Odermatt über Verletzung von Schwarz «Ein Reminder, dass man auf den Körper hören muss»

Von Jüri Christen, Adelboden

5.1.2024

Odermatt: «Es passt seit einer Weile alles zusammen»

Odermatt: «Es passt seit einer Weile alles zusammen»

Marco Odermatt äussert sich vor dem anstehenden Riesenslalom-Klassiker in Adelboden.

04.01.2024

Marco Odermatt spricht vor dem Riesenslalom in Adelboden mit blue News über Konkurrent Marco Schwarz. Die schwere Verletzung ist für Odermatt auch sowas wie eine Warnung gewesen.

Von Jüri Christen, Adelboden

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Marco Odermatt geht als Titelverteidiger in den Riesenslalom-Klassiker in Adelboden.
  • Der Schweizer spricht mit blue News über seine fantastische Form, aber auch über den berühmt-berüchtigten Steilhang am Chuenisbärgli: «Eine der speziellsten Passagen der Welt.»
  • Der Januar wird mit vielen Rennen sehr intensiv. Die schwere Verletzung von Marco Schwarz ist für Odermatt auch ein «Reminder, dass man auf den Körper hören muss.»

Mit dem Riesenslalom in Adelboden beginnt für Marco Odermatt ein Mammut-Programm. Der Gesamtweltcupsieger kommt im Januar voraussichtlich auf neun Rennen, dazu kommen noch je zwei Trainingsläufe in Wengen und Kitzbühel. Der Schweizer sagt bei blue News über die Belastung: «Es ist eine intensive Zeit, respektive der ganze Winter vom ersten bis letzten Rennen ist intensiv. Es war jetzt eigentlich eher die lockerste Phase mit Weihnachten und Neujahr. Aber jetzt ist jedes Wochenende Rennen bis zum Finale und darum gibt es nur eines: Durchziehen.»

Der Weltcup-Kalender der Männer im Januar. Ausser den Slaloms will Odermatt alle Rennen fahren.
Der Weltcup-Kalender der Männer im Januar. Ausser den Slaloms will Odermatt alle Rennen fahren.

Einer, der komplett alle Rennen durchziehen wollte, war Allrounder Marco Schwarz, welcher Odermatt im Gesamtweltcup herausforderte. Doch der Österreicher verletzte sich in der Abfahrt von Bormio schwer und fällt für den Rest der Saison aus. Auf die Frage, ob ihm das zu denken gibt, sagt Odermatt: «Es ist sicher wieder ein Reminder, dass man auf den Körper hören muss. Respektive, wenn man das Gefühl hat, etwas passt nicht, dann nicht erzwingen.»

Dass eine Phase mit Müdigkeit kommt, sei aber völlig normal: «Jeder ist irgendwann in der Saison müde, da muss man irgendwo durch auch mal auf die Zähne beissen», so Odermatt, der aber nicht ausschliesst, gegen Ende Saison auch mal ein Rennen auszulassen: «Ende Januar, nach Kitzbühel, Schladming, Garmisch, Chamonix, Bansko, dort wird es sehr intensiv und dann muss man es Rennen für Rennen nehmen.»

Viele Fragezeichen trotz Topform

Odermatt hat bereits die beiden letzten Jahre am Chuenisbärgli triumphiert und ist auch in dieser Saison in Topform. Das gibt dem Gesamtweltcupsieger zwar zusätzliches Selbstvertrauen, Odermatt warnt aber: «Im Riesen war das bisher perfekt, aber gleich jedes Rennen fängt wieder bei null an. Dazu wissen wir nicht genau, was für Verhältnisse herrschen werden. Vor jedem Rennen sind viele Fragezeichen da. Aber die Form stimmt sicher.»

Die positiven Emotionen vom Vorjahressieg nimmt Odermatt aber gerne mit: «Ich glaube, solche Emotionen helfen immer. Ich habe das nicht gerade in den letzten Tagen geschaut. Vielleicht morgen mal noch, um ein bisschen in Stimmung zu kommen. Aber es ist klar, solche Emotionen, die ich hier in Adelboden in den letzten zwei Jahren erlebt habe, mehr geht eigentlich nicht.»

Marco Odermatt jubelt im Januar 2023 über seinen Sieg. Loic Meillard freut sich über Rang 3.
Marco Odermatt jubelt im Januar 2023 über seinen Sieg. Loic Meillard freut sich über Rang 3.
KEYSTONE

Eine der speziellsten Passagen der Welt

Wer an das Chuenisbärgli denkt, der kommt um den Schlusshang nicht herum. Der extrem steile, letzte Abschnitt wurde schon so manchem Fahrer zum Verhängnis. Wir wollten von Odermatt wissen, ab welchem Zeitpunkt er konkrete Gedanken an ebendiesen Schlusshang hat: «Boah, ich glaube nie, bis man in diesem Zielhang drin ist.» Odermatt ergänzt: Es sei sehr ein spezieller Zielhang, vielleicht eine der speziellsten Passagen auf der ganzen Welt. Dennoch sei man oben schon extrem beschäftigt mit anderen Challenges, die schon der obere Teil der Strecke bietet. Deshalb denke man erst in den letzten paar Toren vor dem Zielhang daran.