vor ein paar Jahren», sagt die Tessinerin bereits im November nach dem zweiten Triumph im zweiten Riesenslalom des Winters.
Konkret bestätigt hat Gut-Behrami die jüngsten Gerüchte aber nicht. Sollte die 32-Jährige ihre Ski nach der Saison tatsächlich in den Keller stellen, wäre eines auf jeden Fall klar: Es käme zu einem Rücktritt auf dem Höhepunkt. Wenige Rennen vor dem Saisonfinale in Saalbach führt die Ski-Überfliegerin die Wertungen in Abfahrt, Super-G, Riesenslalom und Gesamtweltcup an. Dass die Konkurrenz Gut-Behrami in einer der vier Kategorien noch stoppen wird, erscheint aufgrund ihrer aktuellen Top-Form eher unrealistisch.