In Abwesenheit von Dominator Marco Odermatt feiert die Schweiz im Nacht-Riesenslalom von Schladming dank Loïc Meillard und Gino Caviezel einen Doppelsieg. Im Fall von Meillard ist es ein Triumph mit Ansage.
«Eine gewisse Erleichterung ist da. Ich wusste schon länger, dass ich gut Skifahre», sagt Meillard nach seinem Triumph im Riesenslalom im Interview mit «SRF». In der Tat beeindruckt Meillard in dieser Saison mit Top-Resultaten. In Schladming schafft er es aber erstmals zuoberst aufs Treppchen, dies, nachdem er in dieser Saison bereits in drei Disziplinen mit Podestplätzen geglänzt hatte.
Im Gesamtweltcup haben denn auch nur Marco Odermatt, Aleksander Kilde und Henrik Kristoffersen noch mehr Punkte gesammelt als Meillard. Erstgenannter ist auch der Grund, weshalb Meillard hierzulande noch immer etwas unter dem Radar läuft. Umso grösser dürfte die Genugtuung sein, dass er die Gunst der Stunde nutzt und in Abwesenheit des angeschlagenen Teamkollegen zuschlägt.
Seinen bislang einzigen Weltcupsieg feierte Meillard zuvor in einem Parallel-Riesenslalom im Februar 2020, in den klassischen Disziplinen ist es sein erster Triumph. Aber es soll nicht der letzte bleiben: «In jeder Disziplin wird der erste Sieg speziell sein.» Der im Slalom fehle ihm ja noch.
Die Resultate von Loïc Meillard in dieser Saison
- Riesenslalom: 7, 10, 11, 4, 3, 1
- Slalom: 3, OUT, 8, 4, 2, 6, 5
- Super-G: 33, 33, 3, 9
Meillard tut, was er für richtig hält
Und der im Super-G? «Ja, hoffentlich kommt der auch bald», antwortet der vor Selbstvertrauen strotzende Meillard mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Eindrücklich ist ja gerade, dass der 26-Jährige inzwischen in drei Disziplinen zu den Sieganwärtern gehört. Darauf angesprochen, dass dies heute nicht mehr viele Athleten schaffen und ob ihn das deswegen besonders stolz mache, meint Meillard: «Ja, ich denke schon.»
Viele Leute hätten ihn gefragt, wieso er das mache. «Es ist viel Aufwand, es ist schwierig und so weiter. Aber irgendwie habe ich immer gewusst, das ist mein Weg. Ich muss das durchziehen, ich fühle mich gut so. Es gibt mir auch Freude und das ist wichtig im Sport. Und dass es klappt in drei Disziplinen, das ist einfach unglaublich.»
Die nächste Chance auf einen Sieg im Super-G gibt es bereits an diesem Wochenende. In Cortina d'Ampezza stehen am Samstag und Sonntag Rennen in dieser Disziplin auf dem Programm.
Der Schweizer Doppelsieg im Riesenslalom soll aber schon ein bisschen gefeiert werden, wie er bei «SRF» verrät: «Gino hat mir schon gesagt, dass es ein Bier gibt.» Viel schlafen könne man nach einem Nachtrennen ohnehin nicht. «So gehört ein Glas dazu, um den Erfolg zu geniessen. Aber morgen geht es schon weiter.»