Michelle Gisin schreitet nach ihrem vierten Rang im Nachtslalom von Flachau mit wässrigen Augen zum Interview. Es ist die pure Erleichterung über ein weiteres Topresultat.
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- Michelle Gisin wird im Nachtslalom von Flachau starke Vierte und dies, obwohl ihr zwischenzeitlich ein Stock aus der Hand flutscht.
- «Was letzte Saison so gefehlt hat, funktioniert jetzt wieder», sagt Gisin nach dem Rennen mit wässrigen Augen. «Das ist ein wahnsinnig emotionaler 4. Platz.»
- In dieser Form wird die Allrounderin in diesem Winter voraussichtlich noch das eine oder andere Topresultat herausfahren.
Michelle Gisin schrammt beim Nachtslalom in Flachau haarscharf an ihrem zweiten Slalom-Podestplatz der Saison vorbei. Nach der verkorksten letzten Saison ist das Balsam für die geschundene Seele.
«Das ist ein wahnsinnig emotionaler 4. Platz. Ich verliere den Stock und halte trotzdem mit den Besten mit. Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll, die Emotionen kommen gerade hoch», sagt Gisin im SRF-Interview. Und weiter: «Das war einer der akrobatischsten Läufe, die ich je gezeigt habe. Dass ich es so durchziehen konnte, macht mich stolz. Was letzte Saison so gefehlt hat, funktioniert jetzt wieder.»
Der Nachtslalom in Flachau ist bereits das 20. Rennen für Gisin in dieser Saison und ihre Form ist beneidenswert. Die Allrounderin zeigt, dass wieder überall mit ihr zu rechnen ist. Am Wochenende fuhr sie in der Abfahrt auf Platz acht und im zweiten Super-G in Zauchensee wurde sie Fünfte.
Und in Flachau wird Gisin auf eine harte Probe gestellt. Den ersten Lauf muss sie mit der suboptimalen Startnummer 16 in Angriff nehmen und im zweiten Lauf entgleitet ihr der Skistock aus der rechten Hand, doch irgendwie schafft sie es, ihn wieder zu greifen.
Möglich, dass sie dabei jene 27 Hundertstel verliert, die ihr letztlich für den Sprung aufs Podest fehlen. Doch dem vergebenen Podestplatz scheint Gisin am Dienstagabend nicht nachzutrauern. Vielmehr freut sie sich darüber, dass sie in den letzten fünf Slaloms immer in die Top Ten gefahren ist, viermal davon gar in die Top sechs.
Eine zusätzliche Belohnung gibt es für Gisin dann im nächsten Rennen: Die Schweizerin schafft es nun nämlich in die Topgruppe der Slalom-Startliste und wird im nächsten Slalom eine Nummer zwischen eins und sieben tragen dürfen.