Hiobsbotschaft um Holdener Cheftrainer Tschuor: «Wendys Verletzung reisst eine riesige Lücke ins Team»

lbe

13.12.2023

Wendy Holdener im Verletzungspech.
Wendy Holdener im Verletzungspech.
Bild: Keystone

Wendy Holdener droht nach einem Trainingssturz eine lange Pause und gar das vorzeitige Saisonende. Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor hofft auf eine baldige Rückkehr, nimmt aber auch Holdeners Teamkolleginnen in die Pflicht.

L. Betschart

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Wendy Holdener zieht sich im Slalom-Training eine Fraktur im Sprunggelenk zu, muss sich einer Operation unterziehen und mindestens zwei Monate lang pausieren. 
  • Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor hofft auf eine schnelle Rückkehr der Ausnahmeathletin und macht klar: «Wendy ist unsere grosse Stütze im Slalom.»
  • Camille Rast und Mélanie Meillard, die nach der Verletzung der Teamleaderin in die Bresche springen sollen, wünschen Holdener via Instagram gute Besserung.

Hiobsbotschaft für das Schweizer Ski-Team und seine Fans: Wendy Holdener stürzt am Montag im Slalom-Training im italienischen Pozza di Fassa schwer. Die Schwyzerin verliert nach einer Dreiervertikalen die Balance und hebt anschliessend ab.

«Sie blieb beim Wechsel hängen und flog geradeaus ins B-Netz», schildert Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor den Zwischenfall im «Blick». Tschuor ist selbst nicht vor Ort, steht aber eng mit Holdeners Trainer Christian Brill in Kontakt. 

Der Aufprall des Schweizer Aushängeschilds ist heftig. Beide Ski werden durchgekrümmt und gehen kaputt. Das gilt auch für Holdeners linkes Sprunggelenk. Aufgrund einer Fraktur muss sich die 30-Jährige einer Operation unterziehen und den Fuss anschliessend für mindestens zwei Monate ruhigstellen. 

«Wendy regeneriert normalerweise sehr schnell»

Droht gar das vorzeitige Saisonende? «Wir werden Ende Februar oder Anfang März entscheiden, ob sie noch einmal ins Renngeschehen eingreift», kündigt Teamarzt Walter O. Frey in einer Medienmitteilung an.

Tschuor drückt derweil seine Hoffnung auf eine baldige Rückkehr aus: «Wendy regeneriert normalerweise sehr schnell. Sie ist extrem fleissig, fokussiert und akribisch. Es ist durchaus realistisch, dass sie Ende Winter zurückkommt – die Hoffnung verlieren wir jedenfalls nicht.»

Zudem macht die Slalom-Spezialistin ihrem Cheftrainer am Telefon einen entschlossenen Eindruck. «Sie war traurig, wirkte aber sehr gefasst und hat bereits darüber gesprochen, möglichst schnell zurückzukommen», so Tschuor. 

Holdener hinterlässt eine grosse Lücke

Holdeners Ausfall wiegt aber schwer. «Wendy ist unsere grosse Stütze im Slalom, eine absolute Leistungsträgerin. Diese Verletzung reisst eine riesige Lücke in das Team», gibt Tschuor zu. Entsprechende Zahlen untermauern das eindrücklich: Holdener ist alleine für 36 der 42 letzten Schweizer Podestplätze im Slalom verantwortlich.

Und so wächst mit dem Ausfall der Teamleaderin, die in ihrer Laufbahn bisher von ganz schweren Verletzungen verschont bleibt, der Druck auf die anderen Schweizer Technikerinnen. «Sie sind jetzt gefragt, aber ich traue ihnen das durchaus zu», sagt Tschuor.

Nebst Michelle Gisin sind damit in erster Linie auch Mélanie Meillard und Camille Rast gemeint. Das Duo meldet sich nur kurz nach den schlechten Neuigkeiten auf Instagram zu Wort, wünschte Holdener eine gute Genesung und unterstreicht: «Wir werden dich vermissen.»